COVID-Geschichten aus dem Berchtesgadener Land: Wer trägt die Verantwortung für die Zerstörung?
Seit Oktober 2020 stehen im Landkreis Berchtesgadener Land alle Räder still.
Bernhard Kern, Landrat im Berchtesgadener Land, hat am 20. Oktober, Wochen bevor die neue Hysterie den Rest des Landes erreicht hatte, den Landkreis geschlossen.
Grund dafür ist eine Zahl.
Die so genannte 7-Tage Inzidenz, die Anzahl der innerhalb von sieben Tagen positiv Getesteten gerechnet auf 100.000 Einwohner.
Das Berchtesgadener Land hat hier einen Nachteil. Der Landkreis ist ein Landkreis mit vergleichsweise wenig Bevölkerung: 105.929 Einwohner verlieren sich auf 840 Quadratkilometern Fläche, 130 Einwohner pro Quadratkilometer.
Zum Verleich: Der Landkreis Starnberg hat nur gut die Hälfte der Fläche des Berchtesgadener Lands, 488 Quadratkilometer, aber mehr Einwohner: 136.667, macht eine Dichte von 280 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Heute lamentieren in der ARD-tagesschau Veronika Beer und Christine Haberlander vom Bayerischen Rundfunk darüber, dass die Zahlen für SARS-CoV-2 trotz des Lockdown im Berechtesgadener Land nicht wesentlich zurückgehen. Sie schauen gebannt auf die 7-Tages-Inzidenz und den willkürlichen Wert von 50, den wer auch immer aus welchem Grund auch immer als Fetisch vorgegeben hat, und stellen fest, mit 183,1 ist das Berchtesgadener Land noch weit davon entfernt.
Der Beitrag, der mit “Warum wirkt der längste Lockdown kaum?” überschrieben ist, gibt zwar keinerlei Antwort auf diese Frage. Der Titel ist also irreführend. Aber dessen ungeachtet zeigt der Beitrag deutlich den Wahnsinn, der Deutschland und nicht nur Deutschland, derzeit ergriffen hat.
Die Entwicklung die SARS-CoV-2 im Berchtesgadener Land genommen hat, ist die folgende:
Zu keinem Zeitpunkt ist die Anzahl der täglich positiv Getesteten auch nur in die Nähe von 100 gekommen. Im gesamten abgebildeten Zeitraum sind insgesamt 3.533 Einwohner des Landkreises positiv getestet worden, das sind 3,33% der Einwohner. Der Landkreis verzeichnet 77 Tote, die im Zusammenhang mit SARS-CoV-2, wie es so schön nichtssagend heißt, verstorben sind, 0,07% der Einwohner. Und dennoch ist Landrat Kern im oberen Bereich der nach oben offenen Hysterieskala. Am 9. Januar zitiert in BGLand24 mit der Aussage: “Es sind für die momentan angespannte Infektionslage zu viele Tagestouristen.” Die angespannte Lage am 9. Januar besteht aus 12 positiv Getesteten, am nächsten Tag sind es 9, am 11. Januar 23, dann 24, dann 20, wieder 24, 19, 7 und 10. Angesichts dieser immensen Anzahl positiv Getesteter hält es der Landrat von Berchtesgaden für angebracht, einen Lockdown durchzusetzen, denn: Der Wert der 7-Tagesinzidenz, auf den so viele in Deutschland starren als hinge ihr Leben davon ab, er ist höher als 50.
Warum ist die Schwelle von 50 so wichtig? Weil die Gesundheitsämter angeblich bis zu einer 7-Tagesinzidenz von 50 die Kontakte in jedem Fall nachverfolgen können. Was ist eigentlich aus der sensationellen RKI-Spahn-Corona-App geworden? Mit anderen Worten: Derzeit soll das Gesundheitsamt im Berchtesgadener Land nicht in der Lage sein, die Kontakte von 10, 7, 19, 24 täglich positiv Getesteten nachzuvollziehen. IM LOCKDOWN, in dem die Kontakte zu anderen Menschen ohnehin nur innerhalb eines engen Möglichkeitsraaums erfolgen. Wenn Gesundheitsämter derart ineffizient sind, dann sollte man sie schließen.
