Schweiz: Pro-Kopf-Spitze – Coronavirus schon seit November 2019 verbreitet – Deutsche Intensivbetten füllen sich weiter – COVID-19 update
Stammleser werden bemerkt haben, dass wir unser COVID-19 update vom Abend auf den Nachmittag verschoben haben. Die Daten, vor allem die deutschen Daten, die zu den unterschiedlichsten Zeiten eintröpfeln, machen dies notwendig, um zumindest einen Hauch von Vergleichbarkeit herzustellen. Die Abbildungen in diesem Text geben alle den Stand zu Beginn des laufenden Tages, also 25. März, 0.00 Uhr wieder.
Beginnen wir einmal mit einer erfreulichen Nachricht: Giuseppe Remuzzi, einer der führenden Virologen Italiens, hat gemeinsam mit Andrea Remuzzi am 13. März ein Modell veröffentlicht, das die Entwicklung der COVID-19-Fälle in Italien vorhersagt, und zwar unter der Annahme, das nichts gegen SARS-CoV-2 unternommen wird. Wir haben hier über das Paper von Remuzzi und Remuzzi berichtet. Nun ist bekannt, dass in Italien drakonische Maßnahmen ergriffen wurden, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu stoppen. Die gute Nachricht: Die Maßnahmen scheinen sich zu rechnen. Wie Andrea Saglietto, Fabrizio D’Ascenzo, Guiseppe Biondi Zoccai und Gaetano Maria De Ferrari in einer Mitteilung an den Lancet schreiben, hat das Modell von Remuzzi und Remuzzi für den 15. März 30.000 positiv auf SARS-CoV-2 Getestete vorhergesagt. Tatsächlich wurden 24.747 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Daraus leiten die Autoren ab, dass “measures introduced by March 11, 2020, began reducing the numbers of new cases within 3-4 days”. Sofern diese Interpretation der Datenentwicklung sich nicht als zu optimistisch erweist, folgt daraus: Der Lockdown funktioniert, weshalb Saglietto et al. ihre kurze Mitteilung damit beenden, andere europäische Länder dazu aufzufordern, aus der italienischen Erfahrung zu lernen und früh genug die Maßnahmen zu ergreifen, die Italien ergriffen hat.
Während dessen macht Guiseppe Remuzzi in Asien und in den USA Furore mit der Überlegung, dass SARS-CoV-2 bereits im November in Italien und Europa verbreitet gewesen sein könnte, unerkannt. Es habe zu dieser Zeit eine Reihe merkwürdiger Fälle von Lungenentzündung in Europa gegeben, so zitiert die South Asia Morning Post Remuzzi, der daraus den Schluss zieht, dass das Virus von China aus schon viel früher als bislang geglaubt, seine Reise nach Europa angetreten hat.
Die Daten für den gestrigen Tag sehen wie folgt aus:
Aus dem 1000er Club ist in nur zwei Tagen ein 2000er Club geworden. Die Verbreitung von SARS-CoV-2 nimmt demnach zu. Die Wachstumsgeschwindigkeit ist vor allem in Spanien erschreckend. Die großen Zuwächse in den USA sind darauf zurückzuführen, dass mittlerweile intensiv getestet wird.
Seit wir diese Abbildung von Worldometer übernehmen, fasziniert uns die Zahl der für Deutschland als ernsthaft oder schwer erkrankten COVID-19 Patienten. Wo die 23, die seit ein paar Tagen die sonst dort fest verankerte “2” abgelöst hat, herkommt, das ist uns in keiner Weise nachvollziehbar. Es ist auch nicht notwendig, diese Zahl nachzuvollziehen, denn sie ist falsch.
