Am eigenen Blut ersticken – Was COVID-19 wirklich bedeutet
Manchmal kommt man sich vor, wie im falschen Film.
In Deutschland feiert man die Tatsache, dass viele an COVID-19 Gestorbene in der Statistik nicht gezählt werden, weil im Gegensatz zu anderen Ländern keine post-mortem Untersuchung stattfindet, als Überlegenheit des eigenen Gesundheitssystem. Und es gibt immer noch diejenigen, die im Zusammenhang mit COVID-19 von etwas reden, das nicht schlimmer als eine gewöhnliche Grippe sei, das nicht mehr Tote hinterlassen werde, als ein Influenzaausbruch, ganz so, als ginge es darum, über Platz 1 der Rangliste der tödlichsten Pandemien zu streiten.
Das ist vielleicht, was am meisten verstört. Während über Luftverschmutzung und das ganz normale Sterben und über die große Klasse des eigenen Gesundheitssystems schwadroniert wird, sterben Menschen, für die sich niemand interessiert. Wie immer wird in der Welt abstrakter Begriffe und Reifikationen geredet. Ein Bezug zur Realität findet nicht statt. Da liegen irgendwo reale Menschen in realen Krankenhäusern und werden von realen Ärzten und Pflegern versorgt. Auch das Sterben ist real. Nur interessiert sich niemand für die realen Menschen. Geredet wird über Aggregate, über Zahlen, die im Gesamt niedrig oder hoch oder beängstigend oder nicht weiter schlimm sind. Nicht über die Menschen. Und Journalisten, von denen man erwarten würde, dass sie in Krankenhäuser gehen, mit Ärzten reden, Erfahrungsberichte sammeln, die haben nichts besseres zu tun als hanebüchenen Blödsinn über das Coronavirus und häusliche Gewalt zusammen zu schreiben oder ihre manische Besessenheit mit dem, was sie Rechtspopulismus nennen, auszuleben.
Wie in den letzten Jahren eigentlich immer, so bleibt es auch dieses Mal alternativen und nicht von gezwungenen Gebührenzahlern finanzierten Journalisten vorbehalten, Licht in das Dunkel, das COVID-19 umgibt, dieses etwas, an dem vermeintlich alte weiße Männer sterben, zu bringen, zu zeigen, wovon wir wirklich reden, wenn wir einen Strich in der Kolonne der an COVID-19 Verstorbenen machen.
Wir haben im Folgenden einen Teil eines Beitrags auf ProPublica übersetzt. ProPublica ist non-profit Journalismus, der sich selbst wie folgt beschreibt:
“ProPublica is an independent, nonprofit newsroom that produces investigative journalism with moral force. We dig deep into important issues, shining a light on abuses of power and betrayals of public trust — and we stick with those issues as long as it takes to hold power to account.”
Der Bericht, den wir in Teilen übersetzt haben, kann hier in ganzer Länge nachgelesen werden. Er stammt von einem medizinischen Techniker, der für die Beatmung von Patienten auf der Intensivstation zuständig ist. Er arbeitet in einem mittelgroßen Krankenhaus in Louisiana und hat bis dato ein beschauliches Dasein geführt, das ihn mit in der Regel nicht mehr als zwei Patienten, die beatmet werden mussten, beschäftigt sah. Das hat sich schlagartig geändert. Die Beschaulichkeit ist dem Stress gewichen. Die Patienten, die beatmet werden müssen, werden stetig mehr. Sein Stress, ob der vielen Arbeit und ob des Sterbens, das er beobachtet, wächst:
“Ich habe Patienten Anfang 40 und, ja, ich war geschockt. Ich sehe Leute, die relativ gesund sind, kaum eine medizinische Vorgeschichte haben und die dennoch vollkommen zusammengebrochen sind, als wären sie von einem LKW überfahren worden. Dieses Virus zieht gesunde, fitte Menschen aus dem Verkehr. Eben wurden sie noch auf unterster Stufe beatmet und plötzlich haben sie einen kompletten Atemstillstand, können überhaupt nicht mehr atmen.