Indes, wäre Kern nicht Landrat im Berchtesgadener Land, sondern in Landkreis Starnberg, er sähe die Sache gelassener, denn seine 7-Tages-Inzidenz von 194 reduzierte sich in Starnberg wie von Geisterhand gesteuert auf 141, und das trotz derselebn Fallzahl. Das ist immer noch mehr als die phantastischen 50, aber doch deutlich weniger als 183,1. Also weniger Gefahr für Starnberg, nach der herrschenden Nomenklatur, obwohl der Landkreis Starnberg dichter besiedelt ist, und es somit nach aller Logik zu mehr Kontakten zwischen Einwohnern kommen muss als im Berchtesgadener Land. Die kurze Episode zeigt den Wahnsinn, der mit dem Zahlenfetisch “7-Tage-Inzidenz” einhergeht, der dazu führt, dass im Berchtesgadener Land, die für den Landkreis so wichtige Tourismusbranche mit 877.029 Übernachtungen allein im Jahr 2019 vollkommen stillgelegt ist. Das Statistische Bundesamt hat eine eindrucksvolle Grafik erstellt, die den Kahlschlag, der derzeit mutwillig von unverantwortlichen Politikern durchgeführt wird, darstellt:
So sieht dann wohl die systematisch betriebene Zerstörung einer Branche aus, einer Branche, die aus privaten Unternehmungen besteht, die im Gegensatz zu denen, die so lauthals nach noch härteren Lockdown-Maßnahmen rufen, nicht in Verwaltungsjobs, die in ihrer Mehrzahl entbehrlich sind, wie sich schon daran zeigt, dass sie nicht zu den “essentiellen Berufen” zählen, auf Kosten der produktiven Allgemeinheit durchgefüttert werden. Im Berchtesgadener Land sind 3,33% positiv Getestete und 0.07% im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 Gestorbene der Grund dafür, dass die Grundlage der dortigen Wirtschaft beseitigt wird, und zwar von einem Landrat, der offenkundig der Ansicht ist, er täte Gutes, denn er schützt die Menschen in seinem Landkreis vor einem unsichtbaren Feind.
Damit sind wir zurück beim Beitrag in der ARD, der so irreführend mit “Warum wirkt der längste Lockdown kaum?”überschrieben ist. Wären bei der ARD-tagesschau, beim Bayerischen Rundfunk im vorliegenden Fall, Journalisten beschäftigt, sie würden recherchieren und versuchen, die wissenschaftliche Forschung zu Lockdowns aufzuarbeiten. Vielleicht hat ja die Wissenschaft eine Antwort auf die Frage, warum Lockdowns nicht wirken?
Nun, zunächst hat die Wissenschaft, der die Politiker doch angeblich folgen wollen (solange ihnen die Ergebnisse in den Kram passen), mittlerweile eine stattliche Anzahl von Studien produziert, die zeigen, dass ein Lockdown nichts bringt. Im besten Fall zögert er die Verbreitung von SARS-CoV-2 hinaus. Im schlimmsten Fall hat er deutlich mehr negative Effekte als positive Effekte. Die letzte Studie, die wir besprochen haben, zeigt, dass der derzeitige Lockdown die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung reduziert und noch in 20 Jahren zu einer Überstebrlichkeit von rund 20.000 Toten in Deutschland führen wird.
Wer sich dafür interessiert, hier die angesprochenen Studien.
- Folgen des Lockdown: sinkende Lebenserwartung und Übersterblichkeit auf Jahrzente hinaus vor allem für Männer [neue Studie]
- Harte Lockdowns helfen nicht, wirken nicht, bringen nichts, schaden nur: Follow the Science!
- Schaden durch Lockdown mindestens um das Fünffache höher als sein Nutzen – Studienüberblick
- Explosive Studie: Asymptomatische Fälle nicht ansteckend! Kein Grund für Lockdowns
- Neue Seltsamkeiten der Pandemie – Studie aus England wirft Fragen nach dem Sinn von Lockdowns auf
- Lockdown, Kontaktbeschränkung, eingesperrt: nutzlose Maßnahmen zur Erreichung von Hirngespinsten
- Studie zeigt: Lockdown nicht nur überflüssig, sondern schädlich. Japan als Gamechanger
- Maßnahmen sozialer Kontrolle zur Reduzierung von SARS-CoV-2: Was reduziert wie viel?
