Zahnärzte als Helfer oder als Spitzel? Do-Gooders turned fascist?
Ein Leser von ScienceFiles hat mich auf eine Initiative aus Niedersachsen aufmerksam gemacht, bei der man sich zunächst fragt, ob das, was man da liest, tatsächlich das ist, was man da liest, oder ob hier nicht etwa ein Fehler vorliegt. Nach mehrmaligen Hinsehen ist jedoch klar, “Zahnärzte werden im Kampf gegen häusliche Gewalt” zum Handlanger des Staates umfunktioniert, und die Zahnärztekammer Niedersachsen ebenso wie die Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen lassen sich freiwillig und, wenn man die Pressemitteilungen liest, dann kann man nicht anders als festzustellen: freudig und stolz, zu Handlangern des politischen Systems machen. Nicht nur das, sie sind gerne bereit, sich in einem fiktiven Kampf gegen einen Gegner, der in “vielen Studien” angeblich identifiziert wurde, wobei nicht eine der “vielen Studien” direkt benannt werden kann, einzuspannen. Deutlicher ausgedrückt: Zahnärzte in Niedersachsen sollen die “dirty work” für die Regierung in Niedersachsen machen und sich an der Schaffung einer gesellschaftlichen Illusion beteiligen, deren Hauptgegenstand wieder einmal die angebliche Opferrolle von Frauen ist.
Sind Sie oder sind Sie nicht, Opfer häuslicher Gewalt?
Die Landesregierung Niedersachsens, und allen voran die Sozialministerin Aygül Özkan sind fest davon überzeugt, dass Frauen grundsätzlich und immer Opfer sind, obwohl in den “Handlungsempfehlungen zum Erkennen, Ansprechen und Dokumentieren” von Anzeichen “häuslicher Gewalt” eingeräumt wird, dass “[a]uch Männer in Paarbeziehungen … Übergriffe” erleiden, die jedoch “leichter körperlicher Art” und entsprechend irrelevant sind, während sich “[i]n den meisten Fällen … die ausgeübte Gewalt gegen Frauen” [Hervorhebung im Original] richte. Also ist wieder einmal festgeschrieben, Frauen sind die Opfer relevanter häuslicher Gewalt. Nicht nur das, die Opfer sind zu beschämt, zu ängstlich, um von sich aus den häuslichen Gewalttäter vor Gericht zu bringen. Und deshalb braucht es die “sensible Ansprache”, die “vorsichtige Befragung” durch den Zahnarzt. Und damit bei der sensiblen und vorsichtigen Befragung auch etwas Gerichtsverwertbares herauskommt, gibt es gleich den Befundbogen forensische Zahnmedizin, auf dem gerichtsverwertbar niedergelegt wird, welche Verletzungen der Zahnarzt festgestellt hat.
George Orwell hätte sich verwundert die Augen gerieben, hätte er das Ausmaß des Durchgriffes des Staates in die Privatheit persönlicher Beziehungen, das heute als normal angesehen und freudig begrüßt wird, gekannt. Für Orwell war es die Spitze seiner Vorstellungskraft, dass das Regime in 1984 Kinder zu Informanten umfunktioniert. Darüber ist man in Niedersachsen längst hinaus. Hier wird nunmehr damit begonnen, Berufsgruppen als Sammler gerichtsverwertbarer Materialien in den Dienst der “guten Sache” zu stellen. Und eine gute Sache ist es doch, wenn es einer wie Sozialministerin Aygül Özkan darum geht, “die Opfer von Gewalt zu unterstützen und ihnen Hilfe anzubieten”. Ein nobles Unterfangen – oder?
Oder nicht? Wo soll man anfangen? Bei der absurden Vorstellung, dass derjenige, der zuerst mit Verletzungen diagnostiziert wird, das Opfer ist (das könnte man mit der FIFA-Absurdität vergleichen, nach der der, der hinfällt, dann, wenn ein Gegenspieler in der Nähe war, gefoult worden sein muss)? Bei der völligen Selbstüberschätzung, dass für den Fall, dass ein Gewaltopfer auf einen hilfsbereiten Zahnarzt trifft, es natürlich und sofort sich selbst mitteilen wird, so als könnte man Vertrauen und soziale Beziehungen, die über einen instrumentellen Charakter hinausgehen, quasi mit dem Bohrer in der Hand aufbauen? Oder soll man bei der Ungeheuerlichkeit anfangen, die darin besteht, dass ein Hirngespinnst, wie die Vorstellung, häusliche Gewalt finde immer zwischen einen aktiven Täter und einem empfangenden Opfer statt, zum Ausgangspunkt für Gutmenschen-Interventionen gemacht wird, die vielleicht diejenigen befriedigen, die sie ausgeheckt haben, aber sicher nicht diejenigen, die sie umsetzen müssen? Oder soll man zu guter Letzt, darauf hinweisen, dass selbst Gutmenschen-Sozialtechnologien mit dem Problem unbeabsichtigter Folgen zu kämpfen haben?
Was, wenn der/die Zahnarzt/Zahnärztin sich in häuslicher Gewalt übt? Obwohl er/sie zu den Guten im vorliegenden Spiel gerechnet wird und sicher intime Kenntnisse im Hinblick auf häusliche Gewalt mitbringt, scheint er/sie doch nicht geeignet, um den Beichtvater/die Beichtmutter oder den/die Eingeweihte/n für das Opfer häuslicher Gewalt zu spielen. Und was ist mit Karin S., die sich beim Rad fahren den Scheidezahn locker geschlagen hat. Sie hat keine Lust zum Zahnarzt zu gehen, ob der unsinnigen Fragen, die der Zahnarzt, der eben einmal von seiner Zahnärztekammer, der niedersächsischen Sozialministerin und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsens zum dentalen Hobby-Psychologen umfunktioniert wurde, mit Sicherheit wieder stellt. Und dann dieses ungläubige Kopfschütteln des dentalen Hobby-Psychologen, der weiß, dass der Mann von Karin S. Fernfahrer, also aus der Arbeiterschicht ist, und Männer aus der Arbeiterschicht stehen natürlich unter Generalverdacht, wenn ein Zahn im Mund ihres Partners wackelt, und entsprechend glaubt der dentale Hobby-Psychologe Karin S. nicht, weshalb sie sich erst gar nicht in Behandlung begibt.
