Deutsche Intensivstationen füllen sich – Schweiz neben Italien europäischer Hotsport – COVID-19 update
Das Hauptprobleme, das sich mit der exponentiellen Zunahme der positiv auf COVID-19 Getesteten verbindet, die zwangsläufige Unfähigkeit des Gesundheitssystems mit der schieren Menge an Patienten, die eine stationäre Aufnahme oder eine intensive Behandlung benötigen, fertig zu werden, ergibt sich aus zwei Variablen:
- der exponentiellen Steigerung von Fällen;
- der zeitverzögerten Wirkung jeder Maßnahme, um die exponentielle Steigerung von Fällen zu verhindern;
Fangen wir hinten an. Aus der chinesischen Forschung sind die folgenden Daten über den Ablauf einer Infektion mit SARS-CoV-2 bekannt:
- zwischen 3.5 und 5.1 Tage zwischen Infektion und ersten Symptomen;
- zwischen 4.6 und 6.6 Tage zwischen den ersten Symptomen und einer stationären Aufnahme ins Krankenhaus;
- zwischen 8 und 17.3 Tage zwischen der Aufnahme und der Entlassung als geheilt bzw. zwischen 8.7 und 14.9 Tage zwischen der stationären Aufnahme und dem Tod des Patienten;
- Zwischen Inkubation und Heilung bzw. Tod vergehen somit zwischen 16.1 und 29 Tage.
Wenn nur dann getestet wird, wenn jemand Symptome zeigt, dann gibt die Anzahl der positiv Getesteten grundsätzlich das Bild wieder, das sich vor 3 bis 5 Tagen ergeben hat. Diejenigen, die heute getestet werden, sind also seit mindestens drei Tagen als Träger des Virus unterwegs gewesen.
Wenn es weitere 5 bis 6 Tage dauert, bis ein Teil der positiv Getesteten eine Aufnahmen ins Krankenhaus benötigt, dann gibt die Anzahl derer, die in Krankenhäusern behandelt werden, die Verbreitung wieder, die vor mindestens acht Tagen gegeben war, d.h. es macht überhaupt keinen Sinn, kann bestenfalls als Orientierung dienen, diejenigen, die schwer erkrankt sind oder diejenigen, die an COVID-19 gestorben sind, mit denjenigen zu verrechnen, die positiv Getestet wurden, etwa um die Todesrate zu errechnen, denn die Pandemie ist ein laufender Prozess.
Das Gesagte beeinträchtigt die Möglichkeit, den tatsächlichen Stand der Verbreitung von SARS-CoV-2 in Daten abzubilden.
Dass sich ein Virus, das auf keinerlei Immunität in einer Bevölkerung trifft, exponentiell verbreitet, wenn nichts dagegen unternommen wird, kann man sich aber zu nutze machen: Im Fall von SARS-CoV-2 gehen chinesische Forscher auf Grundlage von Daten aus Wuhan von einer Reproduktionsrate von R0=2,7 aus, d.h. ein Infizierter, infiziert im Durchschnitt 2,7 andere Menschen. Nach 6.4 Tagen verdoppelt sich die Anzahl der Infizierten.
Dieses bekannte Verhalten eines Virus, das, im Idealfall für das Virus, auf keinerlei Widerstand bei der Ausbreitung stößt, kann man sich zu nutze machen, um die aktuelle Entwicklung, wie sie sich in Daten wiederspiegelt, zu bewerten. Wir tun das seit einer geraumen Zeit mit der folgenden Abbildung, in der wir die Entwicklung unterschiedlicher Länder sowie das Stadium der Pandemie, in dem sie sich (gemessen an der Geschwindigkeit der Ausbreitung von SARS-CoV-2) befinden, für einige ausgesuchte Länder vergleichen.
Den unterschiedlichen Stadien, in denen sich die einzelnen Länder befinden, ist durch die unterschiedliche Länge der Linien Rechnung getragen. Wie man sieht, wird das Feld zeitlich von Italien und dem Iran angeführt, es folgen Spanien und Deutschland, wobei die beiden zuletzt genannten Länder sich bereits heute durch mehr positiv Getestete auszeichnen als es in Italien vor acht Tagen der Fall war. Der Rückstand von Deutschland und Spanien auf Italien beträgt rund acht Tage nach unserer Berechnung.
