Abstandsregel falsch? Zwei Meter sind für SARS-CoV-2 keine Entfernung
2 Meter Abstand bzw. ein Meter Abstand zu anderen, wenn man der WHO Glauben schenkt (es soll ja immer noch welche geben, die das tun), sollen ausreichen, um vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 sicher zu sein. Die zwei Meter Regel hat sich so sehr durchgesetzt, dass man beim Einkaufen bei Tesco z.B. mit Trennstrichen auf dem Boden konfrontiert ist, die im Abstand von zwei Meter anzeigen, wo man als Kunde darauf warten muss, in den Laden gelassen zu werden. Das Ganze wirkt etwas surreal und übertrieben, vor allem wenn man dann im Laden auf andere Kunden “auffährt”. But here we are. Zwei Meter Abstand müssen schon sein.
Die zwei Meter Abstand sind das Ergebnis alter Theorien darüber, wie Atemwegserkrankungen von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Der deutsche Hygeniker Carl Flügge (1847 – 1923) ist wohl der erste, der Erreger in Tröpfchen nachgewiesen hat, die groß genug waren, um den Erreger einzuschließen. Als Folge wurde angenommen, dass die Übertragung von Erregern wie z.B. N1H1 (Influenza A Subtyp) über Tröpfen erfolgt, die von einem Infizierten z.B. ausgehustet und von einem nicht Infizierten aufgenommen werden.
In den 1930er Jahren hat William F. Wells, eine neue Theorie für die Übertragung von Tuberkulose vorgelegt. Er unterscheidet zwischen großen und kleinen Tröpfen, die mit der Atemluft ausgeatmet werden. Die Atemluft stellt eine warme und feuchte Umgebung für Erreger bereit, die in großen und kleinen Tröpfen den Rachen eines Menschen verlassen. Werden sie ausgeatmet, dann treffen sie auf eine kältere Umgebung, was dazu führt, dass sie auf lange Sicht verdunsten. Großen Tröpfchen gelingt es jedoch, aufgrund ihres Gewichts, zuvor auf Oberflächen zu “landen” und dort den Erreger zu verbreiten. Kleine Tröpfen verdunsten, ein trockenes Residuum des ursprünglichen Tröpfchens bleibt zurück. Der Tröpfchen-Nukleus, das Aerosol.
Die Unterscheidung in große Tröpfchen und kleine Tröpfchen, also Aerosole wird bis heute z.B. von der WHO benutzt, um die Distanz zu bestimmen, die notwendig ist, um einer Ansteckung zu entgehen. Dabei wird die Frage, wo die Grenze zwischen einem großen und einem kleinen Tröpfchen verläuft, eher willkürlich beantwortet, zumeist mit der Unterscheidung von Tröpfchen-Durchmessern (z.B. 5μm vs. 10μm).
Alles, was derzeit an Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen dazu, wie viel Abstand man halten muss, um vor einer Ansteckung mit Influenza oder SARS-CoV-2 sicher zu sein, im Umlauf ist, basiert auf dem Beschriebenen. Man kann es bei Lydia Bourouiba nachlesen, die gerade einen Beitrag im JAMA (Journal if the American Medical Association) veröffentlicht hat, der Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen, wie sie derzeit praktiziert und gegeben werden, mit einem Schlag vom Tisch wischen könnte – weil sie der Realität nicht ansatzweise gerecht werden.
Das ist die Realität:
Was hier zu sehen ist, nennt Bouroubia eine multiphasen turbulente Gaswolke. Eine solche Wolke entsteht z.B. wenn ein Mensch niest oder hustet. Das besondere an dieser Wolke: Sie umschließt und transportiert Tröpfchen in aller Größe und in diesen Tröpfchen Erreger. Umgeben von dieser Gaswolke können Tröpfchen jeder Größe länger überleben und weiter transportiert werden, als bislang angenommen. Nicht nur, dass kleine und große Tröpfchen Entfernungen von bis zu 8 Metern überbrücken können, ihre Überlebensfähigkeit wird auch bis zum 1000fachen erhöht. Die Entfernung, die Tröpfchen innerhalb einer Gaswolke zurücklegen können, hängt auch von der Intensität, mit der sie ausgehustet oder ausgeniest werden, ab. Da SARS-CoV-2 einen besonders heftigen Husten mit sich bringt, könnte dies eine Erklärung für die hohe Übertragbarkeit des Virus sein. Eine feucht-warme Umgebung wirkt sich positiv auf Überlebensfähigkeit und die Distanz, die Tröpfchen innerhalb der Gaswolke zurücklegen können, aus. Für große Tröpfchen bedeutet dies, dass sie über die unmittelbare Umgebung des Niesers hinaus, Oberflächen mit Erregern kontaminieren können. Für Aerosole bedeutet dies, dass sie stundenlang in der Luft verbleiben können, insbesondere wenn Klimaanlagen oder andere Formen der künstlichen Ventilation vorhanden sind. Die Tatsache, dass man in der Ventilation der Zimmer von COVID-19 Patienten SARS-CoV-2 gefunden hat, wird durch diese neue Beschreibung der Verbreitung von Viren und anderen Erregern erklärt.