Damit nicht genug, wie wollen Zahnärzte ausschließen, zum Beteiligten in einem häuslichen Krieg zu werden, der mit gezinkten Karten gespielt wird. Wenn zwei sich prügeln und die gesellschaftliche Konvention bei einer sagt, sie sei das Opfer, während sie beim anderen sagt, er sei der Täter; Wenn zwei sich prügeln, bei denen die gesellschaftliche Konvention zu einer sagt, suche Schutz, Du bist weiblich, während sie bei dem anderen sagt, Du bist männlich und entsprechend glaubt Dir niemand, wenn Du sagt, Du hast Dich mit Deiner Frau geprügelt, wer hat dann wohl gerichtsverwertbar die besseren Karten? Wenn ich ehrlich bin ist es diese Ignoranz der Dynamik sozialer Interaktionen und die völlige Unfähigkeit zu erkennen, dass die Bewertung des Ergebnisses sozialer Interkationen ein Ergebnis von Normensetzung durch die Gesellschaft ist, das mich am meisten ärgert. Die niedersächsische Sozialministerin, die Zahnärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung machen auf mich den Eindruck von kleinen Pfadfindern, die unbedingt alten Frauen über die Straße helfen wollen, ohne die alten Frauen zu fragen, ob sie überhaupt über die Straße wollen, denn sie wissen ja, dass alte Frauen immer über Straßen wollen und die bösen Autofahrer sie nicht lassen. Eine derartige Naivität in öffentlichen Funktionen anzutreffen ist unerträglich.
Aber ScienceFiles ist angetreten, um selbst in Ministerien zumindest das Wissen zu verbreiten, dass man seine Handlungen nicht auf affektive Wohlgefühle stützen muss, sondern auch Argumente und rationale noch dazu, für sein Verhalten haben kann. Deshalb hier mein Hinweis auf den Labeling Approach. Der Labeling Approach, der hauptsächlich von Howard Becker (1991[1966]) ausformuliert wurde, hat eine wichtige Erkenntnis gebracht, nämlich die, dass es der gesellschaftlich gesetzten Normen bedarf, um Normen zu übertreten. Das klingt trivial, ist es aber nicht, denn manche Zeitgenossen meinen, Normen würden vom Himmel fallen oder von Gott gegeben. Dem ist nicht so: Normen sind man made und wenn jemand sich hinstellt und die Norm verbreitet, wenn zwei sich prügeln und einer von beiden ist weiblich, dann ist der weibliche Prügler das Opfer, dann ist das ein erheblicher Eingriff in das gesellschaftliche Normengefüge. Wenn dieser jemand dann hingeht, und in verschiedenen gesellschaftlichen Zusammenhängen die Voraussetzungen dafür schafft, dass das weibliche per-se Opfer sich hilfesuchend an staatliche Vertraute wenden kann, dann ist damit eine Normenstruktur geschaffen, die nicht nur opportunistisches Verhalten geradezu heraufbeschwört, sondern den gesellschaftlichen Frieden nachhaltig zu stören in der Lage ist. Und es ist schlicht kein Fortschritt, wenn man im Rausch der eigenen Gutheit, strukturelle Gewalt und psychische Gewalt einsetzt, um vermeintliche körperliche Gewalt zu beseitigen. Wenn sich zudem noch willfährige Helfer einfinden, die nicht nur die gesellschaftliche Frauen-sind-Opfer-Norm mittragen, sondern noch pseudo-Belege beibringen, dadurch, dass sie eine Seite in einem Konflikt mit Belegen für ihren Opferstatus versorgen, während die andere Seite gar nicht erst gehört wird, dann ist damit eine totale Institution geschaffen, aus der sich niemand befreien kann, der auf der Täterseite verortet wird. Das einzige, was mich derzeit noch irritiert ist, dass nicht längst die Gerichte abgeschafft wurden, weil sowieso schon klar ist, wer Täter und wer Opfer ist.
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Weil mir das ganze Opfergetröte so auf die Nerven ging habe ich das “Deutsche Dokumentationsentrum weiblicher Gewalt” initiiert. Gewalt geht auch und vor allem von Frauen aus. Es ist deshalb zwingend erforderlich, der Öffentlichkeit keine Fakten weiblicher Gewalt vorzuenthalten: http://WWW.FRAUENGEWALT.DE.VU
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“Das einzige, was mich derzeit noch irritiert ist, dass nicht längst die Gerichte abgeschafft wurden, weil sowieso schon klar ist, wer Täter und wer Opfer ist.”
Vielleicht sollte man sowas tatsächlich als Petition für eine Sparmassnahme einbringen 😉
Das System ist eindeutig IRRE – weil die Betreiber irre / Irre sind. Ich schreibe bewußt nicht “verrückt”. Denn da gibt es grundlegende Unterschiede.
Statt sich für die tieferen Ursachen des hier in Rede stehenden Problems zu interessieren und die durchaus bekannte Möglichkeit der grundlegenden Heilung zu nutzen, läßt man die späteren “Bösewichte” ungehindert erst einmal “Bösewichte” werden und DANN wird ihren bösen Taten hinterhergespürt und -gespitzelt, um sie evtl. belangen und bestrafen zu können.