Die Abbildung ist geeignet, um das Stadium zu bestimmen, in dem sich ein Land mit Blick auf die zugrundeliegende Entwicklung der Pandemie befindet. Will man sich ein Bild davon machen, in welchem Land man als Bürger die höchste Gefahr hat, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, dann muss man die Dichte der Verteilung von positiv auf COVID-19 Getesteten bestimmen. Die einfachste Methode das zu tun, besteht darin, die Anzahl der positiv Getesteten auf 1.000.000 Einwohner zu standardisieren. Tut man dies für die Verbreitung von SARS-CoV-2, dann ergibt sich die folgende Rangfolge:
- Italien: 1057 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Schweiz: 1016 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Spanien: 753 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Österreich: 527 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Norwegen: 484 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Deutschland: 359 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Frankreich: 304 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Estland: 278 positive Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Niederlande: 277 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
- Dänemark: 252 positiv Getestete / 1.000.000 Einwohner;
Derartige Vergleiche haken an der Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit für einen mit SARS-CoV-2 Infizierten, getestet zu werden, in allen Ländern gleich verteilt ist, was nicht der Fall sein dürfte. Dennoch ist ein solcher Vergleich geeignet, um auf einen Blick zu sehen, dass es vielleicht nicht zu den besten Ideen gehört, sich nach Italien oder in die Schweiz zu begeben. Die Eidgenossen, die in den letzten Tagen durch hohe Zuwächse bei den positiv Getesteten aufgefallen sind, sind nach Italien das Land, in dem man sich – auf Basis der vorhandenen Daten – mit der höchsten Wahrscheinlichkeit mit SARS-CoV-2 infizieren kann.
Welche Maßnahmen die Schweiz bislang getroffen hat, um die Pandemie zu begrenzen, haben wir bislang noch nicht recherchiert. Aber wir wissen, dass wir viele Leser aus der Schweiz haben. Vielleicht will und kann der ein oder andere ja ein paar Informationen beitragen, entweder als Kommentar oder direkt an uns: sciencefiles @ textconsulting.net.
Im Verlauf der Entwicklung der Pandemie benötigen 20% der mit dem Virus Infizierten stationäre Behandlung, 5% (in den 20% enthalten) benötigen eine Behandlung auf einer Intensivstation. Somit kann man anhand der Entwicklung der Belegung auf Intensivstationen sehen, in welchem Stadium der Pandemie sich ein Land befindet. Wir haben das für Deutschland getan, wo zum Ende des 23. März 613 COVID-19-Patienten auf einer Intensivstation behandelt wurden. Was das im Einzelnen bedeutet, das haben wir gestern beschrieben.
Die folgenden Abbildungen zeigen die Entwicklung der Anzahl mit COVID-19-Patienten belegter Intensivbetten, für den Zeitraum, in dem die Daten öffentlich sind (links) und die Steigerungsrate berechnet auf den ersten Zeitpunkt (rechts). Wie man sieht, hat sich die Anzahl der Patienten, die eine intensive Betreuung benötigen, in Deutschland in den letzten vier Tagen fast verdoppelt, was nahelegt, dass R0 in Deutschland größer als 3 ist.
Wie man deutlich erkennen kann, ist COVID-19 in deutschen Krankenhäusern angekommen und die Tatsache, dass sich für die Anzahl der Patienten, die intensive Betreuung benötigen, bereits eine exponentielle Steigerung ergibt, lässt nichts Gutes erwarten.
Bleiben Sie gesund!
Fakten zu SARS-CoV-2/COVID-19:
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Link zur Achse zum o. g. Thema
https://www.achgut.com/artikel/sterben_coronapatienten_auch_an_falscher_beatmungstechnik
Mich würde das Alter der deutschen Intensivpatienten interessieren. Jede Wette, dass es es Hälftig Rentner sind. Die verpasste Chance zu deren frühzeitiger Isolation vor drei Wochen lässt mich noch immer den Kopf schütteln.
