Exponentielles Wachstum und der Schutz vor SARS-CoV-2: COVID-19 Update

Wie sieht exponentielles Wachstum aus?
So:

 

In Italien entwickelt sich COVID-19 so, wie wir es leider schon seit längerem vorhergesagt haben: exponentiell. Die blaue Linie unten beschreibt die Entwicklung der an COVID-19 Verstorbenen für Deutschland. Wie man sieht, sieht man nichts. Es gibt keine Entwicklung. Legte man die italienischen Zahlen zugrunde, z.B. weil man den Verdacht hat, dass in Deutschland vertuscht wird, dann müsste die deutsche Statistik derzeit, gemessen an der Anzahl der Infizierten, 79 Tote aufweisen. Sie weist 5 aus.

Das lassen wir einmal unkommentiert stehen.



Die Zahlen für heute sind erschreckend, aber, einmal mehr, vorhersehbar. Deutschland befindet sich mitten im Schlamassel. Die Tatsache, dass immer noch keinerlei Maßnahmen getroffen werden, um das Virus effektiv an der Ausbreitung zu hindern, ist sicher ein Grund dafür, dass die exponentielle Steigerung der Fallzahlen, wie wir sie aus Italien, dem Iran und China kennen, auch in Deutschland voranschreiten wird. Indes haben China und Italien Maßnahmen ergriffen, um die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu verlangsamen. Deutschland hat keine Maßnahmen getroffen.

Spanien ist der Shootingstar in der Darstellung oben. Mit 86 Toten entspricht die Zahl der gemeldeten Toten in etwa der Zahl, die man auf Basis der italienischen Entwicklung für das Stadium, in dem sich Spanien befindet, vorhergesagt hätte (nämlich 79), in jedem Fall scheint Spanien weit akkuratere Zahlen zu berichten als Deutschland.



Wie immer haben wir die neuen Zahlen in unser Modell übertragen. Es sieht nun so aus:

Die Entwicklung in Deutschland folgt exakt der Entwicklung Italiens, mit einer Zeitverzögerung von 10 Tagen und abzüglich der angesprochenen Anomalie bei den an COVID-19 Verstorbenen. Bemerkenswert ist die Entwicklung im Vereinigten Königreich, die deutlich hinter der Entwicklung auf dem Kontinent zurückbleibt.
Woran das im Einzelnen liegt? Nun, wir haben unsere Vermutungen. Eine davon ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Das jämmerliche Häuflein umfasst die Länder, für die Daten zur Menge der durchgeführten Tests auf SARS-CoV-2 vorhanden sind. Dass Deutschland nicht unter den Ländern zu finden ist, für die Zahlen zu ausgeführten Teste verfügbar sind, ist nicht wirklich verwunderlich. Oder wundert sich jemand? Nach Südkorea, das für sein aggressives Testen bekannt ist und Italien, das notgedrungen dem Weg der Südkoreaner folgt, sind im Vereinigten Königreich bislang die meisten Tests durchgeführt worden, obwohl die Fallzahl mit aktuell 590 Infizierten immer noch deutlich hinter Ländern wie Deutschland, Frankreich, ja selbst der Schweiz zurückbleibt. Die vielen Tests sind ein Indiz dafür, dass immer dann, wenn ein neuer Infizierter entdeckt wird, forensic sleuhts wie es hier heißt, ausschwärmen, um all derer habhaft zu werden, die mit dem Infizierten Kontakt hatten und sie einem Test zu unterziehen. Das scheint bemerkenswert gut zu funktionieren, jedenfalls legen die Daten, wie wir sie in unserem Modell oben dargestellt haben, dies nahe, denn das UK bleibt bei der Fallzahl deutlich zurück.

Vielleicht liegt es ja auch an solch’ nützlichen Abbildungen wie der folgenden, die in den letzten Tagen im Netz und sonstwo hinterlassen wurden, um nicht zu sagen, mit denen das Netz ge-swampt wurde:

Vielleicht sollte Jens Spahn auf die Liste, die er führt, zum einen: korrektes Berichten der Daten, insbesondere der Todesfälle und zudem Erstellung von Handlungshinweisen für die Bevölkerung schreiben. Übrigens geht die britische Regierung, wie die Darstellung zeigt, davon aus, dass SARS-CoV-2 aerosol übertragen werden kann. Nach unseren letzten Informationen gab es beim RKI einen Hort von Hartnäckigen, in dem eine aerosole Übertragung bestritten oder doch zumindest als nicht sicher belegt bezeichnet wurde. Wie dem auch sei, wir irren uns lieber auf der richtigen Seite, und weil man es nicht oft genug sagen kann, hier die Tipps zum Schutz vor SARS-CoV-2, die wir vor einiger Zeit veröffentlicht haben, noch einmal:

  • Zuhause bleiben – Jeder Auflauf von Menschen ist eine potentielle Quelle der Ansteckung: Bahn, Bus, Flugzeug, Großveranstaltung, Massendemonstrationen, Parteitage … sie alle maximieren die Ansteckungs-Chance.
  • Kontakt mit anderen vermeiden / reduzieren; Keine Besucher einladen;
  • Wenn man mit anderen zusammen ist: kein Besteck, kein Geschirr teilen;
  • Sicherheitsabstand von mehr als 2 Metern, am besten mehr als 4 Meter einhalten;
  • Soziale Rituale ausfallen lassen: Keine Umarmung zur Begrüßung, kein Küsschen auf die Backe des Genossen X, keine Begrüßung mit Handschlag;
  • Eine Gesichtsmaske (N95) kaufen. N95 sind Masken, die Schadstoffe daran hindern sollen, in die Atemwege des Trägers einzudringen. Viele andere Masken dienen dazu, die Umwelt vor Erregern, die der Maskenträger mit sich führt, zu schützen. Masken dienen nicht in erster Linie dem Schutz vor einer Infektion der Atemwege. Sie sollen verhindern, dass sich ein Maskenträger die Nase reibt, an den Mund fasst usw. SARS-CoV-2 findet über die Schleimhäute (Mund, Nase, Augen) Zugang zu einem Wirtsorganismus und wird in den meisten Fällen über Hände übertragen, z.B. wenn das Virus von einer Türklinke genommen und sich an die Nase gerieben wird.
  • Weil auch in den Augen Schleimhäute (Bindehaut) zu finden sind, sind für einen umfassenden Schutz vor SARS-CoV-2 auch Brillen notwendig, die die Augen komplett abschließen.
  • SARS-CoV-2 wird durch Alkohol abgetötet. 70 oder mehr Volumen-% sind dazu notwendig. Hochkonzentrierter Alkohol kann also genutzt werden, um z.B. Flächen zu reinigen. Besser sind antibakterielle Reiniger, die, wie Dettol bereits mit dem Zusatz “against Corona-Virus” verkauft werden;
  • Öffentliche Toiletten meiden. Das Virus wurde in Fäkalien nachgewiesen, kann also über Tröpfchen (z.B. durch die Betätigung der Spülung aufgewirbelt) übertragen werden. In jedem Fall, wenn sich der Weg zur öffentlichen Toiletten nicht vermeiden lässt: Deckel vor dem Spülen schließen.
  • Krankenhäuser meiden, Krankenhäuser sind das el-Dorado aller Viren und Bakterien;
  • Das eigene Immunsystem aufpeppen durch Obst, Gemüse und im Winter Vitamin-D;
  • Und das Wichtigste überhaupt: Sorgfältig und häufig die Hände waschen!


Ständig aktualisierte Informationen zu Forschung zu SARS-CoV-2 und zu aktuellen Ereignissen, findet sich u.a. hier:




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