Das ist dieselbe geistig gestörte – irre – Denk- und Handlungsweise wie sie im psychiatrischen Versorgungssystem ganz regelhaft und legal und auf wissenschaftlicher Grundlage praktiziert wird: Die tieferen Ursachen der psychischen Störungen werden weder ergründet noch grundlegend geheilt – obwohl es möglich ist! – sondern es werden nur oberflächlich die Symptome mit Psychopharmaka gedämpft / unterdrückt – mit dem Riesenhaufen an negativen Folgen / Risiken. Zum Beispiel der Psychiatrisierung, Stigmatisierung, Ausgrenzung, Chronifizierung, Suizidierung oder der wissenschaftlich belegten dramatischen Verkürzung der Lebenserwartung um 10 – 32 Jahre (das ist die größte Bandbreite der verschiedenen Veröffentlichungen dazu).
Weil aber die tieferen Ursachen nicht ergründet werden (weil die forschenden Wissenschaftler selbst beeinträchtigt sind von der Kollektiven Neurose und von der dazugehörigen Wahrnehmungs- und Lernstörung, Angst- und Verdrängungsstörung usw.), gibt es auch keine wirklich wirksame – also an den tieferen Ursachen ansetzende – Prävention. Die Folge ist, dass die Zunahmen bei den psychischen Störungen (und nicht nur dort!) “dramatisch” steigen.
Die Entwicklung befindet sich im Bereich des Übergangs zum exponentiellen Wachstum und mit einer Abweichung / Änderung dieser Entwicklung ist nicht zu rechnen, solange nicht die wahren, tieferen, Ursachen wirklich behoben werden.
Im Nov. 2011 haben sich in Heidelberg führende Wissenschaftler / Psychiater gegenüber den dramatischen Zunahmen bei den psychischen Störungen für “machtlos” erklärt. KEINE der beteiligten Fakultäten hat die tieferen Ursachen identifizieren können.
Das ist ein Armutszeugnis für die “Wissenschaft”!
Denn die tieferen Ursachen der psychischen und psychosomatischen Störungen – und darüberhinaus auch für die meisten anderen Gesundheitsstörungen / “Krankheiten” sind ebenso bekannt wie die Möglichkeit der grundlegenden, nachhaltigen – WAHREN – Heilung.
Die relativ wenigen Therapeuten, die die Wahrheit kennen und die ihre Klienten auch auf den richtigen Weg leiten, bekommen allerdings KEIN Geld aus dem großen “Topf” der Krankenkassen, sondern müssen sich ihre Leistungen von den Klienten privat bezahlen lassen.
Und stehen dazu im Risiko, als “unwissenschaftlich” dargestellt zu werden, als “esoterisch” negativ ettikettiert oder gar als “Scharlatane” in Verruf gebracht zu werden.
Während in Wahrheit die “wissenschaftlich” Denkenden und Arbeitenden die “Stümper” sind. Jedenfalls wenn es um Ursachen von Krankheiten und deren Heilung geht:
Ich schätze durchaus die “handwerklichen” Fähigkeiten von Ärzten, aber sie haben keine Ahnung von der Kraft, die heilt.
Bei dem Thema juckt es mich in den Fingern!
Ich habe auch mit dem Kopf geschüttelt, als ich diesen Bericht schon woanders las.
Mal sehen, ob ich meine Gedanken dazu einigermaßen geordnet in die Tastatur kriege!?
Die Eilfertigkeit mit der hier Zahnärztekammmer und KZV-Niedersachsen offensichtlichem Gendergedöns folgen, verschlägt mir fast die Sprache.
Anscheinend hat es niemand in den dortigen „Instiutionen“ für nötig befunden sich wenigstens einmal ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen, sondern folgt brav den Vorstellungen des Ministeriums, ohne die Thematik auch nur ansatzweise zu hinterfragen. Ein – aus meiner Praktikersicht – deutliches Zeichen, daß dort nicht mehr Zahnärzte – mit dem Anspruch wissenschaftlich begründeter Tätigkeit – arbeiten/das Sagen haben, sondern (ganz so wie Ulla es vorschwebte) politisch korrekt gestrickte Bürokraten, fernab jeglicher Praxiserfahrung eines niedergelassenen praktizierenden Zahnarztes!
(Für die KZV-Niedersachsen, nachdem sie schon einmal den Staatskommisar im Haus hatten, nicht unerwartet!)
Über die Faktenlage hat sich Herr Klein in mehreren Beiträgen geäußert, dessen allgemeiner Analyse kaum etwas hinzuzufügen ist
Meine Anmerkungen aus Sicht eines praktizierenden Zahnarztes:
1. Bei Verletzungen, der im Bericht angesprochenen Art, ist erste Anlaufstelle für den Patienten die Ambulanz eines Krankenhauses, der Hausarzt oder ein Unfallchirurg. Der Zahnarzt bekommt solche Patienten erst nach Erstversorgung in obigen Einrichtungen – meist auf Anregung obiger Stellen – zu sehen (Ausnahme: Kinder! Und da handelt es sich überwiegend um Schul-, Sport- oder sonstige Freizeitunfälle, ohne jeglichen Zusammenhang zu häuslicher Gewalt!).
Der Zahnarzt ist hier also als Erstansprechpartner völlig fehl am Platz.
2. Die Häufigkeit!
Meine Praxis besteht nun seit 52 Jahren in dem nach Niedersachsen hineinragenden Zipfel NRWs. Zunächst praktizierte hier 39 Jahre lang mein Vater und nun ich, auch schon 13 Jahre! Weder ist mir von meinem Vater ein einziger Fall der obigen Art bekannt, noch habe ich in 13 Jahren einen solchen gehabt! Und auch von den Kollegen im Umkreis ist mir nichts dergleichen bekannt! (Möglicherweise leben und arbeiten wir in einem Tal der Glücklichen, könnte ja sein!)