Davon abgesehen könnte es noch einmal erheblich schlimmer kommen, da an der Spekulation von der Epoch Times mit den 21 Millionen Handynummern “zu wenig” seit Anfang des Jahres etwas dran sein dürfte, siehe hier: https://mannikosblog.blogspot.com/2020/03/sars-coronavirus-in-verbindung-mit.html
Sollte das nur teilweise stimmen und unser System vergleichbar überrannt werden, dann könnte das Schlimmstfallszenario mit über einer Million Toten alleine in Deutschland wahr werden. Falls es so weit kommt, dann hoffe ich doch sehr, dass die Leute endlich aufhören werden, Idioten an die Macht zu wählen.
Lieber Dirk. Ich habe mittlerweile Kopfschmerzen vom Kopfschütteln, welches seit Januar nicht aufhören will. Vielleicht ist es auch ein Tremor, der vergleichbar mit Angela M. Zitteranfälle ist. Sollte diese Regierung (unpassender Name für eine talentbefreite Laienschaustellertruppe) Geschichte sein, dann hoffe ich auf eine Spontanheilung des Tremors.
Auf der Achse schrieb ein Autor sinngemäß. Die deutsche Demokratie ist noch recht jung. Und man darf durchaus noch damit rechnen, dass auch die deutschen Wähler in einer späteren Zukunft einen Zusammenhang zwischen ihrem Wahlverhalten und der daraus folgenden Regierungspolitik erkennen können. Es besteht noch Hoffnung. Ich werde es wohl nicht mehr erleben.
Ich erwarte keine schlimmeren Infektionszahlen als in China. Vermutlich werden sie sogar deutlich darunter liegen. Das Roberts-Köchin-Institut (Zeller) wird sich um ein freundliches Erscheinungsbild bemühen. Wird das Scheitern, dann kann man alles der AfD in die Schuhe schieben und Trump bietet sich schon seit langer Zeit den deutschen Darmwandakrobaten des deutschen Medienzirkus als Schwarzer Peter an. Die haben sich daran festgebissen. Am Ende siegt definitiv die Realität und die depperten Medienzausel werden mit ihren liberal friends der hyperventilierenden amerikanischen Medienspackos gemeinsam untergehen.
So. Ich hole mir eine große Tüte Popcorn und Coke und schau mir das an.
„Falls es so weit kommt, dann hoffe ich doch sehr, dass die Leute endlich aufhören werden, Idioten an die Macht zu wählen“.
Dirk,
da sehe ich leider total schwarz. ALLE (!) Freunde und Bekannten, mit denen ich dieser Tage spreche (allesamt intelligente, vernünftige Leute, viele davon Akademiker, im Leben erfolgreich), sind der festen Überzeugung, dass unsere Regierung hervorragende Arbeit leistet, um die Krise zu bewältigen. Kritische Nachfragen meinerseits, warum z.B. nicht rechtzeitig Schutzkleidung und Masken bevorratet wurden, warum bis zuletzt Chinesen und Iraner UNKONTROLLIERT ins Land kommen durften und Asylforderer es offenbar immer noch dürfen etc., stoßen günstigstenfalls auf Unverständnis. Mir scheint, in Zeiten der Gefahr halten alle es für das Beste, sich hinter der Föhrerin und ihrem Gesundheitsminister (o, mein Gott!) zu versammeln und ihrer Weitsicht und Tatkraft zu vertrauen. Die Umfragewerte für die Union steigen analog zu den Zahlen der Infizierten. Erwachsene Menschen verhalten sich wie dumme Kinder. Es ist zum verzweifeln.