- Der ewige Lockdown: Können Politiker lernen
- Mehr Tote, mehr Schaden durch Lockdown: Explosive Studie aus Großbritannien
- SARS-CoV-2: Entwarnung wäre die angemessene Reaktion
Was vor diesem Hintergrund die schlimmsten Befürchtungen wecken muss, ist die fast manische Art, mit der in Deutschland ein Lockdown gegen alle Empirie verteidigt wird, nur um nicht das eingestehen zu müssen, was offenkundig ist: LOCKDOWNS bringen nichts. Wäre dem anders, der Lockdown im Frühjahr, dessen Begründung übrigens eine Überlastung des UNVORBEREITETEN Gesundheitssystems war, hätte SARS-CoV-2 den Garaus gemacht. Man sollte annehmen, dass ein Gesundheitssystem wie das Deutsche nach Monaten der Vorbereitung nun in der Lage ist, mit einem erhöhten Aufkommen durch COVID-19-Patienten fertig zu werden. Dass dies nicht der Fall ist, ist fast so erschreckend wie die Methoden, mit denen Politiker, Journalisten, Landräte versuchen, die Realität in Abrede zu stellen.

Leon Festinger, der in den 1950er-Jahren seine Theorie der kognitiven Dissonanz vorgestellt hat, gibt darin eine Reihe von Beispielen für Methoden, mit denen ein Akteur, der sich weigert, dissonante Informationen, die seine Überzeugung über den Haufen werfen und alle Handlungen, die auf Grundlage dieser Überzeugung ausgeführt wurden, in Frage stellen, mit denen er die kognitive Dissonanz, dass es diese Informationen gibt, beseitigen kann, darunter die Annahme, dass dissonante Informationen durch eine Drittvariable verursacht werden, ein dunkle Macht, unvorhergesehene Ereignisse, unerwünschtes Verhalten und die Annahme, dass alle Informationen, die ans Tageslicht gekommen wären, wenn man seine Überzeugung nicht in Verhalten umgesetzt hätte, zeigen würden, wenn es sie denn gäbe, dass das, was man getan habe, richtig gewesen sei.
Diese Methoden, die einzig und allein der psychologischen Hygiene einer Person dienen, die nicht in der Lage ist, auf veränderte Umweltbedingungen zu reagieren, etwa durch das Eingeständnis, sich geirrt zu haben, finden sich im Beitrag der ARD in Reinkultur. Angesproch darauf, dass die “7-Tage-Inzidenz” trotz längstem Lockdown deutschlandweit immer noch sehr hoch ist (gemessen an einem fiktiven Standard), sagt Landrat Kern:
“Wahrscheinlich lebten einige ihr Leben einfach so weiter wie vor der Pandemie. Andere seien nachlässig mit dem Mund-Nasen-Schutz, vermutet Landrat Kern. Echte Hotspots gibt es nicht. “Vielleicht ist doch der eine oder andere dabei, der sagt: ‘Ich will das gar nicht wissen. Ich mache in meinem Leben einfach weiter wie bisher'”, mutmaßt der Landrat.”
Das Verb “mutmaßt”, das wohl dem Zensor bei der ARD entgangen ist, ist hier obligatorisch. Wenn eine Maßnahme nicht das Ergebnis erbringt, von dem man sicher war, dass es sich einstellt, dann werden dunkle Mächte, in diesem Fall das Wirken böser Bürger, die sich einfach nicht so verhalten, wie der Landrat das gerne hätte, ANGENOMMEN. Landrat Kern liegt es fern, die falsifizierende Information: Lockdown führt NICHT zu einer heftigen Reduktion der Fallzahl, zu verarbeiten und daraus auch nur den Schluss zu ziehen, dass der Lockdown zumindest nicht in der Weise wirkt, wie gedacht, nein, ihm liegt es näher, zu mutmaßen, seine Phantasie spielen zu lassen, um einen Grund an den Haaren herbeizuziehen, der die Ursache dafür sein könnte, dass der Lockdown in seinem Landkreis zwar Existenzen zerstört, aber die Fallzahlen weitgehend unberührt lässt. Festinger hat diese Art der Verarbeitung kognitiver Dissonanzen nicht ohne Grund als “Scheinlösungen, Illusionen, Ausreden” bezeichnet.
Aber damit nicht genug. Landrat Kern hat noch eine mystische Erklärung. Wie viele, die eine Maßnahme verteidigen, die offenkundig keinen Effekt hatte, wandert er in die Esoterik ab und behauptet:
“Ja, es hat sich gelohnt. Wo wären wir hingekommen, wenn die Zahlen noch weiter nach oben gegangen wären?””