[…]
Das passiert vielen dieser Patienten. Sie reagieren plötzlich nicht mehr auf die Behandlung; ihre Atmung versagt. Es heißt akutes Lungenversagen, ARDS. Das bedeutet, die Lungen sind mit Flüssigkeit gefüllt. Man kann es auf den Röntgenaufnahmen deutlich sehen: Beide Lungenflügel erscheinen im Röntgenbild weiß, weil die Lungen mit Flüssigkeit gefüllt sind. Es ist sehr schwierig, Patienten mit ARDS richtig zu beatmen. Die Mortalität ist sehr hoch, ca. 40% sterben. Die Behandlung sieht vor, den Patienten an ein Beatmungsgerät anzuschließen. Durch den Druck, den das Beatmungsgerät aufbaut, geht mehr Sauerstoff in den Blutkreislauf.
Normalerweise ist ARDS etwas, das sich über Zeit entwickelt, weil der Teil der Lunge, der entzündet ist, stetig wächst. Mit diesem Virus ist das anders, es passiert fast über Nacht.
[…]
Wenn unsere Coronavirus-Patienten an einem Beatmungsgerät angeschlossen sind, benötigen sie sofort eine der höchsten Einstellungen: ca. 90% Sauerstoff und 16 Beatmungsdruck, damit die Lunge nicht in sich zusammensackt. Viel höher können wir Beatmungsgeräte nicht mehr einstellen. Das heißt, wir haben, wenn diese Einstellung der Beatmung nicht zum Erfolg führt, kaum mehr Optionen.
Nach meiner Erfahrung ist die Schwere von ARDS, die sich bei COVID-19-Patienten einstellt, etwas, das man typischerweise bei jemandem hat, der fast ertrunken wäre: Seine Lungen sind voller dreckigem Wassern – oder Leute, die ätzendes Gas eingeatmet haben, die sind auch vergleichbar. Vor allem die Geschwindigkeit, mit der COVID-19 voranschreitet ist erschreckend: Ich habe noch keinen Mikroorganismus gesehen, keinen Infektionsprozess, bei dem den Lungen so viel akuter Schaden in so kurzer Zeit zugefügt wurde. Das hat mich wirklich geschockt.
Der Unterschied zwischen COVID-19 und einer Grippe hat mich voll erwischt als sich der Zustand meines ersten Coronavirus-Patienten verschlechtert hat. Ich war, wie heilige Scheiße, das ist nicht die Grippe. Dieser relativ junge Typ, der nach Luft geschnappt hat und aus dessen Belüftungsschlauch und Mund pinkes schaumiges Sekret gequollen ist. Das Beatmungsgerät hätte ihn beatmen sollen, aber er hat dennoch nach Luft geschnappt, seinen Mund, seinen Körper bewegt, sich gewunden. Wir mussten ihn fixieren. Wir fixieren alle Coronavirus-Patienten. Sie hyperventilieren, sie schnappen nach Luft. Wenn Du um jeden Atemzug kämpfen musst und im Fieber-Delirium bist, dann weißt Du nicht, ob Dir jemand helfen will oder nicht. Also versuchst Du, den Beatmungsschlauch aus Deinem Hals zu reißen, weil Du denkst, er erstickt Dich, aber Du ertrinkst.
Wenn jemand eine Infektion hat, dann sind die normalen Farben, die man erwartet, grün und gelb. Die Coronavirus-Patienten haben ziemlich viel Sekret das pink ist, weil sie voller Blutzellen sind, die in ihre Atemwege gelangen. Sie ertrinken in ihrem eigenen Blut, in ihren eigenen Flüssigkeiten, weil ihre Lungen so voll sind. Deshalb müssen wir fast ständig das Sekret absaugen, jedes Mal, wenn wir in ihren Raum gehen.
[…]
Wir hatten einen oder zwei Patienten in unserem Krankenhaus, und dann fünf bis zehn, und dann 20 Patienten. Jeden Tag kamen mehr Patienten. Und die Patienten werden immer kränker. Als all das begonnen hat, hatten wir ausreichend Medikamente und Ausrüstung. Aber seit die Patienten uns fluten gehen uns Medikamente und Ausrüstung aus …”
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Interessant und erschreckend, aber halt mal wieder nicht aus Deutschland, sondern aus den USA. Da heißt’s ja wieder: kein Wunder bei dem schlechten Gesundheitssystem. Wo bleiben solche Berichte aus D. Was macht der hier ins Leben gerufene Citizen Journalism?
Gute Frage. Wann kommt ihr Erfahrungsbericht?
