WHO und Lancet – vereint in Lächerlichkeit: Hydroxychloroquine-Krimi

Peer Reviewed
Manchen gilt das als Qualitätsmerkmal. Dr. habil. Heike Diefenbach hat in einem Beitrag für die Blaue Reihe von ScienceFiles gezeigt, dass Peer Reviews alles sind, aber sicher kein Merkmal, an dem sich die Qualität eines Textes ablesen lässt.

Qualitätsjournale
Manche glauben, Texte, die in Zeitschriften, die als Qualitätsjournale gelten, veröffentlicht werden, seien von höherer Qualität als Texte, die in anderen Zeitschriften, als graues Papiere oder Texte, die sonstwo veröffentlicht werden.
Aktuelle Ereignisse, nennen wir sie LancetGATE, zeigen, dass diese Annahme, die ohnehin abstrus ist, nicht zutrifft.



Journalisten, sofern sie das Ziel verfolgt, korrekt zu berichten, müssen sich, so schwer es den meisten fallen wird, ein eigenständiges Urteil bilden, was natürlich die Fähigkeit voraussetzt, dies auch zu tun. In jedem Fall ist das Übernehmen von gefälligen Ergebnissen, die peer reviewed und in einem vermeintlichen Qualitätsjournal erschienen sind, kein Ersatz für Einsatz des eigenen Gehirns. Schlechte Nachrichten also für viele, die derzeit Journalist spielen.

Wir haben vor ein paar Tagen von dem Krimi, der sich um Hydroxychloroquine entspannt, berichtet. Wir haben unseren Lesern nicht zuviel versprochen. Es ist ein Krimi.

Was bisher geschah:
Mandeep R. Mehra, Sapan S. Desai, Frank Ruschitzka und Amit N. Patel haben einen Beitrag im Lancet veröffentlicht, in dem sie angeblich zeigen, dass Hydroxychloroquine nicht dazu führt, dass weniger Patienten an COVID-19 sterben, sondern dazu, dass mehr sterben. Es wäre somit eine Sterbehilfe, kein Medikament.

Diese Behauptung wird angeblich durch eine unglaublich große Zahl von Daten gestützt, auf die die Autoren angeblich zurückgreifen können, wobei unglaublich hier das entscheidende Wort ist, denn wie wir in unserem letzten Post über diese Studie gezeigt haben, gibt es schon rein rechnerisch mehr als einen guten Grund anzunehmen, dass die Studie, auf falschen, gefälschten, erfundenen, was auch immer Daten basiert. Weitere Gründe, die diese Annahme stützen, haben wir aus unterschiedlichen Foren, z.B. der University of Columbia zusammengetragen. Sie können im Post nachgelesen werden.

Unterm Strich standen somit erhebliche Zweifel daran, dass die Ergebnisse, die berichtet wurden, valide sind. Zumal das Unternehmen, Surgisphere, das für die Datenarbeit verantwortlich ist, eine Unbekannte ist, die aus dem Nichts aufgetaucht ist und behauptet hat, man habe mit mehr als 1000 Krankenhäusern weltweit Datenlieferverträge, die sich selbst auf Daten beziehen, die weiterzugeben, den datenrechtlichen Bestimmungen in vielen Ländern widersprochen hätte.



Trotz aller wirklich offenkundigen Ungereimtheiten, die mit dieser Studie verbunden sind, ist die Studie durch den Peer Review Prozess beim Lancet gekommen. Für all diejenigen, die den Beitrag von Dr. habil. Heike Diefenbach nicht kennen, ist das verwunderlich.

Trotz aller wirklich offenkundigen Ungereimtheiten hat die WHO alle eigenen klinischen Tests mit Hydroxychloroquine eingestellt und eine Warnung herausgegeben, an die sich Indien doch partout nicht halten wollte. In Indien gibt es offenkundig noch Menschen mit eigener Urteilsfähigkeit in der Regierung, was man von Europa nicht behaupten kann, hier haben etliche Regierungen darüber nachgedacht, klinische Trials mit Hydroxychloroquine zu stoppen oder die Trials gestoppt.