Bei allen Fällen mit derartigen Verletzungen (Ausnahme: Kinder und Auto- und Arbeitsunfälle!) handelte es sich um ältere Mitmenschen, überwiegend Frauen, aufgrund altersbedingter Unfälle; Treppensturz, Glatteis, Geh- und Bewegungsprobleme, Kreislaufschwäche etc. pp., deren Partner schon das Zeitliche gesegnet hatte und die auch keinen neuen Partner hatten. Wenn in Begleitung, waren es Freunde, Kinder, Enkel oder Personen der Alterspflege; nur bei Männern evtl. (!) die Ehefrau!
(Frauen beim Zahnarztbesuch in Begleitung ihrer Männer erlebe ich überwiegend bei solchen Menschen die zwar hier leben – häufig schon recht lange – es diesen aber an der Beherrschung der deutschen Sprache mangelt! Und ich rede hier NICHT nur von dem Klientel wie es jetzt manchen vorschweben wird, sondern auch von mit einem Deutschen verheirateten Französinnen, Philippininnen, Thailänderinnen und hier nach Abzug der Briten hängengebliebenen Engländerinnen. Erstaunlich welch buntes Treiben selbst hier „auf’m Land“ herrscht!)
Die persönliche Erfahrung ist kein besonders stichhaltiges Argument, dessen bin ich mir bewußt, doch rein statistisch müßten meinen Kollegen und mir doch wenigstens einige solcher Fälle häuslicher Gewalt begegnet sein, zumal wir in dem oben beschriebenen Zipfel praktizieren und nicht wenige Patienten aus Niedersachsen haben (wo das ja anscheinend ein Problem darstellt!).
3. Vertrauen!
Im Gegensatz zu scheinbar allgemeiner Meinung, ist auch für die ZAHNarzt-Patienten-Beziehung Vertrauen unabdingbar. Wir müssen, schon zu Untersuchungszwecken, nicht nur in die intime Distanzzone (ca. 50 cm) eindringen, sondern direkt in den Körper (Mund), und unsere Behandlungsmaßnahmen – bei vollem Bewußtsein des Patienten – finden ebenfalls fast ausschließlich innerhalb des Körpers des Patienten statt.
Das Vertrauen des Patienten in seinen zahnärztlichen Behandler ist Voraussetzung zahnärztlicher Tätigkeit, und nicht nur in die Fähigkeiten des Behandlers, sondern auch darin, erfahrene Zustände, (auch Lebensumstände) vertraulich zu behandeln!
Ein einziger Fall, in dem der Zahnarzt das Vertrauen des Patienten mißbraucht indem er Erfahrenes nach außen dringen läßt (ohne gesetzlich dazu gezwungen zu sein!) und nicht nur das Vertrauen dieses Patienten ist erschüttert, sondern wahrscheinlich (es ist erstaunlich wie schnell sich echter oder angeblicher Vertrauensmißbrauch herumspricht) das vieler Patienten. Das kann durchaus zur Praxisaufgabe führen! (Ganz abgesehen von der Möglichkeit der fälschlichen „Beschuldigung“, die dann durchaus zu Approbationsentzug, Schadensersatzforderungen und einem Verfahren wegen Bruch der Verschwiegenheitspflicht (§ 203 StGB) führen kann!)
Man kann also die Kollegen in NS nur warnen von sich aus Behörden einzuschalten, der Vertrauensbruch gelangt mit höchster Wahrscheinlichkeit an die Öffentlichkeit und kann die eigene Existenz gefährden!
Einzige Alternative ist das vertrauliche Gespräch mit dem Patienten bei dem man (möglicherweise) häusliche Gewalt hinter den Verletzungen vermutet und diesen eindringlich auf die behördlichen/polizeilichen/staatsanwaltlichen/juristischen Möglichkeiten hinweist.
Die Initiative diese evtl. zu ergreifen MUSS aber vom Betroffenen selbst ausgehen!
Man fragt sich was sich die Verantwortlichen in Kammer und KZV dabei gedacht haben so „unbekümmert“ auf den ministeriellen Zug aufzuspringen? An praktische und juristische Konsequenzen für die Zahnärzte deren Vertreter sie sind, haben sie jedenfalls keinen Gedanken verschwendet.
4. Forensik!
Schon im eigenen Interesse sollte jeder Arzt und Zahnarzt seine Untersuchung und die vorgenommene Behandlung sauber und umfassend dokumentieren! (Darum gehören Röntgenbilder auch dem Arzt und in seine Patientenakte!) Im Falle eines „Kunstfehlerprozeßes“ droht nämlich ansonsten schnell die Beweislastumkehr, was bedeutet, daß nicht mehr der Patient dem Arzt/Zahnarzt einen Fehler nachweisen muß, sondern daß der Arzt /Zahnarzt plötzlich beweisen muß keinen Fehler begangen zu haben, also seine Unschuld beweisen muß. Was im Falle mangelhafter Dokumentation schwer fällt und Richter dann gerne zuungunsten des Arztes entscheiden!
Diese Dokumentation ist eigentlich ausreichend und (sofern nicht zu beanstanden) auch gerichtsfest!
Was soll da zusätzliche Dokumentation? (Außer daß man mit dem Patienten wegen der Vermutung häuslicher Gewalt ein diesbezügliches Gespräch geführt hat! Welches aber bei mangelnden Deutschkenntnissen – weswegen ja z.B. der Mann [der Täter!?] die Frau begleitet – kaum glaubhaft stattfinden kann!)