Abgesehen davon: Wer auf diese Schilderung mit dem Verweis auf das angeblich “schlechte Gesundheitssystem” der USA antwortet, der weiß zum einen nicht, wovon er redet und ist zum anderen ein Zyniker, von dem ich nicht weiß, ob er noch als Mensch durchgeht.
“Er stammt von einem medizinischen Techniker, der für die Beatmung von Patienten auf der Intensivstation zuständig ist.”
Im Original ist es allerding “a respiratory therapist”, was ja doch eher ein Atemtherapeut sein dürfte.
“Atemtherapeut” ist was anderes als ein, ja wie heißt das in deutschen Krankenhäusern, wenn man das wüßte, jedenfalls die Person, die auf der Intensivstation die Beatmungsgeräte setzt.
Ich jedenfalls kenne “Atemtherapeut” nur als so eine Art Yoga-Seminarleiter, also ohne jeden Bezug zu Beatmungsgeräten, Intensivstationen oder Krankenhäusern.
@Zargel: “Atemtherapeut” ist in Deutschland der zuständige Anästhesist bzw. seine fachlich ausgebildete medizinische Hilfskraft (Anästhesieschwester(-pfleger)/ATA/MFA).
.
Vom Berufsprofil im Artikel sollte das passen. Nach einem schweren Verkehrsunfall mit vielen Verletzten fragt ja auch niemand, ob derjenige, der seine Eindrücke schildert, Rettungsassistent, Rettungssanitäter oder welchen Dienstgrad er bei der Feuerwehr hat, wenn er auf lange Berufserfahrung zurückblicken kann.
Wo passiert das Ereignis?/Welches Gebiet ist durch das Ereignis betroffen?Das Ereignis tritt global auf (hauptsächlich Asien, Nordamerika, Europa).
Die Ausbreitung in Deutschland erfolgt über eine Messestadt in Norddeutschland und eine Universitätsstadt in Süddeutschland
Wann passiert das Ereignis? (Jahreszeit/ggf. Tageszeit)
Das Ereignis beginnt im Februar in Asien, wird dort allerdings erst einige Wochen später in seiner Dimension/Bedeutung erkannt. Im April tritt der erste identifizierte Modi-SARS-Fall in Deutschland auf.
Wie lange dauern das Ereignis und/oder seine direkten Auswirkungen an?
Es ist so lange mit Neuerkrankungen zu rechnen, bis ein Impfstoff verfügbar ist. Für das vorliegende Szenario wird ein Gesamtzeitraum von drei Jahren zugrunde gelegt mit der Annahme, dass nach dieser Zeit ein Impfstoff entwickelt, freigegeben und in ausreichender Menge verfügbar ist. Der Erreger verändert sich im Verlauf der drei Jahre durch Mutationen so, dass auch Personen, die eine Infektion bereits durchlebt haben, wieder anfällig für eine Infektion werden. Hierdurch kommt es insgesamt zu drei Erkrankungswellen unterschiedlicher Intensität.
Ich finde die Kommentare unter dem Artikel der Welt echt erschütternd. Die Leute glauben das wirklich. Dabei steht die Antwort doch im Text: Italien testet jeden Todesfall auf Corona, Deutschland nur auf Anforderung=praktisch gar nicht). Also sind die italienischen Zahlen die realistischen. Denn man muss schon ein unglaublicher Zyniker und Menschenfeind sein, wenn einem das egal ist, wenn “nur” Menschen mit Vorerkrankungen sterben (was ja noch nicht einmal stimmt und viele junge Menschen in falsche Sicherheit wieg).
OT: Ich möchte mich ausdrücklich bedanken für die exzellente Arbeit hier. Ich gehörte zwar früher mal klar zur anderen Fraktion und bin heute so etwas wie ein sozialiberaler Antifeminist (=politisch inzwischen heimatlos). Aber genau hier wird man mit wirklich fundierten und ungeschminkten Informationen zu dem Thema versorgt. U.A. habt Ihr mich in die Lage versetzt, schon frühzeitig den Trend zu erkennen und mich z.B. dezent und ohne Hektik vorzubereiten (Bevorratung z.B.). Die meisten Bekannten und Freunde, die ich gewarnt habe, haben mich verlacht oder als Panikmacher verunglimpft, aber die lesen auch eher “Qualitätsmedien” wie TAZ, ZON oder SPON oder schauen immer noch sinnloserweise die Tagesschau. Und jetzt, nachdem über Wochen jede meiner Warnungen prompt eingetroffen ist (u.A. Dank euch), sind auch in der Wolle gefärbte Linke plötzlich seeeeehr interessiert. Denn auch linke Männer haben Familie und jetzt, wo es ernst wird, brechen sich ganz neue Erkenntnisse Bahn.