Die Daten, die DIVI über die Belegung von Intensivstationen mit COVID-19 Patienten veröffentlicht, zeigen dies deutlich. Demnach wurden am 25. März um 0.00 Uhr 769 COVID-19 Patienten auf Intensivstationen behandelt. Die entsprechenden Daten werden seit fünf Tagen veröffentlicht. Die beiden folgenden Abbildungen geben die Entwicklung der Anzahl und die Steigerungsrate für COVID-19 Patienten auf Intensivstationen, auf denen sie eine Überlebenschance von rund 50% haben, wieder. Wie man sieht ist die Steigerung exponentiell. Zwischen dem ersten Auftreten von Symptomen und der Einweisung auf die Intensivstation vergehen zwischen 5 bis 8 Tage. Die Daten der Patienten auf Intensivstationen müssen somit mit dem Stand der Erkrankten vor 5 bis 8 Tagen in Beziehung gesetzt werden. Vor rund acht Tagen wurden 9.352 Deutsche positiv auf COVID-19 getestet. Davon haben es 769 zwischenzeitlich auf eine Intensivstation geschafft, was einem Anteil von 8,2% schwer Erkrankter entspricht. Aktuell gibt es in Deutschland 32.991 positiv Getestete. Demnach wäre mit einem Anstieg der schwer Erkrankten auf 2.700 in den nächsten acht Tagen zu rechnen.
Die aktuelle Abbildung, die dem Entwicklungsstadium der Pandemie Rechnung trägt, in dem sich die berücksichtigten Länder befinden, sieht heute wie folgt aus:
Wir haben gestern darauf hingewiesen, dass unsere Abbildung nicht die Dichte der Verbreitung von positiv auf SARS-CoV-2 Getesteten wiedergibt, sondern das Entwicklungsstadium des jeweiligen Landes im Vergleich zu den anderen berücksichtigten Ländern. Mit Bezug auf die Dichte, also die Häufigkeit von positiv auf SARS-CoV-2 Getesteten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ergibt sich, berechnet auf 1.000.000 Einwohner, das folgende Bild:
- Italien: 1.144 / 1.000.000
- Schweiz: 1.141 / 1.000.000
- Spanien: 900 / 1.000.000
- Österreich: 587 / 1.000.000
- Deutschland: 394 / 1.000.000
- Iran: 295 / 1.000.000
Gemessen an der Entwicklungsdynamik beider Länder kann man davon ausgehen, dass die Schweiz bereits heute Italien überholen wird, und entsprechend zu dem europäischen Land werden wird, in dem das Verhältnis zwischen positiv auf SARS-CoV-2 Getesteten und Gesamtbevölkerung am ungünstigsten ist.
Wir wünschen Charles, Prince of Wales, der positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, eine baldige Genesung!
Wir haben unsere Leser gefragt, was man über die Maßnahmen, die in der Schweiz getroffen werden, um der Epidemie Herr zu werden, wissen muss. Es haben uns viele Hinweise und Informationen erreicht, die wir hier nicht alle wiedergeben können. Wir haben uns für drei Ausführungen entschlossen, die komprimiert und ausführlich das zusammenfassen, was man als Grundtenor in den jeweiligen Hinweisen entnehmen kann.
[1]
Mit Bezug zu Ihrer Bitte, Ihnen weitere Informationen zur Situation in der Schweiz zukommen zu lassen, sende ich Ihnen folgendes:
Seit 17.3.2020: Der Bundesrat verbietet öffentliche und private Veranstaltungen. Dazu gehören auch Sportveranstaltungen und Vereinsaktivitäten. Auch alle öffentlich zugänglichen Einrichtungen werden geschlossen. Das sind namentlich: Einkaufsläden und Märkte Restaurationsbetriebe, Barbetriebe sowie Diskotheken, Nachtclubs und Erotikbetriebe, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe, namentlich Museen, Bibliotheken, Kinos, Konzerthäuser, Theater, Casinos, Sportzentren, Fitnesszentren, Schwimmbäder, Wellnesszentren und Skigebiete, botanische und zoologische Gärten und Tierparks, Betriebe mit personenbezogenen Dienstleistungen mit Körperkontakt wie Coiffeure, Massagen, Tattoo-Studios und Kosmetik. Das Verbot gilt nicht für folgende Einrichtungen und Veranstaltungen: Lebensmittelläden und sonstige Läden, soweit sie Lebensmittel und Gegenstände für den täglichen Bedarf (z.B. Kioske, Tankstellenshops) anbieten, Imbiss-Betriebe (Take-away), Betriebskantinen, Lieferdienste für Mahlzeiten und Restaurationsbetriebe für Hotelgäste, Apotheken, Drogerien und