Zumal sich der Arzt/Zahnarzt – sofern er nicht auch als Gutachter zugelassen ist – sich damit gutachterliche Tätigkeit anmasst und vor Gericht einerseits (wahrscheinlich) dann auch daran gemessen wird (wehe wenns dann nicht absolut fehlerlos ist!), ihm andererseits jedoch Strafe droht wegen gutachterlicher Tätigkeit ohne Zulassung!
Und um die nicht zu enttäuschen, die sich – da es doch um Ärzte/Zahnärzte geht – bisher wundern daß noch garnicht von Geld die Rede war, hier nun die Anmerkung, wer bezahlt denn die evtl. zusätzlichen Röntgenaufnahmen, die zusätzliche Untersuchung, Fotos, den zusätzlichen Zeitaufwand?
Kammer, KZV und Kassen nicht! (Die würden zahlen wenn es im Rahmen gutachterlicher Tätigkeit geschähe!) Auch Behörden oder Gericht rücken für derartige Täigkeit – ohne ihren Auftrag – keinen Cent raus!
Gut, im Rahmen von Menschlichkeit und ärztlichem Ethos kann man vielleicht ja erwarten, daß der Arzt/Zahnarzt dies in diesem Fall unentgeltlich tut! Wäre noch verständlich! Von Ersthelfern bei Unfällen und ansonsten im Rahmen menschlichen Mitleids und Mitmenschlichkeit erwartet man das auch!
Doch jetzt kommt das ABER! Angenommen die vom Ministerium implizierten Zahlen stimmen, wäre es eben nicht nur ausnahmsweise, sondern zwar nicht die Regel, ginge aber über seltenes Vorkommen hinaus. Und da ist die Frage nach angemessener Bezahlung dann schon erlaubt, oder?
Auch darüber haben sich die Damen und Herren in Kammer und KZV anscheinend keinerlei Gedanken gemacht!
Alles in Allem ein publizistischer Schnellschuß und Rohrkrepierer der ausschließlich dem ministeriell geförderten Verbreiten genderistischer Glaubenssätze dient, auf den Kammer und KZV Niederschsen prompt und unwidersprochen hereingefallen sind!
Hoffentlich sind die niedersächsichen Kollegen klug genug nicht ebenfalls darauf hereinzufallen!
Sehr schöner Beitrag, dentix, vor allem mit dem Kostenpunkt. Ich fürchte nur, dass die Genderisten damit überhaupt kein Problem hätten, dafür mehr Geld vom Staat einzufordern – zumindest für weibliche Zahnärzte – beispielsweise mit der Begründung, dass die viel vertrauenswürdiger wären.
Ausgezeichneter Beitrag, Michael. Ich habe mich schon öfters in den vergangenen Jahren über Zeitungsartikel dieses Inhalts geärgert.
Die Gender-Ideologen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, häusliche (Männer-) Gewalt zu bekämpfen, weil sie ihr Feindbild Mann voll und ganz auszuleben trachten (und die weiblichen Betroffenen von Gewalt dabei eiskalt für ihre Zwecke instrumentalisieren), verfahren offenbar nach dem bekannten Gutmenschen-Muster, das sich auch andernorts immer wieder feststellen lässt: auch noch die kleinste theoretische Möglichkeit ausschöpfen, das Böse in der Welt zu bekämpfen, und sei das Mittel zum Zweck auch noch so albern und absurd. Einfach weil man sich danach offenbar besonders großartig fühlt. (Die gleiche irre Logik findet sich beim “K(r)ampf gegen Rechts”, bei der auch noch der letzte womögich mit der NPD sympathisierende Schornsteinfeger kaltgestellt wird, weil man einfach nicht davon ablassen kann, das Böse wirklich gründlichst mit Stumpf und Stiel auszurotten; es ist ein Wahn mittlerweile.)
Noch ein Aspekt sollte nicht unter den Tisch fallen. Wie aus Studien bekannt ist, kommt auf 10 Frauen, die sich gegenüber Polizei, Sozialarbeitern etc. als Opfer häuslicher Gewalt offenbaren, nur ein Mann. Bei Männern ist die Scham, zuzugeben, von der eigenen Frau verprügelt worden zu sein, nämlich viel ausgeprägter als bei Frauen. Wenn es also überhaupt eine Gruppe von Menschen gibt, bei denen Zahn- und sonstige Ärzte genauer hinschauen sollten, ob hinter der Verletzung ein Unfall steckt oder womöglich doch etwas anderes, dann sind es Männer. Aber das den Verantwortlichen klarzumachen, dürfte ähnlich aussichtsreich sein wie der Versuch, einen Atheisten von der Existenz Gottes zu überzeugen.
Wie gesagt, es ist ein Wahn…
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Liebe Leser,
gerade haben Sie uns dabei geholfen, eine Finanzierungslücke für das Jahr 2023 zu schließen, da ist das Jahr auch schon fast zuende.
Weihnachten naht.
Und mit Weihnachten das jährlich wiederkehrende Problem: Ein Weihnachtsmann, der im Kamin stecken bleibt, weil er zu viel anliefern muss.
Vermeiden Sie dieses Jahr diese Kalamität. Diversifizieren Sie Ihr Geschenkportfolio.
Z.B. indem Sie unsere Sorgen um die Finanzierung des nächsten Jahres mindern.
Unser Dank ist Ihnen gewiss! Und Sie können sicher sein, dass Sie auch im nächsten Jahr ScienceFiles in gewohntem Umfang lesen können.