Kenn ich. Ich habe den Ruf einer Spassbremse. Trotzdem ist es nicht schön bei unangenehmen Prognosen/Einschätzungen richtig zu liegen. Es hilft nämlich nicht weiter, außer für den Eigenschutz.
Guter Beitrag, gehe da voll und ganz mit, weil’s so ist, wie ich es sehe und erleb(t)e. Alles Gute und bleiben Sie so vernünftig. Sie wissen, wie und was das Leben so spielt.
Post mortem-PCR-Tests auf SARS-CoV-2 machen nur Sinn, wenn man von dort aus Infektionsketten aufklären will. Oder die Mortalitäts-Statistik “aufblähen” (ohne andere Todesursachen im konkreten Einzelfall zu würdigen).
Oder Forschung zum epidemischen Verlauf….
Wenn Sie erschossen werden und dann in ihrer Leiche Covid 19 gefunden wird, gelten Sie dann als Corona-Toter! Genau deshalb ist so eine Zählweise nicht seriös, zummal die grosse Masse der Leute gar nicht getestet wird und dann diese Toten auch nicht in ein Verhältnis zur Gesamtzahl der Infizierten gesetzt werden kann!
Das klingt sehr merkwürdig, unter so invasiver Beatmung sind die Patienten sediert und relaxiert, da können die keinen Schlauch mehr rausziehen wollen.
@Mike E.: Bitte erläutern Sie, inwiefern Patienten sediert oder relaxiert sein sollten bei dieser Erkrankung, vor allem womit. Das halte ich für ein übles Gerücht. Die sind ja nicht in der palliativmedizinischen Abteilung.
@Zargel: Die Patienten müssen ja soweit möglich selbständig atmen und husten. Wären die Atemwege relaxiert, würde diese Unterstützung komplett fehlen. Das geht aber nicht bei Bewusstsein. Bekanntlich heißt es ja, die Patienten sind bei Bewusstsein. Das kann von daher eigentlich nur im Endstadium sein.
„A respiratory therapist (RT) is a certified medical professional who specializes in providing healthcare for your lungs. They have advanced knowledge of high-tech equipment, such as mechanical ventilators. RTs work alongside doctors and nurses. They practice in many medical facilities, including emergency rooms, maternity wards, and therapy offices. Some RTs care for people in their own homes.
Respiratory therapists help improve outcomes for people with asthma, pneumonia, emphysema, lung trauma, and other diagnoses. RTs can assess your breathing, recommend exercises, and monitor your progress.“
Gibt es meines Wissens so nicht in Deutschland. In Deutschland ist das Intensivpflege, Anästhesie(Assistenz) und Intensivarzt zusammen.
Sie haben ja schon früh berichtet, dass sich der Virus in zwei Varianten aufgespalten hat. Kann es nicht sein, dass nur der eine Stamm so gravierende gesundheitliche Folgen hat? In unserem Landkreis sind zwar nur an die 30 nachgewiesene Infizierte, davon 4 im Krankenhaus, zwei auf intensiv, und im Alter von 18 bis 60
Ich erinnere mich an das, was der Infektologe Prof. Vanek der Uni Ulm vor über 30 Jahren sagte.
Sein klinischer Lehrer habe ihm erzählt, wie 1918/19 Schulkinder plötzlich tot in der Schulbank gesessen hätten. Bei der Obduktion (so gemacht), habe man Lungen gesehen gefüllt mit blutiger Flüssigkeit. Er habe danach nichts so sehr befürchtet wie eine erneute “Grippe 1918”.
Wer heute mit dem Finger auf die Chinesen zeigt (wie Stimmen aus der US-Administration: “Die haben versagt! Die sind schuld! Man muss sie bestrafen!”), der soll in den Spiegel sehen.