Hier findet sich ein Video, das zeigt, wie sich eine multiphasen turbulente Gaswolke verbreitet, nachdem sie ausgeniest wurde.
Die Abstandsregeln, die derzeit in den meisten Ländern praktiziert werden, sind, wenn richtig ist, was Bourouiba schreibt, nicht ansatzweise ausreichend.
Wie schützt man sich: Mit Masken. Masken verhindern, dass Infizierte die Umgebung mit SARS-CoV-2 im wahrsten Sinne des Wortes einnebeln. Und sie bieten einen gewissen Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 über Mund und Nase. Weiter ungeschützt lassen Masken die Augen, weshalb es für Ärzte und Pfleger unerlässlich ist, auch einen Augenschutz zu tragen.
Die Ergebnisse von Bourouiba passen im Übrigen zu der Studie aus China, die wir hier besprochen haben. Forscher um Hu Shixiong konnten zeigen, dass ein Infizierter, der eine Busreise angetreten hat, 8 Mitreisende, die zum Teil bis zu 4,5 Meter von ihm entfernt saßen, angesteckt hat. Ein neunter Reisender hat sich im selben Bus infiziert, 30 Minuten nachdem Patient Zero den Bus verlassen hatte. Die Langlebigkeit von Aerosolen und die weite Verbreitung von Tröpfchen innerhalb einer multiphasen turbulenten Gaswolke kann die Ergebnisse von Shixiong sehr gut erklären.
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es ging mir schon lange durch den Kopf weshalb sich manche Personen im direkten Umfeld < 2 m eines Infizierten sich anstecken und andere nicht. Meine Arbeits-Hypothese war, es hängt einfach davon ab wie die betreffenden Personen atmen, die einen überwiegend über den Mund, die anderen über die Nase.
Eine sehr informative Beschreibung zum Thema finden Sie ab der Seite 25 der Aerosolbroschüre in dem Artikel mit dem Titel "Zusammenspiel und Abwehr" "Partikel auf ihrem Weg durch den Körper"
Alles schön und gut, richtig und plausibel. Aber was nützt es, wenn die Jecken in Kölle und Umgebung (in den Apres Ski Domizilen der Alpen gewiss nicht besser), ihre gebrauchten Gläser mal kurz in kaltes Wasser und über Bürste tauchen, zum Trocknen kurz abstellen, aber bereits diese nach 30 sec schon für die nächste durstige Kehle, mit der Aufschrift „Bier her, Bier her oder ich fall um.“, bereit stehen müssen. So beobachte ich jedes Jahr pünktlich zum Aschermittwoch den gleichen Murmeltiergruss in Form von Nasenseuche bis Influenza. Ist ein Lerneffekt zu erwarten? Huhaha.
Als ich noch im Studium war, vor über 30 Jahren, fiel mir ein Artikel in die Hand, der unglaublich war, aber schon damals der Realität sehr nahe kam. Das Gesundheitsministerium stellte zu jener Zeit fest, dass die Mundhygiene der Bürger in D immer noch auf einem niedrigen Niveau sei. Noch schlimmer sei jedoch die Sexualhygiene.
So können wir aktuell auf unseren seltenen Streifzügen durch Supermärkte leicht hysterisch wirkende Menschen mit Mundschutz nicht nur sehen, sondern deutlich durch eine vermutlich vier Wochen alte Duftnote wahrnehmen. Vermutlich werden diese Duftnoten mit der Dauer dieser Quarantäne weiter zunehmen. Nun meine Frage: welchen negativen Einfluß auf das „Fortpflanzungsverhalten“ von sars-cov2 ist zu erwarten, wenn der Wirt nicht mehr Kontakt mit Wasser und Seife hat und auch seine Bekleidung nicht mehr wechselt? Gelten die hier anfallenden Gase als chemische Kampfstoffe? Haben diese einen virusstatischen Effekt? Auf erhellende und konstruktive Beiträge freue ich mich schon jetzt.