Läden für medizinische Hilfsmittel (z.B. Brillen, Hörgeräte), Poststellen und Postagenturen, Verkaufsstellen von Telekommunikationsanbietern, Banken, Tankstellen, Bahnhöfe und andere Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs, Werkstätten für Transportmittel, öffentliche Verwaltung, soziale Einrichtungen (z.B. Anlaufstellen), Beerdigungen im engen Familienkreis, Gesundheitseinrichtungen wie Spitäler, Kliniken und Arztpraxen, sowie Praxen und Einrichtungen von Gesundheitsfachpersonen nach Bundesrecht und kantonalem Recht. Diese Regelung gilt bis am 19. April 2020. Der Präsenzunterricht in Schulen, Hochschulen und übrigen Ausbildungsstätten ist verboten. Dieses Verbot gilt bis am 19. April 2020.Seit 21.3.2020: Bleiben Sie zu Hause Bleiben Sie jetzt zu Hause. Gehen Sie nur noch aus dem Haus, wenn es zwingend erforderlich ist. Das heisst: wenn Sie Lebensmittel einkaufen müssen, wenn Sie zum Arzt, zur Ärztin oder in die Apotheke gehen müssen, wenn jemand Ihre Hilfe benötigt, wenn Home Office nicht möglich ist und Sie arbeiten gehen müssen. Wenn Sie älter als 65 sind oder wenn Sie eine Vorerkrankung haben, empfehlen wir Ihnen dringend, keine Ausnahme zu machen; ausser Sie müssen zum Arzt oder zur Ärztin. Treffen von mehr als 5 Personen sind verboten Treffen von mehr als 5 Personen sind in der Öffentlichkeit verboten. Damit sind öffentliche Plätze, Spazierwege oder Parkanlagen gemeint. Treffen sich weniger als fünf Personen, müssen sie eine Distanz von mehr als zwei Metern einhalten. Wer sich nicht daran hält, wird mit einer Busse bestraft. Dieses Verbot gilt bis am 19. April 2020.
Quelle: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/massnahmen-des-bundes.html (Bundesamt für Gesundheit)
Erlauben Sie mir folgende weitere persönliche Anmerkungen. Die Mehrheit der Schweizer nehmen die Schweiz (immer noch) als liberalen Bürgerstaat war. Das mag im frankophonen Teil der Schweiz etwas weniger ausgeprägt sein, wo Rufe nach strengen staatlichen Massnahmen schneller erschallen als im deutschsprachigen. Die Schweizer Regierung hat bis dato keine Ausgangssperre erlassen, sondern bittet die Bürger zuhause zu bleiben sowie Eigenverantwortung zu übernehmen. Dies wird nach meiner persönlichen Einschätzung auch sehr gut eingehalten. Daher gehe ich davon aus, dass wir bei der Zahl der Neuansteckungen in den nächsten Tagen eine Verlangsamung sehen werden. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Fallzahlen in Italien weiterentwickeln. Ich habe in den letzten Tagen ein Zeitungsinterview mit einem Tessiner Arzt gelesen (der Kanton Tessin grenzt an Italien. Leider finde ich das Interview nicht mehr), der gefragt wurde, warum die Fallzahlen in Italien trotz Ausgangssperre nicht stagnieren. Die etwas verblümte aber trotzdem sehr verständliche Antwort: Weil sich aufgrund der Verhältnisse der Bürger zum Staat und der italienischen Kultur sehr wenige an die Ausgangssperre halten würden. Ich kann dieses schlechte Verhältnis der Italiener zum Staat aus persönlicher Erfahrung bestätigen. Ich habe selbst zwei Jahre als Schweizergardist in Rom und 6 Monate als BWL Student in Modena gelebt. Es ist daher sehr interessant zu sehen wie die verschieden Staaten in Europa auf diese Krise reagieren und wie sich die Verhältnisse der Regierungen zu den Bürgern (und umgekehrt) in Zeiten der Krise offenbaren. Weiter ist mir aufgefallen, dass in den Schweizer Staatsmedien (die zwar weit weg sind von Deutschen Verhältnissen, aber deren Herz auch eher auf der linken Seite schlägt) viel von Kultur gesprochen wird, um den Umgang mit SARS-CoV-2 in einem Land zu beschreiben. Es ist schon bemerkenswert, was passiert wenn linke Phantastereien/Spinnereien auf die Realität treffen. Wenn man dieser Krise etwas Positives abgewinnen müsste, dann dass diese hoffentlich einen reinigenden und korrigierenden Effekt hat auf Gesellschaften, die vor lauter Wohlstand und Überfluss die tragenden Säulen nicht mehr erkennen können, hat.