Karl Raimund Popper hat sein Kriterium der Falsifikation eingeführt, um solchen Unfug zu verhindern, denn wer danach sucht, sich seine Überzeugung, die er aus nicht angebbaren Gründen mit Zähnen und Klauen verteidigt, zu bestätigen, der wird immer etwas finden und seien es die aberwitzigsten Ausreden, wie hier: Ohne seinen Lockdown wäre der Landkreis Berchtesgadener Land ausgestorben, von Menschen entleert, von SARS-CoV-2 zerstört worden. Das ist die implizite Prämisse, die Landrat Kern haben muss, um seine Aussage zu treffen. Es ist ein Hirngespinst, denn es gibt keinerlei Beleg dafür, dass es so gekommen wäre, wie der Landrat mutmaßt, und es ist natürlich keine Grundlage, auf der man die konkrete und tatsächliche Zerstörung von Existenzen und die Einschränkung von Grundrechten legitimieren kann.
Sekten, Kulte, zeichnen sich durch deratige Prophezeiungen bevorstehender Katastrophen aus. Weil man den Einschlag eines Kometen, das Ende der Welt oder Armaggedon erwartet, bringt man sich vorsichtshalber um, um dem Tod zuvor zu kommen. Ein drastisches Verhalten, das in modifizierter und übertragener Form auf das Beispiel Berchtesgadener Land passt, denn die Furcht vor einem vielleicht endemischen SARS-CoV-2 Ausbruch, dem in der Hoffnung oder Angst der Corona-Sektenmitglieder viele Menschen zum Opfer fallen, führt dazu, dass eine kaum vorhandene Gefahr zur Überlebensfrage stilisiert, eine willkürlich gewählte Ziffer zum Fetisch der Corona-Sekte erkoren und so lange angebetet wird, bis ihr Wert unter die magische Schwelle von 50 gefallen ist, unter der alles gut ist.
Der Phantasie dessen, was sein könnte oder gewesen wäre, wenn man nicht drastische Maßnahmen getroffen hätte, um das, was hätte sein können, zu verhindern, stehen indes ganz reale Kosten gegenüber: Unternehmen gehen insolvent. Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Psychische Erkrankungen nehmen zu. Die Lebenserwartung sinkt, die Übersterblichkeit nicht wegen SARS-CoV-2, sondern aufgrund nicht durchgeführter Behandlung, nimmt zu, die Übersterblichkeit wegen Arbeitslosigkeit, für die ein Zusammenhang mit früherem Ableben gut dokumentiert ist, kommt oben daruf, aber alle diese KONKRETEN TATSÄCHLICHEN SCHÄDEN, gelten nichts, die Phantasie dessen, was man verhindert zu haben glaubt, ist stärker.
Die Systematik der Opferung derzeit Lebender zu Gunsten einer fiktiven besseren Zukunft ist natürlich eine Systematik die sich sowohl im Kommunismus als auch im Katholizismus findet: Aktuelles und konkretes Leiden wird mit einem fiktiv besseren Leben im Jenseits oder in der klassenlosen Zukunft legitimiert. Das nutzt denen, die aktuell leiden, zwar nichts, macht diejenigen, die deren Leiden verursachen, aber glücklich und befreit sie in ihren Augen von jeder Verantwortung.
Seit Ende Januar besprechen wir Studien zu SARS-CoV-2. Damit gehören wir zu den wenigen, die das neue Coronavirus seit seinem Auftauchen verfolgt und den Niederschlag, den es in wissenschaftlichen Beiträgen gefunden hat, begleitet haben. Die Liste der Texte, die wir gewöhnlich anhängen, ist zwischenzeitlich so lang, dass wir uns entschieden haben, eine eigene Seite für die entsprechende Forschung anzulegen. Den Link finden Sie in Zukunft an dieser Stelle.
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Warum wird so selten nach dem Ursprung des Virus gesucht?
https://www.heise.de/tp/features/Kommt-Sars-CoV-2-aus-dem-Labor-5030073.html?wt_mc=rss.red.tp.tp.atom.beitrag.beitrag
Danke Herr Klein, ich mußte Leon Festingers Theorie der kognitiven Dissonanz mehrfach lesen, aber seis drum. Es ist nichts anderes als was das Verfassungsgericht in Equador urteilte um die Fortführung des dortigen Lockdowns zu untersagen:
ZITAT AUS DEM URTEIL (ÜBERSETZT VON RICARDO LERIDA):
„Das Gericht stellt fest, dass der Präsident der Republik, den Ausnahmezustand auf ein MÖGLICHES ZUKÜNFTIGES Risiko und NICHT auf ein aktuelles Risiko stützt, OHNE klare und SPEZIFISCHE Informationen“.