Have a nice day. 😜
Apropos Gläser auf Festen und Märkten. – Ich kann nicht verstehen, dass es immer noch Leute gibt, die auf Weihnachtsmärkten Glühwein trinken. Etwas unhygienischeres gibt es doch gar nicht.
Soeben gefunden und in Zeller Zeitung treffend kommentiert.
„ Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel, hat sich nach eigenen Angaben absichtlich mit dem neuen Coronavirus infiziert. Nach zwei Wochen sei er nun “über den Berg”, sagte der Grünen-Politiker im Interview mit dem rbb. Er hoffe, in dieser Woche seine Arbeit wieder aufzunehmen.
“Ich habe mich fast schon bewusst infiziert, weil ich meine Freundin nicht in der Quarantäne allein lassen wollte”, die sich in der Schweiz infiziert habe, erläuterte der 53-Jährige. “Dann dachte ich: Naja, das kriegt man zwei Tage und dann ist man immun. Ich bin doch überrascht gewesen, dass es mich zwei Wochen ganz schön beschäftigt hat.” Es sei heftiger gewesen, als er gedacht habe.
In einer häuslichen Gemeinschaft, sei es “fast nicht möglich zwei Wochen zusammenzuleben und sich nicht anzustecken”. Das Langfristziel sollte sein, dass sich so viele Menschen immunisieren, dass die Krankheit einen nichts mehr anhaben kann, sagte von Dassel.“ rbb24
Abstand von Mitmenschen. – Wenn ich an diesen Tagen spazieren gehe und dabei anderen Menschen begegne, dann gehe ich stets auf der Seite, von der der Wind kommt, an diesen Leuten vorbei, damit sichergestellt ist, das deren „Abgase“ nicht in meine Richtung wehen. Wenn Atemluft mit dem Wind weht, dann sind doch zwei Meter eine sehr kurze und keine sichere Entfernung. – Es gibt noch mehr Leute, die beim Spazierengehen so handeln. Als ich gestern mit meiner Frau auf einem Ackerweg unterwegs war, kam uns eine vierköpfige Familie entgegen. Wir beide ordneten uns frühzeitig auf der Wegseite ein, von der der Wind kam. Die uns entgegenkommende Familie machte aber bewusst das gleiche. Als wir dann näher kamen und nicht auf die andere die Wegseite wechselten, blieb die Familie einfach stehen, denn auch sie wollten nicht im Luftstrom unserer Atemluft an uns vorbeigehen.
Im Medizin-Studium haben wir „8m Abstand“ gelernt bei viralen Krankheiten , näher nur in Schutzausrüstung bei Infektionsgefahr. Hatte mich schon gewundert, wie alle auf die neuen 2m bei Coronaviren Kommen.
Das mit den zwei Meter ist vermutlich auf das Sprechen ohne Niesen bezogen, nur das Detail mit dem „Niesen“ hat das RKI aus Praktikabilitätsgründen „vergessen“.
Das ist auch kein Geheimwissen. Das RKI unterschlägt hier anscheinend bewusst Fakten, ebenso wie beim Mundschutz.
Wissen Sie was ich in der Maskendiskussion skurril finde? Ein gutes Beispiel ist die DIskussion bei “Talk im Hangar 7” die bei der Achse verlinkt ist. Da sind Gesundheitsökonomen und Epidemologen, die behaupten, es gäbe keine Evidenz für die Wirksamkeit von Masken-Pflicht, ein Virologe wird da herunter geputzt. Die üblichen Argumente: – Die Leute verwenden sie falsch, – es verunsichert Leute, die keine haben, etc. . Dabei beziehen sich die Studien immer auf die Gesamtbevölkerung und die Eindämmung von Epidemien.
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Gleichzeitig, im Nebensatz, bestätigen sie aber, dass die Wirksamkeit für medizinisches Personal evident ist. Ich frage mich, wie blöd man eigentlich sein muss. Sind die wirklich so doof?
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Warum sind die Masken, selbst die einfachen OP-Masken denn beim medizinischen Personal wirksam? Sie sind es, weil diese Personen a) sich um die Gefahr der eigenen Ansteckung bewusst sind, b) weil sie es selbst sind, die geschützt werden sollen, c) weil sie auch die sonstige Hygiene deshalb beachten. Was heißt das für die Diskussion?