[2]
Das Bundesamt für Gesundheit hat die Lage leider nicht im Griff. Bei der ersten Pressekonferenz nach dem ersten Fall wurden sie gefragt, ob man nicht die Grenze zu Italien schließen sollte, um Tessiner Fälle zu vermeiden. Damals verneinte man das und sagte man sei im Normalfall und man könne ja nicht 70.000 Italiener als Grenzgänger unter Generalverdacht stellen. Selbst als Italien lange abgeriegelt war, fuhren Züge noch von Mailand in die Schweiz und man besorgte sich sogar eine Sondergenehmigung, um die Grenzgänger weiter in die Schweiz reisen zu lassen.Die wenigen Maßnahmen kamen zu zaghaft und zu langsam. Tests wurden und werden nur gezielt eingesetzt, bei denen, die Symptome haben und Risikogruppe sind. Sie werden nicht effizient eingesetzt, weil es immer noch zwei Tests braucht, ein Test muss im Genfer Zentrallabor bestätigt werden. Die Kantone berichten spärlich und teilweise gar nicht. Daten der Patienten werden kaum erhoben, die Presse muss sich teilweise die Zahlen zusammen addieren. Das BAG ist überhaupt nicht metrisch unterwegs, die Journalisten sind nicht kritisch. Es gibt ein Amt für Bevölkerungsschutz, aber das hat derzeit keinen Chef. Der Interims Chef agiert zaghaft.
Das große Problem ist, dass die Schweiz kurzfristige wirtschaftliche Effekte über alles stellt. Man scheint den medizinischen Ernst der Lage immer noch nicht begriffen zu haben und der Bundesrat agiert viel zu zurückhaltend. Wenn man die Pressekonferenzen und die Ansprachen an das Volk verfolgt, merkt man, dass ein sehr großer Anteil der Redezeit auf die Wirtschaft verwandt wird. Der Mensch und sein Schutz scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen. In keinem Pressebericht eines anderen Landes habe ich mitbekommen, dass es so wenig um den Menschen geht. Da die Schweiz sich aufgrund der Größe am ersten mit Österreich vergleichen lässt ist der Unterschied in der Führung in dieser Krise beziehungsweise mangelnden Führung hier besonders eklatant. Der zuständige Bundesrat Berset ist ausschließlich wirtschaftsorientiert. Mit fatalen Handlungen, wie zum Beispiel, das sehr stark Betroffene Tessin zurückzurufen, als es nun die Industrie runterfuhr. Ich weiß von einem Kollegen, der als hysterisch tituliert wurde, als er eine Dienstreise nicht mehr antreten wollte. Lehrer müssen Hausarbeiten von den Schülern abholen, zu Hause bei den Familien. Der Flughafen in Zürich praktiziert bis heute kein Social distancing. Die absurdesten Situation war am 12. März, dass wir beim einchecken gefragt wurden, ob wir in Italien waren und dann neben Italienern im Flugzeug sitzen mussten.
Das Bundesamt für Gesundheit erzählt auch ziemlich viel Mist, Grenzschließung und würde nichts bringen, Masken würden nichts bringen, Mit Tests müsste man haushalten und so weiter.
Der Bundesrat schien auf eine einzige Maßnahme fokussiert, und zwar auf die Reduktion von Versammlungen. Die erste Maßnahme war Versammlungen über 1000 Leute zu verbieten, dann über 150, ich glaube derzeit über fünf. Die Bussen, wenn man das ignoriert, sind gering. Es geht um 100 Franken, das ist nichts für einen Schweizer. Wenn man über eine durchgezogene Linie fährt, zahlt man schon mal knapp 1000 Franken, das scheint schwerer zu wiegen.