Abend zusammen! Mir scheint, es gibt einen, der in Wodargs Fußstapfen trampelt, hochkarätiger Mediziner ist, Toxikologe und Unviversalgenie, Letzteres wie ich auch (blöder Scherz), der aber im Gegenteil zu mir Hockertz heißt. Nein. Ich beglücke mich natürlich damit, als blutiger Laie vielleicht offensichtliche Fehlleistungen zu finden. Der Fachmann hat vielleicht nur vielleicht ein paar schwere Fehler in seiner Argumentation (https://www.youtube.com/watch?v=7wfb-B0BWmo&feature=youtu.be):
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Zu Beginn argumentiert er über die Prozentzahlen. Man wisse ja gar nicht, was 100 Prozent wären, daher stimmten alle Prozentzahlen gar nicht. Das ist aber auch so etwas von egal. 100 Prozent sind am Ende die sogenannte “Herdenimmunität” und seit Angela Merkel wissen wir ja, dass man vom Ende her denken muss. Hier ist das sogar richtig. Und wie das Ende schlimmstenfalls aussieht, wissen wir ja nun.
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Dann sagt er, das Immunsystem kenne das Virus, sonst wären wir ja sofort fast alle tot. So ganz verkehrt, – nein richtig – , ist das auch nicht. Zumal unsere Immunsysteme so einige Viren kennen, die sich über viele Jahre in unseren Körpern heimtückisch verkriechen, um erst dann wieder aktiv zu werden, wenn die Abwehr mies ist. Umgekehrt ist es ja auch nicht so, dass irgendwer ein völlig neues Virus erschaffen hat, sondern es sich um eine Mutation handelt, eine Evolution stattfand. Was hat er erwartet? Dass der Golf 3 nach dem Golf 2 ein Straßenkreuzer wurde, oder der Delorian logischerweise in seiner Neuauflage fliegen konnte?
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Bemerkenswert ist, dass er meint, dass Corona19 und Influenza quasi gleich verlaufen. Als Mediziner.
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Das ist nun mal wirklich eine ganz interessante Geschichte, weil völlig falsch. C und I befallen völlig unterschiedliche Schwerpunkte, Pneumonien kommen jeweils aus völlig verschiedenen Gründen. C verursacht Lungenentzündungen selbst und direkt in der Lunge, I hat dort gar keinen Schwerpunkt. I wird in Kombination mit anderen Infektionen, wie Pneumokokken in der Lunge gefährlich, C wird selbst gefährlich.
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Patienten mit Grippe kommen ohne Lungenentzündung ins Krankenhaus. Patienten mit C mit Lungenentzügung. Er behauptet aber, die würden an Pneumokokken und MRSA sterben, gerade in Italien. Gerade im Krankenhaus.
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Sie sterben aber VOR dem Krankenhaus, weil sie vorher aussortiert werden. TRIAGE.
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Das medizinische Personal nochmal: China 3700 Infektionen, 50 Tote macht bei 37 Mio Infizierten 500 000 Tote. Völlig normal oben drauf? Mediziner/Pfleger! Tote.
Was ich also sagen möchte. Offensichtlich gibt es durchaus erfahrene Mediziner, die mit einfach logischen Zusammenhängen völlig überfordert sind.
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Wer vor dem Krankenhaus zu Sterben aussortiert wurde und dennoch an Lungenentzündung stirbt, hat sich definitiv nicht im Krankenhaus mit MRSA angesteckt.
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Wenn in China tatsächlich innerhalb eines begrenzten Gebietes innerhalb weniger Wochen mehrere 1000 Mediziner erkranken und zweistellige Zahlen sterben, OBWOHL sie die beste Versorgung im Vergleich hatten, was jenseits ALLER Zahlen für Grippe und andere Infektionskrankheiten in dem Bereich ist, dann liegt der falsch.
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Wenn die eine Krankheit direkt spezialisiert Lungenzellen befällt, die andere aber einen solche Schwerpunkt gar nicht hat, sondern nur in Folge einer Immunschwäche in größter AUSNAHME die Lunge befallen wird, dann kann man diese Krankheiten nicht vergleichen.
„Dann sagt er, das Immunsystem kenne das Virus, sonst wären wir ja sofort fast alle tot“.
bollo,
wer so argumentiert, hat die Funktion des Immunsystems nicht verstanden, denn es ist keineswegs nur in der Lage, bekannte Erreger zu neutralisieren. Es existiert auch eine unspezifische Immunabwehr, die generell körperfremdes Eiweiß erkennt und möglichst eliminiert. Als Arzt weiß man das eigentlich.