Hier wird der Pathomechanismus erklärt und warum hochdosiertes Vitamin D – als Prophylaxe des ARDS so extrem bedeutsam ist : https://www.vitamindservice.de/corona
AP Archive hat ein 2 Minuten Video, in dem mehrere spanische Krankenhausmitarbeiter über ihre Erfahrungen kurz sprechen, allerdings auf Spanisch
Titel:
Virus outbreak challenging Spanish health workers
Hier stellt eine Ärztin eine plausible Vermutung auf, dass die frühzeitige Gabe von Aspirin (und später anderen Gerinnungshemmern) die Gefahr von Thrombosen verringert und auch verhindert, dass die Lunge “verstopft” wird. Sorry für die einfache Ausdrucksweise, bin kein Mediziner. Weiterhin erfährt man, dass für die Ausweitung des Einsatzgebietes eines bereits zugelassenen Medikamentes (Aspirin) eine volle Medikamentenstudie gemacht werden muss, die sehr teuer ist, also quasi wie für ein neu zuzulassendes Medikament. Das wurde anscheinend in den frühen 2000er Jahren so eingeführt. Ich hatte irgendwann schon im Jährchen 2020 gehört, dass Aspirin da sehr hilfreich sein kann ;-P und mich ganz legal mit Aspirin und einem Hustenlöser bevorratet. Als Nicht-mit-dem-Strom-Schwimmer hat man es vielfach schwer bei seinen Mitmenschen, aber man hat eben auch gewisse Vorteile.
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Unentgeltlich in all den Jahren.
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Damit das auch weiterhin so bleibt, benötigen wir Ihre Hilfe:
Interessant und erschreckend, aber halt mal wieder nicht aus Deutschland, sondern aus den USA. Da heißt’s ja wieder: kein Wunder bei dem schlechten Gesundheitssystem. Wo bleiben solche Berichte aus D. Was macht der hier ins Leben gerufene Citizen Journalism?
Gute Frage. Wann kommt ihr Erfahrungsbericht?
Abgesehen davon: Wer auf diese Schilderung mit dem Verweis auf das angeblich “schlechte Gesundheitssystem” der USA antwortet, der weiß zum einen nicht, wovon er redet und ist zum anderen ein Zyniker, von dem ich nicht weiß, ob er noch als Mensch durchgeht.
So, das rüttelt den deutschen Michel resp. Sepp (hier in Bayern) auf: https://www.merkur.de/bayern/coronavirus-bayern-tot-sepp-mangstl-musiker-rosenheim-maxlrainer-ostermuenchen-13609889.html
Mit “Da heißt’s ja wieder” wollte ich nur die deutsche Mainstream-Denke anitzipieren.
“Er stammt von einem medizinischen Techniker, der für die Beatmung von Patienten auf der Intensivstation zuständig ist.”
Im Original ist es allerding “a respiratory therapist”, was ja doch eher ein Atemtherapeut sein dürfte.
In der Überschrift ist er ein “medical worker”. Letztlich ist die Bezeichnung aber egal, oder ändert sich dadurch etwas an der Aussage?
“Atemtherapeut” ist was anderes als ein, ja wie heißt das in deutschen Krankenhäusern, wenn man das wüßte, jedenfalls die Person, die auf der Intensivstation die Beatmungsgeräte setzt.
Ich jedenfalls kenne “Atemtherapeut” nur als so eine Art Yoga-Seminarleiter, also ohne jeden Bezug zu Beatmungsgeräten, Intensivstationen oder Krankenhäusern.
@Zargel: “Atemtherapeut” ist in Deutschland der zuständige Anästhesist bzw. seine fachlich ausgebildete medizinische Hilfskraft (Anästhesieschwester(-pfleger)/ATA/MFA).
.
Vom Berufsprofil im Artikel sollte das passen. Nach einem schweren Verkehrsunfall mit vielen Verletzten fragt ja auch niemand, ob derjenige, der seine Eindrücke schildert, Rettungsassistent, Rettungssanitäter oder welchen Dienstgrad er bei der Feuerwehr hat, wenn er auf lange Berufserfahrung zurückblicken kann.
Waren alle doch gut drauf vorbereitet, läuft weie nach Drehbuch.
Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012
https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf
Wo passiert das Ereignis?/Welches Gebiet ist durch das Ereignis betroffen?Das Ereignis tritt global auf (hauptsächlich Asien, Nordamerika, Europa).