Ich könnte noch viel weiter aufzählen. Wir haben ehrenamtlich viel für Schweizer Behörden erarbeitet, auch Fallstudien von Ländern, die es besser machen, haben es auch an die Presse geschickt, …, aber auch von der Presse kommt in gewohnter Schweizer Manier nur sehr zurückhaltende Kritik.
[3]
Laut einem Geschäftspartner aus Zürich, dessen Frau beim schweizer Militär arbeitet, wurden die Musterungen (Stand vor wenigen Tagen) nicht ausgesetzt. Stattdessen müssen die Leute auf dem Kasernenhof dem medizinischen Musterungspersonal gegenübertreten, während das Personal Mundschutz trägt. Nur wer da Symptome zeigt, wird wohl aus dem Musterungsprozess “aussortiert”.Wie sehr derlei “Musterungen” prinzipbedingt für die Weiterinfektion geeignet sind, kann s
ich jeder vorstellen, der weiß, wie eng die sich sonst fremden, teils aus verschiedensten Bereichen der Schweiz stammenden Leute in verschiedenen Warteräumen usw. aufeinanderhocken und nacheinander Kontakt zu Geräten, Türen etc. haben und danach wieder quer durchs Land reisen.
Das nur als eine Anekdote…
Ob die Musterungen inzwischen ganz eingestellt worden sind, weiß ich nicht.
Fakten zu SARS-CoV-2/COVID-19:
- Wer landet auf der Intensivstation? Fettleibigkeit als Risiko – 25. März 2020
- Im eigenen Blut ersticken – Was COVID-19 wirklich bedeutet – 23. März 2020
- Erkrankungen an und Tod durch COVID-19 hängen mit der Blutgruppe zusammen – 23. März 2020
- Sterben die Italiener an Luftverschmutzung und nicht an COVID-19? – 22. März 2020
- Hydroxychloroquine zur Behandlung von COVID-19 – Ein Anfang – 21. März 2020
- Durchbruch? Medikament gegen COVID-19 gefunden – 21. März 2020
- Sommerurlaub ade: Ernüchternde Fakten zu Dauer und Intensität der COVID-19 Maßnahmen – 21. März 2020
- COVID-19: Wer benötigt eine Behandlung im Krankenhaus? – 17. März 2020
- Jugend schützt vor COVID-19 nicht – 16. März 2020
- Der “offene Grenze” Spleen und COVID-19-Menschenopfer in Deutschland – 15. März 2020
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- Anreiz zum Verschweigen: In deutscher COVID-19-Statistik fehlen Tote – 13. März 2020
- COVID-19 verbreiten: Studie zeigt, wie einfach das ist – 12. März 2020
- COVID-19 – Tod und Überleben: Was macht den Unterschied? – 11. März 2020
- Wer soll diesen Zahlen glauben? – 10. März 2020
- SARS-CoV-2 ist mit der Grippe nicht vergleichbar – 10. März 2020
- Geschönte Statistik? – 9. März 2020
- Seltsame Zahlen: Deutschland fällt bei COVID-19 aus dem Rahmen – 8. März 2020
- Spiel mir das Lied vom Tod der 250000 Anderen – 6. März 2020
- Deutsche Effizienz? Deutsches Durcheinander – 5. März 2020
- UK Coronavirus action plan – 3. März 2020
- Dilettantismus oder Mutwilligkeit? – 3 März 2020
- Sterben Sie ruhig, die Gesellschaft lebt weiter. – 2. März 2020
- Landratsamt Neu-Ulm: Fahrlässigkeit an der Grenze zu vorsätzlicher Körperverletzung – 27. Februar 2020
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- Tagesschau verbreitet gefährliche FakeNews – 26. Februar 2020
- SARS-CoV-2-Pandemie: Bereiten Sie sich besser vor! – 24. Februar 2020
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- Labor Ursprung von SARS-CoV-2? – 17. Februar 2020
- Rasanter Anstieg bei Toten und Infizierten – 13. Februar 2020
- Cover-up: Mehr Tote als offiziell verlautbart – 10. Februar 2020
- Neueste Daten und Fakten – 7. Februar 2020
- Ruhe vor dem Sturm: Warum Ihnen das chinesische Coronairus gefährlich werden kann – 6. Februar 2020
- Designer Virus?– 1. Februar 2020
- Wuhan Virus ist neues Coronavirus – 28. Januar 2020
- Erste Daten zum Coronavirus– 26. Januar 2020
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Mit anderen Worten, in der Schweiz ist es recht ähnlich wie in Deutschland.