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Der Sinn der Masken besteht darin, die potenziellen Risikogruppen zu schützen. Sowohl im Krankenhaus, das Personal, als auch im Supermarkt, die mit Vorerkrankungen oder die, die solche versorgen. Es spielt bei dieser Diskussion keine Rolle, ob die Epidemie mit Masken insgesamt in der sonstigen Bevölkerung eingedämmt wird, sondern ob sie dort eingedämmt wird, wo Menschen besonders betroffen sind, die sich ohnehin auch selbst darüber im Klaren sind, die deshalb sowieso besonders auf Hygiene achten werden. Wer eine Vorerkrankung hat, der wird auch eine Maske richtig verwenden, der wird sich die Hände reinigen. Wer sich sicher fühlt, der tut das nicht. Aber es wird verhindert, dass er die Keime weiträumig verteilt.
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Die Studien dazu beziehen sich überhaupt nicht auf diese spezielle Konstellation, sondern darauf, ob eine Epidemie insgesamt verhindert wird, wenn alle mehr oder weniger gleiche Hygiene betreiben. Z.B. bei einer Grippewelle. Bei einer Grippewelle sind aber entscheidende Faktoren in der Bevölkerung gar nicht vorhanden. Zum Beispiel, dass Kontaktpersonen sich konsequent schützen und besondere Hygiene betreiben, während andere dies nicht tun.
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Der Nutzen ist hier eher vergleichbar mit dem Nutzen, den das Krankenhauspersonal hat, weil die sonstigen Maßnahmen und Verhalten der entscheidenen Personen auch dem des Personals entsprechen. Und der ist evident.
Das Vorhandensein von Masken und ihr regelmäßiger Gebrauch erklärt auch ohne weiteres, warum in Wuhan womöglich wie von der Regierung behauptet weniger als 4000 Menschen starben und warum die Seuche in Japan und Hongkong viel langsamer in Gang kommt.
Dass dort (vielleicht, denn niemand kennt die wahren Zahlen) weniger Menschen starben, liegt sicher in erster Linie daran, dass man dort die Menschen konsequenter weggesperrt hatte, als hier bei uns und in den USA.
Nebenbei bemerkt fällt mir auf, dass die Deutschen an der Wursttheke mehr Abstand halten als bei Tempo 180 auf der Autobahn. Ein wirklich skurriler Nationalcharakter…
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Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hatten sich aber andere Mitreisende, die ihm näher waren, nicht angesteckt.
Eloman, Michael Klein,
es ging mir schon lange durch den Kopf weshalb sich manche Personen im direkten Umfeld < 2 m eines Infizierten sich anstecken und andere nicht. Meine Arbeits-Hypothese war, es hängt einfach davon ab wie die betreffenden Personen atmen, die einen überwiegend über den Mund, die anderen über die Nase.
Eine sehr informative Beschreibung zum Thema finden Sie ab der Seite 25 der Aerosolbroschüre in dem Artikel mit dem Titel "Zusammenspiel und Abwehr" "Partikel auf ihrem Weg durch den Körper"
https://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/GSF/pdf/publikationen/broschueren/aerosolforschung/Aerosolbroschuere.pdf
Ich denke, dass dies meine Hypothese teilweise unterstützt. Die eigene Nase kann schon ein ganz effizienter Filter sein.
Alles schön und gut, richtig und plausibel. Aber was nützt es, wenn die Jecken in Kölle und Umgebung (in den Apres Ski Domizilen der Alpen gewiss nicht besser), ihre gebrauchten Gläser mal kurz in kaltes Wasser und über Bürste tauchen, zum Trocknen kurz abstellen, aber bereits diese nach 30 sec schon für die nächste durstige Kehle, mit der Aufschrift „Bier her, Bier her oder ich fall um.“, bereit stehen müssen. So beobachte ich jedes Jahr pünktlich zum Aschermittwoch den gleichen Murmeltiergruss in Form von Nasenseuche bis Influenza. Ist ein Lerneffekt zu erwarten? Huhaha.
Als ich noch im Studium war, vor über 30 Jahren, fiel mir ein Artikel in die Hand, der unglaublich war, aber schon damals der Realität sehr nahe kam. Das Gesundheitsministerium stellte zu jener Zeit fest, dass die Mundhygiene der Bürger in D immer noch auf einem niedrigen Niveau sei. Noch schlimmer sei jedoch die Sexualhygiene.
So können wir aktuell auf unseren seltenen Streifzügen durch Supermärkte leicht hysterisch wirkende Menschen mit Mundschutz nicht nur sehen, sondern deutlich durch eine vermutlich vier Wochen alte Duftnote wahrnehmen. Vermutlich werden diese Duftnoten mit der Dauer dieser Quarantäne weiter zunehmen. Nun meine Frage: welchen negativen Einfluß auf das „Fortpflanzungsverhalten“ von sars-cov2 ist zu erwarten, wenn der Wirt nicht mehr Kontakt mit Wasser und Seife hat und auch seine Bekleidung nicht mehr wechselt? Gelten die hier anfallenden Gase als chemische Kampfstoffe? Haben diese einen virusstatischen Effekt? Auf erhellende und konstruktive Beiträge freue ich mich schon jetzt.