Weil mir das ganze Opfergetröte so auf die Nerven ging habe ich das “Deutsche Dokumentationsentrum weiblicher Gewalt” initiiert. Gewalt geht auch und vor allem von Frauen aus. Es ist deshalb zwingend erforderlich, der Öffentlichkeit keine Fakten weiblicher Gewalt vorzuenthalten: http://WWW.FRAUENGEWALT.DE.VU
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“Das einzige, was mich derzeit noch irritiert ist, dass nicht längst die Gerichte abgeschafft wurden, weil sowieso schon klar ist, wer Täter und wer Opfer ist.”
Vielleicht sollte man sowas tatsächlich als Petition für eine Sparmassnahme einbringen 😉
Das System ist eindeutig IRRE – weil die Betreiber irre / Irre sind. Ich schreibe bewußt nicht “verrückt”. Denn da gibt es grundlegende Unterschiede.
Statt sich für die tieferen Ursachen des hier in Rede stehenden Problems zu interessieren und die durchaus bekannte Möglichkeit der grundlegenden Heilung zu nutzen, läßt man die späteren “Bösewichte” ungehindert erst einmal “Bösewichte” werden und DANN wird ihren bösen Taten hinterhergespürt und -gespitzelt, um sie evtl. belangen und bestrafen zu können.
Das ist dieselbe geistig gestörte – irre – Denk- und Handlungsweise wie sie im psychiatrischen Versorgungssystem ganz regelhaft und legal und auf wissenschaftlicher Grundlage praktiziert wird: Die tieferen Ursachen der psychischen Störungen werden weder ergründet noch grundlegend geheilt – obwohl es möglich ist! – sondern es werden nur oberflächlich die Symptome mit Psychopharmaka gedämpft / unterdrückt – mit dem Riesenhaufen an negativen Folgen / Risiken. Zum Beispiel der Psychiatrisierung, Stigmatisierung, Ausgrenzung, Chronifizierung, Suizidierung oder der wissenschaftlich belegten dramatischen Verkürzung der Lebenserwartung um 10 – 32 Jahre (das ist die größte Bandbreite der verschiedenen Veröffentlichungen dazu).
Weil aber die tieferen Ursachen nicht ergründet werden (weil die forschenden Wissenschaftler selbst beeinträchtigt sind von der Kollektiven Neurose und von der dazugehörigen Wahrnehmungs- und Lernstörung, Angst- und Verdrängungsstörung usw.), gibt es auch keine wirklich wirksame – also an den tieferen Ursachen ansetzende – Prävention. Die Folge ist, dass die Zunahmen bei den psychischen Störungen (und nicht nur dort!) “dramatisch” steigen.
Die Entwicklung befindet sich im Bereich des Übergangs zum exponentiellen Wachstum und mit einer Abweichung / Änderung dieser Entwicklung ist nicht zu rechnen, solange nicht die wahren, tieferen, Ursachen wirklich behoben werden.
Im Nov. 2011 haben sich in Heidelberg führende Wissenschaftler / Psychiater gegenüber den dramatischen Zunahmen bei den psychischen Störungen für “machtlos” erklärt. KEINE der beteiligten Fakultäten hat die tieferen Ursachen identifizieren können.
Das ist ein Armutszeugnis für die “Wissenschaft”!
Denn die tieferen Ursachen der psychischen und psychosomatischen Störungen – und darüberhinaus auch für die meisten anderen Gesundheitsstörungen / “Krankheiten” sind ebenso bekannt wie die Möglichkeit der grundlegenden, nachhaltigen – WAHREN – Heilung.
Die relativ wenigen Therapeuten, die die Wahrheit kennen und die ihre Klienten auch auf den richtigen Weg leiten, bekommen allerdings KEIN Geld aus dem großen “Topf” der Krankenkassen, sondern müssen sich ihre Leistungen von den Klienten privat bezahlen lassen.
Und stehen dazu im Risiko, als “unwissenschaftlich” dargestellt zu werden, als “esoterisch” negativ ettikettiert oder gar als “Scharlatane” in Verruf gebracht zu werden.
Während in Wahrheit die “wissenschaftlich” Denkenden und Arbeitenden die “Stümper” sind. Jedenfalls wenn es um Ursachen von Krankheiten und deren Heilung geht:
Ich schätze durchaus die “handwerklichen” Fähigkeiten von Ärzten, aber sie haben keine Ahnung von der Kraft, die heilt.
Bei dem Thema juckt es mich in den Fingern!
Ich habe auch mit dem Kopf geschüttelt, als ich diesen Bericht schon woanders las.
Mal sehen, ob ich meine Gedanken dazu einigermaßen geordnet in die Tastatur kriege!?
Die Eilfertigkeit mit der hier Zahnärztekammmer und KZV-Niedersachsen offensichtlichem Gendergedöns folgen, verschlägt mir fast die Sprache.
Anscheinend hat es niemand in den dortigen „Instiutionen“ für nötig befunden sich wenigstens einmal ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen, sondern folgt brav den Vorstellungen des Ministeriums, ohne die Thematik auch nur ansatzweise zu hinterfragen. Ein – aus meiner Praktikersicht – deutliches Zeichen, daß dort nicht mehr Zahnärzte – mit dem Anspruch wissenschaftlich begründeter Tätigkeit – arbeiten/das Sagen haben, sondern (ganz so wie Ulla es vorschwebte) politisch korrekt gestrickte Bürokraten, fernab jeglicher Praxiserfahrung eines niedergelassenen praktizierenden Zahnarztes!
(Für die KZV-Niedersachsen, nachdem sie schon einmal den Staatskommisar im Haus hatten, nicht unerwartet!)
