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AZD1222: Noch ein erfolgreicher Impfstoff – Monkey-Stuff, Nebenwirkungen, öffentlich-rechtliche Nicht-Information

Wo bleibt nur die öffentlich-rechtliche Euphorie?
Was haben sie sich gefreut, als Pfizer/Biontech ihre Zwischenergebnisse veröffentlicht haben, für einen Impfstoff, der so kalt gehalten werden muss (-70 Grade Celsius), dass seine Verbreitung erhebliche Probleme bereiten wird.
Selbst als Moderna und damit ein US-amerikanisches Unternehmen, seinen Impfstoff präsentiert hat, auch er, ein frostiger Geselle, der tiefgekühlt werden muss, (-20 Grad Celsius) haben sie gejubelt.

Doch jetzt ist bei der ARD die neue Sachlichkeit eingekehrt: AstraZeneca und die Universität Oxford haben Zwischenergebnisse aus den Trial-Phasen II/III für AZD1222, den Impfstoff, der einst ChAd0x1 nCov-19 war, präsentiert. Man konnte das erwarten. Nachdem Pfizer/Biontech und Moderna den Reigen eröffnet haben, kann der bisherige Frontrunner “AZD1222” nicht zurückstehen. Aber seltsamerweise fehlt heute die Euhorie vergangener Meldungen in der ARD.

Thomas Spickhofen, dessen Qualifikation mit “ARD-Studio London” beschrieben wird, spricht von einem “weiteren Unternemen”, das “positive Daten aus der Impfstoffentwicklung” vorgelegt habe. Das Ergebnis bleibe “zwar hinter den Werten der Präparate von Pfizer/Biontech und Moderna zurück”, könne aber auf “90 Prozent” gesteigert werden. Der Impfstoff, der in der neuen Welt des Wettbewerbs um die idiotischsten Anglizismen nun “Vakzin” heißt, “soll zudem deutlich preiswerter sein, sich sehr viel leichter lagern und weltweit transportieren lassen als andere Vakzine”. “Soll”, ein kleiner distanzierender Einschub, an dem man ablesen kann, dass Spickhofen kein Freund von AstraZeneca/Oxford University ist. Briten und Schweden sind aus unterschiedlichen Gründen nicht gut angesehen: Briten haben dem Paradies der Europäischen Union den Rücken gekehrt und die Schweden haben im Kampf gegen COVID-19 etwas anders gemacht. Das reicht, um heute zum Paria zu werden.

Und so sind es “Unternehmensangaben”, nach denen der Impfstoff (jetzt nicht das Vakzine) auch bei älteren Patienten wirke und “es gebe auch Hinweise”, so differenziert Spickhofen in einer für öffentlich-Rechtliche völlig ungewöhnlichen Weise, dass der Impfstoff die “Ausbreitung des Coronavirus bremsen könne”. “An den Testreihen nahmen 20.000 Freiwillige in Großbritannien und Brasilien teil.”



All die Informationen, die Spickhofen hier vorträgt, verweisen auf ein Niveau an Uninformiertheit, das man nur haben kann, wenn man nicht einmal die Pressemeldungen von AstraZeneca oder der University of Oxford liest.

Stellen wir also klar:



Kommen wir nun zu dem Thema, das so intensiv mit maximal einem kurzen Nebensatz gewürdigt wird, dass man – aufgrund der systematischen Art, in der das geschieht – ein grand design dahinter vermuten muss: Nebenwirkungen. Klar: Unternehmen, die Geld damit verdienen, Menschen Medikamente zu verkaufen, haben kein Interesse daran, die Nebenwirkungen in den Vordergrund zu stellen oder jenseits des Beipackzettels überhaupt zu erwähnen. Aber warum Journalisten-Darsteller dieses Thema meiden als würde sich jeder, der es anpackt, sofort mit dem Virus des rationalen Denkens anstecken, ein Verdacht, in den man als MS-Journalisten-Darsteller bekanntlich nicht geraten darf, das ist eine Frage, die man nur mit Verweis auf ein stillschweigendes Übereinkommen, mit wem auch immer, beantworten kann.

Nebenwirkungen kommen in der Pressemeldung von AstraZeneca indirekt vor: “AZD122 was well tolerated”, heißt es. Aber was heißt “well tolerated”? Die Pressemeldung der Oxford University ist hier auch nicht spezifischer. Es findet sich lediglich der Hinweis: “Large saftey dabase from over 24,000 volunteers from clinical trials in the UK, Brazil and South Africa, with follow up since April”. Nicht wirklich eine Information über Nebenwirkungen. Und was schreibt Thomas Spickhofen, Qualifikation: ARD-Studio London” zu Nebenwirkungen?

Okay, dumme Frage…

Will man sich über die Nebenwirkungen kundig machen, dann muss man historische Forschung betreiben, eine Recherche in der Zeit, als AZD1222 noch ChAd0x1 nCoV-19 hieß. Pedro M. Folegatti und weitere Autoren, die zu zählen uns zu viel war, haben im August 2020 einen Beitrag im Lancet mit dem TitelSafety and immunogenicity of the ChAd0x1 nCoV-19 vaccine against SARS-CoV-2: a preliminary report of a phase 1/2, single-blind, randomized controlled trialveröffentlicht.