Damit hat ein Gericht endlich einmal festgestellt, dass die derzeit Herrschende „hätte, hätte, Fahrradkette“-Politik nichts mit eine Evidenzbasierende Strategie zu tun hat, sondern sich auf reine Horrorprognosen beruft, welche irgendwelche Wissenschaftler in ihrem Selbstgeltungswahn ohne ausreichende Basis stützen. Die Beweislast wurde also nicht ausreichend erfüllt.
DAS GERICHT STELLT DAHER WEITER FEST:
„Es ist sich der Ernsthaftigkeit der Auswirkungen auf Recht, Leben und Gesundheit bewusst ist, aber um eine öffentliche Katastrophe darzustellen, müssten die Ereignisse, die den Ausnahmezustand rechtfertigen, nicht NUR schwerwiegend, sondern auch unvorhersehbar sein…“
UND JETZT KOMMTS KNÜPPELDICK:
„Das Gericht stellt fest, dass nach MEHR ALS 9 MONATEN einer Pandemie in Ecuador und WELTWEIT, NICHTS mehr unvorhersehbar ist, folglich kommt man also zu dem Schluss, dass der Sachverhalt auf den sich die Erklärung stützt, NICHT die URSACHE für die in der Verordnung eingeführte öffentliche Notlage darstellt. Darüber hinaus erinnert das Gericht daran, dass sie zuvor gewarnt hatten, dass sie keine neue Erklärung zu den SELBEN Tatsachen zulassen wird, die den öffentlichen Notstand bei 2 früheren Gelegenheiten, mit ihren jeweiligen Verlängerungen begründet hatten. Bei der Analyse dieser neuen Erklärung, stellt das Gericht fest, dass der Erlass im Allgemeinen, auf den SELBEN Tatsachen beruht, wie bei den beiden vorigen Anlässen, folglich entschied es, dass eine neue Erklärung, die auf dem selben Sachverhalt beruht, nicht mehr zugelassen werden darf.
Das Gericht konnte auch nicht feststellen, dass die Tatsachen, die diesen Ausnahmezustand motiviert haben, nicht durch gewöhnlich Verfassungsregime überwunden werden können. Es wies also darauf hin, dass der Ausnahmezustand für AUSSERGEWÖNLICHE Umstände vorgesehen ist und daher sollte die Regierung ihrer Meinung nach, diese Situation durch Maßnahmen regeln, die Perfekt auch OHNE Ausnahmezustand zur Verfügung stehen….“
IM KLARTEXT:
Hier herrscht KEINE Ausnahmesituation, nach 9 Monaten Pandemie weiß jeder längst, woran er ist und der Regierungschef hat mal eben verfassungswidrig seine Machtbefugnisse überschritten und den Ausnahmezustand ausgerufen, WEIL ER KANN! Aber wie man jetzt sieht: KANN ER NICHT
Der Regierungschef akzeptierte das Urteil, zog die Konsequenzen daraus, trat vor die Kameras und hob den Ausnahmezustand auf. Dass wir so etwas noch erleben durften? Ein Regierungschef respektiert das Urteil eines höchsten Gerichts? Eines Gerichts, welches sich nicht wegeduckt, wie in anderen Ländern geschehen.
“105.929 Einwohner verlieren sich auf 840 Quadratkilometern Fläche, 130 Einwohner pro Quadratmeter.”
Sollte am Ende sicherlich Quadratkilometer heißen. 130 auf einen Quadratmeter wäre etwas viel 😉
130 Einwohner pro Quadratmeter !?
(Ganz oben im Artikel 🙂 )
Das ist ja ein ganz schönes Gedränge 😉
In einem der vorhergehenden Posts wurde nach den Entscheidungsgrundlagen gefragt, nach denen Politdarsteller, namentlich Olaf Scholz, ihre Entscheidungen treffen. In der dort aufgeführten Umfrage entschied ich mich für »kriminelle Energie« als Antwort. Nach dem Lesen dieses Posts sehe ich mich veranlaßt, zu differenzieren. Die kriminelle Energie dürfte die hauptsächliche Entscheidungsgrundlage für Politdarsteller auf der Ebene der Bundes- und Landesregierungen sein. Auf den mittleren und unteren Ebenen des Polittheaters, wie z.B. auf Ebene der Landräte, scheint es mir eine Kombination aus krimineller Energie und Wahnsinn zu sein, wobei der Wahnsinn wiederum eine Kombination aus Größenwahn – Ich, der Landrat vom Berchtesgadener Land, weiß alles ganz genau, auch das, was in Zukunft geschehen wird – und Verfolgungswahn – Ich, der Landrat vom Berchtesgadener Land, werde von Viren, deren Mutationen und bösen virenschleudernden Bürgern verfolgt – zu sein scheint.