Über die Faktenlage hat sich Herr Klein in mehreren Beiträgen geäußert, dessen allgemeiner Analyse kaum etwas hinzuzufügen ist
Meine Anmerkungen aus Sicht eines praktizierenden Zahnarztes:
1. Bei Verletzungen, der im Bericht angesprochenen Art, ist erste Anlaufstelle für den Patienten die Ambulanz eines Krankenhauses, der Hausarzt oder ein Unfallchirurg. Der Zahnarzt bekommt solche Patienten erst nach Erstversorgung in obigen Einrichtungen – meist auf Anregung obiger Stellen – zu sehen (Ausnahme: Kinder! Und da handelt es sich überwiegend um Schul-, Sport- oder sonstige Freizeitunfälle, ohne jeglichen Zusammenhang zu häuslicher Gewalt!).
Der Zahnarzt ist hier also als Erstansprechpartner völlig fehl am Platz.
2. Die Häufigkeit!
Meine Praxis besteht nun seit 52 Jahren in dem nach Niedersachsen hineinragenden Zipfel NRWs. Zunächst praktizierte hier 39 Jahre lang mein Vater und nun ich, auch schon 13 Jahre! Weder ist mir von meinem Vater ein einziger Fall der obigen Art bekannt, noch habe ich in 13 Jahren einen solchen gehabt! Und auch von den Kollegen im Umkreis ist mir nichts dergleichen bekannt! (Möglicherweise leben und arbeiten wir in einem Tal der Glücklichen, könnte ja sein!)
Bei allen Fällen mit derartigen Verletzungen (Ausnahme: Kinder und Auto- und Arbeitsunfälle!) handelte es sich um ältere Mitmenschen, überwiegend Frauen, aufgrund altersbedingter Unfälle; Treppensturz, Glatteis, Geh- und Bewegungsprobleme, Kreislaufschwäche etc. pp., deren Partner schon das Zeitliche gesegnet hatte und die auch keinen neuen Partner hatten. Wenn in Begleitung, waren es Freunde, Kinder, Enkel oder Personen der Alterspflege; nur bei Männern evtl. (!) die Ehefrau!
(Frauen beim Zahnarztbesuch in Begleitung ihrer Männer erlebe ich überwiegend bei solchen Menschen die zwar hier leben – häufig schon recht lange – es diesen aber an der Beherrschung der deutschen Sprache mangelt! Und ich rede hier NICHT nur von dem Klientel wie es jetzt manchen vorschweben wird, sondern auch von mit einem Deutschen verheirateten Französinnen, Philippininnen, Thailänderinnen und hier nach Abzug der Briten hängengebliebenen Engländerinnen. Erstaunlich welch buntes Treiben selbst hier „auf’m Land“ herrscht!)
Die persönliche Erfahrung ist kein besonders stichhaltiges Argument, dessen bin ich mir bewußt, doch rein statistisch müßten meinen Kollegen und mir doch wenigstens einige solcher Fälle häuslicher Gewalt begegnet sein, zumal wir in dem oben beschriebenen Zipfel praktizieren und nicht wenige Patienten aus Niedersachsen haben (wo das ja anscheinend ein Problem darstellt!).
3. Vertrauen!
Im Gegensatz zu scheinbar allgemeiner Meinung, ist auch für die ZAHNarzt-Patienten-Beziehung Vertrauen unabdingbar. Wir müssen, schon zu Untersuchungszwecken, nicht nur in die intime Distanzzone (ca. 50 cm) eindringen, sondern direkt in den Körper (Mund), und unsere Behandlungsmaßnahmen – bei vollem Bewußtsein des Patienten – finden ebenfalls fast ausschließlich innerhalb des Körpers des Patienten statt.
Das Vertrauen des Patienten in seinen zahnärztlichen Behandler ist Voraussetzung zahnärztlicher Tätigkeit, und nicht nur in die Fähigkeiten des Behandlers, sondern auch darin, erfahrene Zustände, (auch Lebensumstände) vertraulich zu behandeln!
Ein einziger Fall, in dem der Zahnarzt das Vertrauen des Patienten mißbraucht indem er Erfahrenes nach außen dringen läßt (ohne gesetzlich dazu gezwungen zu sein!) und nicht nur das Vertrauen dieses Patienten ist erschüttert, sondern wahrscheinlich (es ist erstaunlich wie schnell sich echter oder angeblicher Vertrauensmißbrauch herumspricht) das vieler Patienten. Das kann durchaus zur Praxisaufgabe führen! (Ganz abgesehen von der Möglichkeit der fälschlichen „Beschuldigung“, die dann durchaus zu Approbationsentzug, Schadensersatzforderungen und einem Verfahren wegen Bruch der Verschwiegenheitspflicht (§ 203 StGB) führen kann!)
Man kann also die Kollegen in NS nur warnen von sich aus Behörden einzuschalten, der Vertrauensbruch gelangt mit höchster Wahrscheinlichkeit an die Öffentlichkeit und kann die eigene Existenz gefährden!
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Die Initiative diese evtl. zu ergreifen MUSS aber vom Betroffenen selbst ausgehen!
Man fragt sich was sich die Verantwortlichen in Kammer und KZV dabei gedacht haben so „unbekümmert“ auf den ministeriellen Zug aufzuspringen? An praktische und juristische Konsequenzen für die Zahnärzte deren Vertreter sie sind, haben sie jedenfalls keinen Gedanken verschwendet.
4. Forensik!
Schon im eigenen Interesse sollte jeder Arzt und Zahnarzt seine Untersuchung und die vorgenommene Behandlung sauber und umfassend dokumentieren! (Darum gehören Röntgenbilder auch dem Arzt und in seine Patientenakte!) Im Falle eines „Kunstfehlerprozeßes“ droht nämlich ansonsten schnell die Beweislastumkehr, was bedeutet, daß nicht mehr der Patient dem Arzt/Zahnarzt einen Fehler nachweisen muß, sondern daß der Arzt /Zahnarzt plötzlich beweisen muß keinen Fehler begangen zu haben, also seine Unschuld beweisen muß. Was im Falle mangelhafter Dokumentation schwer fällt und Richter dann gerne zuungunsten des Arztes entscheiden!