Die Ausbreitung in Deutschland erfolgt über eine Messestadt in Norddeutschland und eine Universitätsstadt in Süddeutschland
Wann passiert das Ereignis? (Jahreszeit/ggf. Tageszeit)
Das Ereignis beginnt im Februar in Asien, wird dort allerdings erst einige Wochen später in seiner Dimension/Bedeutung erkannt. Im April tritt der erste identifizierte Modi-SARS-Fall in Deutschland auf.
Wie lange dauern das Ereignis und/oder seine direkten Auswirkungen an?
Es ist so lange mit Neuerkrankungen zu rechnen, bis ein Impfstoff verfügbar ist. Für das vorliegende Szenario wird ein Gesamtzeitraum von drei Jahren zugrunde gelegt mit der Annahme, dass nach dieser Zeit ein Impfstoff entwickelt, freigegeben und in ausreichender Menge verfügbar ist. Der Erreger verändert sich im Verlauf der drei Jahre durch Mutationen so, dass auch Personen, die eine Infektion bereits durchlebt haben, wieder anfällig für eine Infektion werden. Hierdurch kommt es insgesamt zu drei Erkrankungswellen unterschiedlicher Intensität.
Das habe ich zwei Mal miterleben müssen (schon vor Corona).
Die „Finde das Positive an der Corona-Krise“- Theoretiker stößt bei mir auf geballte Fäuste.
Ich finde die Kommentare unter dem Artikel der Welt echt erschütternd. Die Leute glauben das wirklich. Dabei steht die Antwort doch im Text: Italien testet jeden Todesfall auf Corona, Deutschland nur auf Anforderung=praktisch gar nicht). Also sind die italienischen Zahlen die realistischen. Denn man muss schon ein unglaublicher Zyniker und Menschenfeind sein, wenn einem das egal ist, wenn “nur” Menschen mit Vorerkrankungen sterben (was ja noch nicht einmal stimmt und viele junge Menschen in falsche Sicherheit wieg).
OT: Ich möchte mich ausdrücklich bedanken für die exzellente Arbeit hier. Ich gehörte zwar früher mal klar zur anderen Fraktion und bin heute so etwas wie ein sozialiberaler Antifeminist (=politisch inzwischen heimatlos). Aber genau hier wird man mit wirklich fundierten und ungeschminkten Informationen zu dem Thema versorgt. U.A. habt Ihr mich in die Lage versetzt, schon frühzeitig den Trend zu erkennen und mich z.B. dezent und ohne Hektik vorzubereiten (Bevorratung z.B.). Die meisten Bekannten und Freunde, die ich gewarnt habe, haben mich verlacht oder als Panikmacher verunglimpft, aber die lesen auch eher “Qualitätsmedien” wie TAZ, ZON oder SPON oder schauen immer noch sinnloserweise die Tagesschau. Und jetzt, nachdem über Wochen jede meiner Warnungen prompt eingetroffen ist (u.A. Dank euch), sind auch in der Wolle gefärbte Linke plötzlich seeeeehr interessiert. Denn auch linke Männer haben Familie und jetzt, wo es ernst wird, brechen sich ganz neue Erkenntnisse Bahn.
Kenn ich. Ich habe den Ruf einer Spassbremse. Trotzdem ist es nicht schön bei unangenehmen Prognosen/Einschätzungen richtig zu liegen. Es hilft nämlich nicht weiter, außer für den Eigenschutz.
Guter Beitrag, gehe da voll und ganz mit, weil’s so ist, wie ich es sehe und erleb(t)e. Alles Gute und bleiben Sie so vernünftig. Sie wissen, wie und was das Leben so spielt.
Post mortem-PCR-Tests auf SARS-CoV-2 machen nur Sinn, wenn man von dort aus Infektionsketten aufklären will. Oder die Mortalitäts-Statistik “aufblähen” (ohne andere Todesursachen im konkreten Einzelfall zu würdigen).
Oder Forschung zum epidemischen Verlauf….
Wenn Sie erschossen werden und dann in ihrer Leiche Covid 19 gefunden wird, gelten Sie dann als Corona-Toter! Genau deshalb ist so eine Zählweise nicht seriös, zummal die grosse Masse der Leute gar nicht getestet wird und dann diese Toten auch nicht in ein Verhältnis zur Gesamtzahl der Infizierten gesetzt werden kann!