Das war voreilig, wie sich nun herausstellt, denn die eklatanten Mängel und Ungereimtheiten, die sich mit den Daten verbinden, die angeblich zeigen sollen, dass Hydroxychloroquine – wider aller bisheriger Forschung – urplötzlich so gefährlich sein soll, wie Chloroquine und sich negativ auf den Behandlungserfolg von COVID-19 Patienten auswirkt, sie sind nun so offenkundig, vermutlich weil der Guardian die Geschichte aufgegriffen hat, dass man sich beim altehrwürdigen Lancet, der auch schon bessere Tage gesehen hat, zu dieser Meldung der Besorgnis veranlasst sieht:

Recherchen, die von Journalisten des Guardian angestellt wurden, haben eine Unzahl von Seltsamkeiten erbracht, die sich mit dem Unternehmen “Surgisphere” verbinden, indes ist keine darunter, die nicht schon am 26. Mai von Mostapha Benhenda in seinem Blog angesprochen wurde, wenn man einmal von dem Science Fiction Schreiber, der sich unter den angeblichen Angestellten von Surgisphere findet, absieht. Wer den neuen Beitrag im Guardian, der noch ein paar Informationen zu Sapan Desai enhält, dem Betreiber von Surgisphere, der vor Jahren, wenn er auch nicht sagt, wann, mit vielen Krankenhäusern, wenn er auch nicht sagt, mit wie vielen, Kooperationen über Datenlieferungen abgeschlossen haben will, die Daten umfassen, von denen er nicht angibt, welche es sind (Datenschutz!) und die von Krankenhäusern, die nicht benannt werden können, geliefert werden, um einen Datensatz zu konstruieren, der aus Gründen des Datenschutzes an niemanden weitergegeben werden kann, der kann das hier tun.

Die WHO hat zwischenzeitlich wieder ihre klinischen Trials aufgenommen.
Hydroxychloroquine ist rehabilitiert.

Nicht rehabilitiert ist, wie so oft, Donald Trump. Er hat bekanntlich Hydroxychloroquine eingenommen, was ihn zur Zielscheibe von Spott u.a. im ZDF, der ARD oder beim Spiegel gemacht hat: Sie alle haben genüsslich von der angeblichen Studie berichtet, die gezeigt haben will, dass Hydroxychloroquine COVID-19-Patienten um die Ecke bringt und schon einmal vorsorglich Donald Trump für den Tod von ungenannten Vielen verantwortlich gemacht. Bislang wurden diese Belege des unter Journalismus-Darstellern endemischen Schmierenjournalismus, den wir unter anderem hier offengelegt haben, nicht durch eine Richtigstellung aus der Welt geschafft. Deutsche Journalismus-Darsteller haben eine große Klappe, aber nichts dahinter, wie man sagt. Sie verbreiten in Windeseile Fake News, wenn sie zu ihrer Ideologie passt und sie ihren Hass damit befriedigen können, aber sie haben nicht ansatzweise das Rückgrat, das notwendig ist, um Fehler einzugestehen und Verantwortung dafür zu übernehmen.

Vielleicht sollten wir von Journalismus-Quallen sprechen?

Einige Beispiele der üblichen Verdächtigen, die ihre Großmutter verkaufen würden, wenn man daraus eine Geschichte zur Diffamierung von Donald Trump machen könnte, haben wir hier zusammengestellt:

Der Spiegel hat diesen Mist unter “Wissenschaft” veröffentlicht:
Geht es um Diffamierung, dann sitzen Sie bei der ARD in der ersten Reihe:
Geht es um Trump-Diffamierung, darf das ZDF natürlich nicht fehlen

Es sei an dieser Stelle noch einmal betont, dass ein mit normaler Urteilsfähigkeit ausgestatteter Wissenschaftler oder Laie, der sich mit wissenschaftlichen Themen befasst, in der Lage ist, die Ungereimtheiten der Studie, die angeblich gezeigt hat, dass Hydroxychloroquine COVID-19-Patienten tötet und nicht heilt, zu erkennen, wenn er sich nur kurze Zeit mit der Materie befasst.

Man muss daher feststellen, dass diese rudimentäre Urteilsfähigkeit

  • bei ARD, ZDF, dem Spiegel,
  • den Peer Reviewern des Lancet,
  • der WHO,
  • diversen europäischen Regierungen,

nicht vorhanden ist.

Vor einiger Zeit hat Dr. habil. Heike Diefenbach in einem Beitrag beschrieben, wie der Marsch der Linken durch die Institutionen, eben diese Institutionen zerstört hat. Der Krimi um Hydroxychloroquine ist ein Beleg für diese Zerstörung. Korruption, wohin man schaut.


Die neueste Entwicklung wird gerade auf Retraction Watch berichtet. Der Lancet hat das Paper komplett aus dem Verkehr gezogen. Man habe Zweifel an der Korrektheit der Daten, so die Begründung.

“Two days after issuing an expression of concern about a controversial paper on the use of a malaria and lupus drugs to treat Covid-19, The Lancet has retracted the article, citing a loss of confidence in the “veracity” of the data. “

Mehr dazu bei Retraction Watch.



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