Diese Dokumentation ist eigentlich ausreichend und (sofern nicht zu beanstanden) auch gerichtsfest!
Was soll da zusätzliche Dokumentation? (Außer daß man mit dem Patienten wegen der Vermutung häuslicher Gewalt ein diesbezügliches Gespräch geführt hat! Welches aber bei mangelnden Deutschkenntnissen – weswegen ja z.B. der Mann [der Täter!?] die Frau begleitet – kaum glaubhaft stattfinden kann!)
Zumal sich der Arzt/Zahnarzt – sofern er nicht auch als Gutachter zugelassen ist – sich damit gutachterliche Tätigkeit anmasst und vor Gericht einerseits (wahrscheinlich) dann auch daran gemessen wird (wehe wenns dann nicht absolut fehlerlos ist!), ihm andererseits jedoch Strafe droht wegen gutachterlicher Tätigkeit ohne Zulassung!
Und um die nicht zu enttäuschen, die sich – da es doch um Ärzte/Zahnärzte geht – bisher wundern daß noch garnicht von Geld die Rede war, hier nun die Anmerkung, wer bezahlt denn die evtl. zusätzlichen Röntgenaufnahmen, die zusätzliche Untersuchung, Fotos, den zusätzlichen Zeitaufwand?
Kammer, KZV und Kassen nicht! (Die würden zahlen wenn es im Rahmen gutachterlicher Tätigkeit geschähe!) Auch Behörden oder Gericht rücken für derartige Täigkeit – ohne ihren Auftrag – keinen Cent raus!
Gut, im Rahmen von Menschlichkeit und ärztlichem Ethos kann man vielleicht ja erwarten, daß der Arzt/Zahnarzt dies in diesem Fall unentgeltlich tut! Wäre noch verständlich! Von Ersthelfern bei Unfällen und ansonsten im Rahmen menschlichen Mitleids und Mitmenschlichkeit erwartet man das auch!
Doch jetzt kommt das ABER! Angenommen die vom Ministerium implizierten Zahlen stimmen, wäre es eben nicht nur ausnahmsweise, sondern zwar nicht die Regel, ginge aber über seltenes Vorkommen hinaus. Und da ist die Frage nach angemessener Bezahlung dann schon erlaubt, oder?
Auch darüber haben sich die Damen und Herren in Kammer und KZV anscheinend keinerlei Gedanken gemacht!
Alles in Allem ein publizistischer Schnellschuß und Rohrkrepierer der ausschließlich dem ministeriell geförderten Verbreiten genderistischer Glaubenssätze dient, auf den Kammer und KZV Niederschsen prompt und unwidersprochen hereingefallen sind!
Hoffentlich sind die niedersächsichen Kollegen klug genug nicht ebenfalls darauf hereinzufallen!
Sehr schöner Beitrag, dentix, vor allem mit dem Kostenpunkt. Ich fürchte nur, dass die Genderisten damit überhaupt kein Problem hätten, dafür mehr Geld vom Staat einzufordern – zumindest für weibliche Zahnärzte – beispielsweise mit der Begründung, dass die viel vertrauenswürdiger wären.
http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/vg/presse/archiv/20121212.1205.379268.html
Die Justiz spielt mit.Faktische Benachteiligungen können mit Hilfe passender Studien leicht konstruiert werden.Die Sache mit dem Rechtsstaat muss man sich noch mal genau überlegen.
Ausgezeichneter Beitrag, Michael. Ich habe mich schon öfters in den vergangenen Jahren über Zeitungsartikel dieses Inhalts geärgert.
Die Gender-Ideologen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, häusliche (Männer-) Gewalt zu bekämpfen, weil sie ihr Feindbild Mann voll und ganz auszuleben trachten (und die weiblichen Betroffenen von Gewalt dabei eiskalt für ihre Zwecke instrumentalisieren), verfahren offenbar nach dem bekannten Gutmenschen-Muster, das sich auch andernorts immer wieder feststellen lässt: auch noch die kleinste theoretische Möglichkeit ausschöpfen, das Böse in der Welt zu bekämpfen, und sei das Mittel zum Zweck auch noch so albern und absurd. Einfach weil man sich danach offenbar besonders großartig fühlt. (Die gleiche irre Logik findet sich beim “K(r)ampf gegen Rechts”, bei der auch noch der letzte womögich mit der NPD sympathisierende Schornsteinfeger kaltgestellt wird, weil man einfach nicht davon ablassen kann, das Böse wirklich gründlichst mit Stumpf und Stiel auszurotten; es ist ein Wahn mittlerweile.)
Noch ein Aspekt sollte nicht unter den Tisch fallen. Wie aus Studien bekannt ist, kommt auf 10 Frauen, die sich gegenüber Polizei, Sozialarbeitern etc. als Opfer häuslicher Gewalt offenbaren, nur ein Mann. Bei Männern ist die Scham, zuzugeben, von der eigenen Frau verprügelt worden zu sein, nämlich viel ausgeprägter als bei Frauen. Wenn es also überhaupt eine Gruppe von Menschen gibt, bei denen Zahn- und sonstige Ärzte genauer hinschauen sollten, ob hinter der Verletzung ein Unfall steckt oder womöglich doch etwas anderes, dann sind es Männer. Aber das den Verantwortlichen klarzumachen, dürfte ähnlich aussichtsreich sein wie der Versuch, einen Atheisten von der Existenz Gottes zu überzeugen.
Wie gesagt, es ist ein Wahn…