Die Ergebnisse basieren auf Daten von 1.077 Teilnehmern, die zwischen April und Mai 2020 an dem Trial teilgenommen haben. Neben dem positiven Ergebnis, dass der Impfstoff eine Immunreaktion, die Produktion von t-Zellen und Immunoglobulin zur Folge hat, finden sich in diesem Beitrag auch die Nebenwirkungen, die für die Geimpften mit der Impfung verbunden sind. Wir zitieren:

“56 participants in the ChAdOx1 nCoV-19 group and 57 in the MenACWY group received prophylactic paracetamol. In those who did not receive prophylactic paracetamol, 328 (67%) of 487 participants in the ChAdOx1 nCoV-19 group and 180 (38%) of 477 participants in the MenACWY group reported pain after vaccination, which was mostly mild to moderate in intensity (appendix 1 pp 5–7). With prophylactic paracetamol, pain was reported by fewer participants: 28 (50%) in the ChAdOx1 nCoV-19 group and 18 (32%) in the MenACWY group.”

Bevor wir zu den Nebenwirkungen kommen: Wer sich über MenACWY wundert, es handelt sich hier um “meningococcal conjugate vaccine”. Mit anderen Worten, die Kontrollgruppe wurde nicht mit einer Salinen-Lösung geimpft, sondern mit einem Impfstoff gegen Meningitis. Die Vergleichsbasis, an der die Nebenwirkungen gemessen werden, ist somit nicht die “Nichtimpfung”, sondern eine andere Impfung, mit der ebenfalls Nebenwirkungen verbunden sind. Warum man eine ein solches Forschungsdesign wählen soll? Haben Sie eine Idee?

Dessen ungeachtet berichtet nicht nur die Mehrzahl derer, die mit ChAd0x1 nCoV-19 (AZD1222) geimpft wurden, Nebenwirkungen, es berichten auch deutlich mehr dieser Geimpften Nebenwirkungen als dies in der Kontrollgruppe derer, die gegen Meningitis geimpft wurden, der Fall ist. Die Nebenwirkungen werden im Text in schönen Abbildungen dargestellt. Hier eine kleine Kostprobe:

Wer sich mit AZD1222 impfen lässt, hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, irgend eine Form von Schmerzen als Folge davon zu erleiden: Muskel-, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen. Müdigkeit scheint ebenso ein gesicherter Befund. Die Nebenwirkungen stellen sich unmittelbar nach der Impfung ein und flauen relativ schnell ab, wenn man sechs Tage als relativ schnell ansehen will. Interessant ist die Spalte, die mit “Malaise” überschrieben ist, Krankheit. Um welche Krankheit es sich dabei handelt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Wer genauer wissen will, was ihn erwartet, der muss im Annex nach den Häufigkeiten einzelner Krankheiten fahnden. Seine Suche wird mit der folgenden Aufstellung belohnt:

Eine nette Liste, aus der Sie sich ihre Lieblings-Nebenwirkung aussuchen können, denn dass mit der Impfung Nebenwirkungen verbunden sein werden, kann man wohl als gesichert annehmen. Normalerweise gehört es zu einem öffentlichen Diskurs, dass die Vor- und Nachteile, die sich – in diesem Fall – mit einem Impfstoff verbinden, diskutiert werden. Dass im Zusammenhang mit den Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 die entsprechende Diskussion nicht stattfindet, mehr oder weniger in kurzen Statements wie: keine erheblichen Nebenwirkungen, erledigt wird, ist mit einem informierten Diskurs nicht zu vereinbaren. Selbst wenn die Folge einer Impfung NUR in zwei Tagen Fieber oder drei Tagen Übelkeit besteht, gehört es geradezu zur Verpflichtung all derer, die ihren Impfstoff an den Mann bringen wollen, auf diese Folgen hinzuweisen und Menschen dadurch die Möglichkeit zu geben, eine informierte Entscheidung zu treffen. Wir haben mehr und mehr den Eindruck, dass im Zusammenhang mit Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 und bei weitem nicht nur in diesem Zusammenhang, geradezu verhindert werden soll, dass Menschen sich ein unabhängiges und informiertes Urteil bilden, das ihre Entscheidung anleitet.



Wir haben in einer Reihe von Beiträgen zusammengestellt, was man über die Impfung und die bisherigen Impf-Aspiranten wissen muss, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.


Wenn Sie die Wahl haben zwischen dem Risiko, das mit einem Impfstoff einhergeht, und dem Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, welches Risiko wählen Sie? Das haben wir unser Leser gefragt. Bislang haben sich 1.297 Leser an der kleinen Umfrage beteiligt. Ergebnis: 28 wählen den Impfstoff, 1.269 das Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren.

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