Wo halt viele Frauen das Sagen haben, da darf man die Dinge nicht so eng sehen…..
Hallo Herr Klein,
in seinem neusten Blopgpost („The Italian Connection“) auf „Watts up with that“ ( https://wattsupwiththat.com/2020/03/24/the-italian-connection/ ) kommt Willis Eschenbach nach Analyse der Daten der in Italien am Coronavirus verstorbenen Personen zu dem gleichen Ergebnis wie Guiseppe Remuzzi, dass das SARS-CoV-2 bereits im November in Italien und Europa verbreitet gewesen sein könnte.
Willis schreibt im Kern:
„Here’s what I suspect. I think that the COVID-19 disease got established in a couple of areas in Italy well before anyone even knew the disease was there, perhaps even before the Chinese recognized it as a novel disease.
And in some fashion, it got into the medical system. Doesn’t matter how. But once there, it was spread invisibly to other patients, in particular the oldest and weakest of the patients. It went from patient to patient, from patient to visitor and back again, and it was also spread by everyone in the hospital from administrators to doctors and nurses to janitors. In many, perhaps most cases, they didn’t even know they were sick, but they were indeed infectious.
And that’s why the pattern of the Italian deaths is so curious, and their number is so much larger than the rest of the world. It’s not a cross-section of the general population. It’s a cross-section of people who were already quite sick, sick enough that they were already visiting doctors and having procedures or being bedridden in hospitals. It was 85-year-olds with three diseases.“
Diese Schlussfolgerung wird sehr stark durch den gestern in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Artikel (“In der Todeszone”) mit einem Interview eines Priesters aus dem ca. 10 km nordwestlich von Bergamo gelegenen Städtchen Nembro (11.000 Einwohner) gestützt, der folgendes äußert:
“Das Ding gibt es seit Anfang des Jahres – oder sogar seit Weihnachten”
Don Matteo betont, dass er kein Arzt ist – und deshalb will er nicht zu weit gehen. Der Vikar von Nembro beschränkt sich daher darauf, die Tatsachen zu beschreiben, die in seiner Gemeinde so viel Verwüstung verursacht haben.
“Wir glauben”, sagt er, “dass diese Sache seit Anfang des Jahres oder sogar seit Weihnachten andauert, ohne identifiziert zu werden. Erstens gab es im Pflegeheim in Nembro immer mehr abnormale Todesfälle: im Januar zwanzig Menschen.” an Lungenentzündung gestorben “Im vergangenen Jahr gab es dort nur sieben Todesfälle. So wuchs die Zahl der Beerdigungen von Woche zu Woche und alle sprachen über diese schwere Lungenentzündung. Vor dem Karneval lag die Hälfte der Stadt mit Fieber im Bett. Ich erinnere mich, dass wir es waren. “Während wir darüber diskutierten, ob wir die Feierlichkeiten und die Parade mit den Kindern abhalten sollten, mussten wir den ‘Hausaufgabenraum’ schließen, weil die meisten Freiwilligen, die sich um die Kinder kümmerten, krank waren, aber es gab keine Corona-Virus in Italien zu der Zeit. Wer weiß, wie viele von uns krank waren und dann gesund wurden.”
Den Artikel findet man unter (leider seit heute Mittag paywalled):
https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-italien-nembro-1.4854246
Der Artikel ist aber eine Übersetzung aus diesem Blog eines bekannten italienischen Journalisten:
https://www.mariocalabresi.com/
Danke, das ist wirklich sehr interessant und könnte zur Erhellung der Vorkommnisse in Italien entscheidend beitragen. Demnach ist Corona dort schon länger unerkannt im Schwange.