Etwas OT bzw. davon entfernt, aber im Zusammenhang:
Es kam doch schon die Idee von Serotherapie auf, daß man Serum von Leuten, die COVID-19 gut überstanden haben und mutmaßlich immun sind, auf Leute überträgt, die sich mit COVID-19 schwer tun.
Wie verhält es sich dabei mit der Abstoßung von körperfremden Eiweiß?
Könnte sowas funktionieren oder nicht?
Ich habe keine Quelle im Kopf, aber im Hinterkopf die Idee, dass die Chinesen sowas versucht haben und schnell wieder davon weggekommen sind.
Hm. Aber andernseits funktionieren Bluttransfusionen ja schon?
Und selbst wenn es 10 Herde an Ebola in Wuhan gegeben hätte, hätte es in China keine Epidemie gegeben, es wären nicht 3700 Mediziner an Ebola erkrankt und schon gar nicht 50 an Ebola gestorben.
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An Masern schon gar nicht.
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Also: Niemand sollte Äpfel mit Tollkirschen vergleichen, nur weil die auch mal grün sind.
Herr Klein, vielen Dank überhaupt erst einmal für Ihre unermüdlichen Recherchen und Analysen – hier finden sich Informationenm, die man sonst nirgends findet (oder sehr schwer oder erst viel später).
Kurz zur Situation hier in der Schweiz:
Die Schweizer Regierung hat zwar sehr frühzeitig reagiert. So wurden bereits Ende Februar, als in Deutschland SARS-CoV-2 noch von Schunkelndem zu Schunkelndem und quer durch die großen Fußballstadien hüpfte, Großveranstaltungen verboten, wodurch sogar die Basler Fasnacht abgesagt wurde (bemerkenswerterweise war das zuletzt vor genau 100 Jahren nach den leidvollen Erfahrungen mit der Spanischen Grippe in den beiden Jahren zuvor der Fall).
Der Aufritt der Verantwortlichen der Regierung – besonders Bundesrat Alain Berset und Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit – macht auch einen deutlich besseren Eindruck als Angela Merkel, Jens Spahn und Co.
Unterschätzt und nicht entschlossen genug angegangen wurde jedoch die Problematik der fast 70 000 sog. Grenzgänger aus Norditalien, tägliche Pendler aus den hoch infizierten Regionen, die natürlich auch das Virus ins Tessin (z.T. auch ins Wallis, nach Graubünden und in andere Kantone) brachten und bringen. Schwierig daran macht u.a. die Tatsache, dass ein Teil der Grenzgänger in systemrelevanten Berufen arbeitet, z.B. in Tessiner Spitälern, Alters- und Pflegeheimen sowie im Spitex-Dienst.
Hohe Verbreitung fand hier ein Video des Neuropatholohen Adriano Aguzzi vom Unispital Zürich, der dort ähnliche Überlegungen gemacht hat wie Sie heute (Google “adriano aguzzi corona video”)).
Im Moment sind die Massnahmen der Schweizer Regierung weniger einschneidend als in den Nachbarländern. Eine aktuelle Umfrage meint zu zeigen, dass die Massnahmen von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden.
Ich konzentriere mich bei den Statistiken auf die Todesfälle.
Auch hier ist die Vergleichbarkeit schwierig, aber ich denke, dass diese Zahlen eher vergleichbar sind als die bestätigten Infektionen.
Bei den Todesfällen liegt Deutschland ca. 18 Tage hinter Italien.
Falls die Maßnahmen zur Eindämmung Wirkung zeigen, haben wir großes Glück gehabt.
Wenn unsere Beatmungsgeräte reichen, hat das jedenfalls nichts mit der Leistung unserer Regierung zu tun.
Die Frage ist aber: Wie geht es weiter nachdem sich die Zahl der Todesfälle stabilisiert hat?
Ich erwarte eine wirtschaftliche Depression von ungekannten Ausmaßen. Diese könnte so schwer sein, dass ihr sogar mehr Menschen zum Opfer fallen, als dem Virus. Diese Opfer würden wahrscheinlich nicht konkret sichtbar werden, sondern nur als statistische Größen auftauchen. Sinkende Lebenserwartung, steigende Armut…