Das klingt sehr merkwürdig, unter so invasiver Beatmung sind die Patienten sediert und relaxiert, da können die keinen Schlauch mehr rausziehen wollen.
@Mike E.: Bitte erläutern Sie, inwiefern Patienten sediert oder relaxiert sein sollten bei dieser Erkrankung, vor allem womit. Das halte ich für ein übles Gerücht. Die sind ja nicht in der palliativmedizinischen Abteilung.
Wenns um Leben und Tod geht, wacht man auch aus der Elefantenspritze auf.
@Zargel: Die Patienten müssen ja soweit möglich selbständig atmen und husten. Wären die Atemwege relaxiert, würde diese Unterstützung komplett fehlen. Das geht aber nicht bei Bewusstsein. Bekanntlich heißt es ja, die Patienten sind bei Bewusstsein. Das kann von daher eigentlich nur im Endstadium sein.
Bei der spanischen Grippe blutete auch die Lunge voll…
https://www.healthline.com/health/what-is-a-respiratory-therapist#types-of-rts
„A respiratory therapist (RT) is a certified medical professional who specializes in providing healthcare for your lungs. They have advanced knowledge of high-tech equipment, such as mechanical ventilators. RTs work alongside doctors and nurses. They practice in many medical facilities, including emergency rooms, maternity wards, and therapy offices. Some RTs care for people in their own homes.
Respiratory therapists help improve outcomes for people with asthma, pneumonia, emphysema, lung trauma, and other diagnoses. RTs can assess your breathing, recommend exercises, and monitor your progress.“
Gibt es meines Wissens so nicht in Deutschland. In Deutschland ist das Intensivpflege, Anästhesie(Assistenz) und Intensivarzt zusammen.
Sie haben ja schon früh berichtet, dass sich der Virus in zwei Varianten aufgespalten hat. Kann es nicht sein, dass nur der eine Stamm so gravierende gesundheitliche Folgen hat? In unserem Landkreis sind zwar nur an die 30 nachgewiesene Infizierte, davon 4 im Krankenhaus, zwei auf intensiv, und im Alter von 18 bis 60
Ich erinnere mich an das, was der Infektologe Prof. Vanek der Uni Ulm vor über 30 Jahren sagte.
Sein klinischer Lehrer habe ihm erzählt, wie 1918/19 Schulkinder plötzlich tot in der Schulbank gesessen hätten. Bei der Obduktion (so gemacht), habe man Lungen gesehen gefüllt mit blutiger Flüssigkeit. Er habe danach nichts so sehr befürchtet wie eine erneute “Grippe 1918”.
Wer heute mit dem Finger auf die Chinesen zeigt (wie Stimmen aus der US-Administration: “Die haben versagt! Die sind schuld! Man muss sie bestrafen!”), der soll in den Spiegel sehen.
Hier wird der Pathomechanismus erklärt und warum hochdosiertes Vitamin D – als Prophylaxe des ARDS so extrem bedeutsam ist : https://www.vitamindservice.de/corona
AP Archive hat ein 2 Minuten Video, in dem mehrere spanische Krankenhausmitarbeiter über ihre Erfahrungen kurz sprechen, allerdings auf Spanisch
Titel:
Virus outbreak challenging Spanish health workers
Hier stellt eine Ärztin eine plausible Vermutung auf, dass die frühzeitige Gabe von Aspirin (und später anderen Gerinnungshemmern) die Gefahr von Thrombosen verringert und auch verhindert, dass die Lunge “verstopft” wird. Sorry für die einfache Ausdrucksweise, bin kein Mediziner. Weiterhin erfährt man, dass für die Ausweitung des Einsatzgebietes eines bereits zugelassenen Medikamentes (Aspirin) eine volle Medikamentenstudie gemacht werden muss, die sehr teuer ist, also quasi wie für ein neu zuzulassendes Medikament. Das wurde anscheinend in den frühen 2000er Jahren so eingeführt. Ich hatte irgendwann schon im Jährchen 2020 gehört, dass Aspirin da sehr hilfreich sein kann ;-P und mich ganz legal mit Aspirin und einem Hustenlöser bevorratet. Als Nicht-mit-dem-Strom-Schwimmer hat man es vielfach schwer bei seinen Mitmenschen, aber man hat eben auch gewisse Vorteile.