Unerkannte Covid-19 Fälle im November/Dezember in der Lombardei … Da klingelt es bei mir: Sweatshops der Bekleidungsindustrie mit chinesischen Arbeitern!
Teils, teils. Das sind zwar Chinesen, aber die werden nicht so wohlhabend gewesen sein, daß sie zum Neujahrsfest ihre Familie in China besuchen konnten. Ich denke eher an Geschäftsleute und Touristen als Überträger.
Irgendwo hatte ich schon vor ca. zwei Wochen gelesen, dass SARS-CoV19 bereits im Oktober 2019 in Hubei aufgetreten sein muss. China hat aber erst Ende Dezember zugegeben, dass im Raum Wuhan ein neu entdecktes SARS-Virus grassiert. Bei der Reisefreudigkeit der Chinesen sind mit Sicherheit schon vor der Jahreswende etliche Überträger lustig und vergnügt durch die Welt gereist und haben das Virus verbreitet.
Ja, sicher wurde das überall rumgeschleppt. Geschäftskontakte und Tourismus gabs ja genug.
Wann war das nochmal, als der inzwischen am Virus verstorbene Arzt in Wuhan Alarm geschlagen hat? November? Der hat das ja nicht aus Daffke getan, sondern weil sich in der Klinik seltsame schwere Fälle ansammelten.
Womöglich sind die ganzen Theorien über Patient 0 und Fledermäuse und Biolabor und Markt völliger Humbug, weil das vorher schon verbreitet war und woanders her kam.
Es würde mich nicht wundern, wenn das Virus unterschwellig auch schon weit früher in der Bevölkerung vorhanden war. Ich hatte für mich in Berlin schon Mitte Februar ein ungutes Gefühl, nach dem ich aus der Entfernung einen offensichtlich plötzlichen und unerwarteten Todesfall eines Mannes mittleren Alters, anlässlich eines nur vorsorglich georderten Notarztbesuches, erlebt hatte.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass man solches gerne auch ‘unter der Decke’ halten hätte wollen, frei nach dem Motto, ehe dies jemand wirklich mitbekommt, sind die Temperaturen jahreszeitlich bedingt gestiegen, und die Ausbreitung schon abgebremst, wie bei einer normalen Grippewelle. Die offizielle Beschwichtigungspolitik von Anfang März, als auch die auffallend schlampige Statistik, zeigte ja auch deutlich in diese Richtung.
Das könnte die frühe Handschrift der ‘Verseuchungs-Herdenimmunitäts-Theoretiker’ sein.
Es gibt immer wieder unerkannte Viren, die rumgehen, und die es nicht zu solcher Prominenz schaffen wie COVID-19. Für die Gesundheitsverantwortlichen besteht halt immer die Frage, wann muß man was machen, wann nicht. Denn wenn man was macht, wie jetzt, ist es schwer disruptiv. So war das auch bei den Chinesen Anfang des Jahres.
Ich halte weder die chinesische noch die deutsche Regierung für supertoll, was den Umgang mit diesem Virus angeht, aber man muß halt auch zugeben, daß das ganze System notwenigerweise eine gewisse Trägheit hat.
Deutschland und die EU schaffen es ja immer noch nicht, die Grenzen zu schließen: für Asylmigranten sind sie offen wie eh und je, dafür vertreibt man Deutsche mit Zweitwohnsitz (in Meck-Pomm) ins Ausland. Untersuchung und Testung der illegalen Migranten laufen je nach Bundesland ganz gut (Sachsen) bis gar nicht, wobei auch hier die Ärzte mit Mangel an Schutzausrüstung und Tests zu kämpfen haben. Abgeschoben wird gar nicht mehr. Aber unsere Regierung ist beliebt wie nie!
Bei Tichys Einblick gibt’s übrigens nähere Informationen zu diesem Thema.
Hallo Sciencefiles-Team,
könnten Sie die von Ihnen erstellte Grafik zur Erfassung der Erkrankungen um weitere Informationen anreichern? Es wäre super, wenn es gelingen würde, die historischen politischen Maßnahmen der jeweiligen Länder aus den letzten Tagen zu kategorisieren und in die Grafik einzuarbeiten.