Warum Landrat Kern diese Hysterie schon im Oktober begonnen hat? Es gab eine große Feier eines bekannten Bauunternehmers, die nicht hätte stattfinden dürfen, aber da hat der gute Herr beide Augen zugedrückt. Man munkelt hier bei uns im Berchtesgadener Land, dass er selbst dabei gewesen ist. Danach gab es ziemlich rasant und ziemlich schnell sehr viel positiv getestete Menschen….. Ansonsten muss man hier schon sehr viel Pech haben um in unserem riesigen Landkreis ausgerechnet auf eine der Personen zu treffen, die gerade mal positiv getestet wurden. In dem örtlichen Krankenhaus, in dem ich arbeite weiß ich auch von zwei Fällen, die nachweislich falsch positiv waren. Einer mit PCR und einer Antigen-Schnelltest. Ob die hinterher wohl wieder abgezogen wurden….
Hallo Herr Klein,
ich möchte Ihrer Aufzählung von Festinger und Popper noch einen Prof. Gerald Hüter; “Biologie der Angst” hinzufügen, in der er die Bahnungstheorie im Denken beschreibt. Wenn sich ein Weg als erfolgreich erwiesen hat (erfunden haben den Lockdown 1374 die Italiener gegen die Pest und führen die Methode des Abriegelns ein; im Jahr 1400 sah das Seuchengesetz vor, dass Händler, die mit dem Pesterreger oder anderen ansteckenden Krankheiten infiziert sind, keine Nahrungsmittel verkaufen dürfen ; Robert Koch lässt 1892 zur Eindämmung der Cholera die Schulen schließen, Handel und Verkehr kommen zum Erliegen; und Wuhan meldet Erfolge nach einem Lockdown bei Corona; zeitgleich gehen im Frühjahr unsere Zahlen ebenfalls runter – vermeintlich dem Lockdown geschuldet und nicht dem wärmeren Wetter) dann wird dieser Weg im Gehirn zur Autobahn ausgebaut. Nebenstrecken (also alternative Ansätze) verkümmern.
Wenn also ein Problem wiederkommt, wird der Weg der Autobahn eingeschlagen. Wenn er nicht funktioniert, wird noch mehr Energie in die Autobahnlösung gesteckt (Motto: Kopf durch die Wand). Nach erneutem Scheitern beginnt die Panik und erst das Adrenalin schwemmt die Autobahn hinweg und schafft Platz für neue Strategien. Dazwischen befindet sich Chaos und Nervenversagen. Kurz: die Bahnungstheorie.
Wenn ich Politiker und deren Berater diagnostizieren sollte, würde ich sagen wir befinden uns noch in der “Kopf durch die Wand”-Phase und kurz vor der Panik. Es könnte aber auch sein, dass man sich mit der erstgenannten Methode noch in den Frühling rettet, um dem Lockdown als Erfolgsursache darzustellen und sich selbst zu belügen (immer noch besser als Chaos und Nervenversagen).
Die “Bahnungstheorie” klingt ganz einleuchtend.
Ich bin aber sicher, daß “man” bis zum Sommer weiter coronahysterisieren wird, schon weil das dicke Ende mit der massenhaften Arbeitslosigkeit herausgeschoben werden soll.
Und sollte einem gerade mal nichts einfallen, wird wieder die bekloppte Leier vom Klima, an dem alle sterben, ausgepackt, oder vom CO2, das so schädlich ist, weil es Pflanzen düngt.
Hauptsache immer beklopptes Geplärr, und das gleichgeschaltet auf allen Kanälen.
” ‘Ich will das gar nicht wissen. Ich mache in meinem Leben einfach weiter wie bisher’, mutmaßt der Landrat. ”
Na, wenn das keine Verschwörungstheorie oder -mythen oder -… ist …