Dann wäre eine politische Prognose der Maßnahmen für die Länder möglich, die sich aktuell früher im Verlauf der Pandemie befinden.
Also z.B. Italien greift zu Maßnahme XYZ am Tag 30 der Pandemie oder bei 52 tsd. Erkrankten. Ableitung: Dann wäre es für Deutschland zu erwarten, dass spätestens an Tag 30 oder spätestens bei 52 tsd. Erkrankten eine ähnlich starke Maßnahme erfolgt.
Natürlich gibt es Einschränkungen bei dieser Prognoselogik, z.B. wegen der Erkrankten-Dichte bei unterschiedlicher Bevölkerungszahl. Halten Sie die Methode generell für brauchbar?
Grafik: Anzahl bestätigter COVID-19 Erkrankungen in DE, IT, IR, SP, UK, CH, AT
Ich weiß, es wäre viel Arbeit, aber mir fällt sonst kein Gremium im deutschsprachigen Raum ein, dass für eine solche Anfrage erreichbar wäre. Und es wäre ein sehr gutes Instrument, um in die politische Zukunft des eigenen Standortes zu schauen. Denken Sie, das wäre machbar?
Vielen Dank und Beste Grüße, H.S.
Halten Sie die Methode generell für brauchbar?
– Einerseits: man muß jeden Bruch in der Art der Testerfassung und im generellen Verhalten der Leute miteinbeziehen. Größere Maßnahmen sind z. B. Schulschließungen und Verbot von veranstaltungen, auch Schließung der Gastronomie. Die sollte man mit Termin festhalten, ja.
– Andererseits erfolgen diese Maßnahmen in den europäischen Ländern und darüber hinaus mehr oder weniger zeitgleich und insofern sind da nicht viel Unterschiede zu erwarten.
Punkt 3: Musterung in der Schweiz!
Ich habe mal erst die Brille abgesetzt und geputzt. Nochmal gelesen. Und keinen Hinweis auf Satire gefunden.
Also klären sie mich auf, mit welchen wehrtechnischen Massnahmen der Krieg gegen Corona (Macron’s Worte) gewonnen werden kann. Und zwar schnellstens!
Mpf, es geht nicht um “Krieg gegen Corona”. Es ist in der Schweiz halt so, daß sie noch nicht alle Zusammenkünfte untersagt haben, und die Musterung weiterbetreiben. Man KÖNNTE die jungen Leute ja vielleicht für manche Aufgaben brauchen in nächster Zukunft (und wenns Zugfahren oder Müllabfuhr ist), also organisiert man sie weiterhin.
Die Briten modellieren wohl fleißig. Das Imperial College soll ein Modell erstellt haben, das ziemlich schlimme Aussichten verheißt (?), das Modell der Oxford Medical School kommt aber zu dem Schluß, das “Corona” in Italien und dem UK bereits “weitgehend vorbei” ist, d.h. daß es die meisten Leute schon gehabt haben, unwissentlich.
https://www.dropbox.com/s/oxmu2rwsnhi9j9c/Draft-COVID-19-Model%20%2813%29.pdf?dl=0
“Es habe zu dieser Zeit eine Reihe merkwürdiger Fälle von Lungenentzündung in Europa gegeben, so zitiert die South Asia Morning Post Remuzzi…”
Das Original gab es bei npr. Die SouthChinaMorningPost war sich natürlich nicht zu schade Nicht dorthin zu verlinken.
https://www.npr.org/2020/03/19/817974987/every-single-individual-must-stay-home-italy-s-coronavirus-deaths-pass-china-s
“Some question why Italy was caught off guard when the virus outbreak was revealed on Feb. 21.
Remuzzi says he is now hearing information about it from general practitioners. “They remember having seen very strange pneumonia, very severe, particularly in old people in December and even November,” he says. “This means that the virus was circulating, at least in [the northern region of] Lombardy and before we were aware of this outbreak occurring in China.”
He says it was impossible to combat something you didn’t know existed.”