Have a nice day. 😜
Apropos Gläser auf Festen und Märkten. – Ich kann nicht verstehen, dass es immer noch Leute gibt, die auf Weihnachtsmärkten Glühwein trinken. Etwas unhygienischeres gibt es doch gar nicht.
Und davon einmal abgesehen, dass es eine unhygienische Sache ist, ist dieser gepanschte Glühwein auch noch wahnsinnig teuer.
Ich kann diesen Märkten nichts abgewinnen.
Soeben gefunden und in Zeller Zeitung treffend kommentiert.
„ Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel, hat sich nach eigenen Angaben absichtlich mit dem neuen Coronavirus infiziert. Nach zwei Wochen sei er nun “über den Berg”, sagte der Grünen-Politiker im Interview mit dem rbb. Er hoffe, in dieser Woche seine Arbeit wieder aufzunehmen.
“Ich habe mich fast schon bewusst infiziert, weil ich meine Freundin nicht in der Quarantäne allein lassen wollte”, die sich in der Schweiz infiziert habe, erläuterte der 53-Jährige. “Dann dachte ich: Naja, das kriegt man zwei Tage und dann ist man immun. Ich bin doch überrascht gewesen, dass es mich zwei Wochen ganz schön beschäftigt hat.” Es sei heftiger gewesen, als er gedacht habe.
In einer häuslichen Gemeinschaft, sei es “fast nicht möglich zwei Wochen zusammenzuleben und sich nicht anzustecken”. Das Langfristziel sollte sein, dass sich so viele Menschen immunisieren, dass die Krankheit einen nichts mehr anhaben kann, sagte von Dassel.“ rbb24
Das dürfte doch jedem klar sein…
Abstand von Mitmenschen. – Wenn ich an diesen Tagen spazieren gehe und dabei anderen Menschen begegne, dann gehe ich stets auf der Seite, von der der Wind kommt, an diesen Leuten vorbei, damit sichergestellt ist, das deren „Abgase“ nicht in meine Richtung wehen. Wenn Atemluft mit dem Wind weht, dann sind doch zwei Meter eine sehr kurze und keine sichere Entfernung. – Es gibt noch mehr Leute, die beim Spazierengehen so handeln. Als ich gestern mit meiner Frau auf einem Ackerweg unterwegs war, kam uns eine vierköpfige Familie entgegen. Wir beide ordneten uns frühzeitig auf der Wegseite ein, von der der Wind kam. Die uns entgegenkommende Familie machte aber bewusst das gleiche. Als wir dann näher kamen und nicht auf die andere die Wegseite wechselten, blieb die Familie einfach stehen, denn auch sie wollten nicht im Luftstrom unserer Atemluft an uns vorbeigehen.
Im Medizin-Studium haben wir „8m Abstand“ gelernt bei viralen Krankheiten , näher nur in Schutzausrüstung bei Infektionsgefahr. Hatte mich schon gewundert, wie alle auf die neuen 2m bei Coronaviren Kommen.
Das mit den zwei Meter ist vermutlich auf das Sprechen ohne Niesen bezogen, nur das Detail mit dem „Niesen“ hat das RKI aus Praktikabilitätsgründen „vergessen“.
Das ist auch kein Geheimwissen. Das RKI unterschlägt hier anscheinend bewusst Fakten, ebenso wie beim Mundschutz.
8m steht in jedem Mikrobiologiebuch.
Wissen Sie was ich in der Maskendiskussion skurril finde? Ein gutes Beispiel ist die DIskussion bei “Talk im Hangar 7” die bei der Achse verlinkt ist. Da sind Gesundheitsökonomen und Epidemologen, die behaupten, es gäbe keine Evidenz für die Wirksamkeit von Masken-Pflicht, ein Virologe wird da herunter geputzt. Die üblichen Argumente: – Die Leute verwenden sie falsch, – es verunsichert Leute, die keine haben, etc. . Dabei beziehen sich die Studien immer auf die Gesamtbevölkerung und die Eindämmung von Epidemien.
.
Gleichzeitig, im Nebensatz, bestätigen sie aber, dass die Wirksamkeit für medizinisches Personal evident ist. Ich frage mich, wie blöd man eigentlich sein muss. Sind die wirklich so doof?
.
Warum sind die Masken, selbst die einfachen OP-Masken denn beim medizinischen Personal wirksam? Sie sind es, weil diese Personen a) sich um die Gefahr der eigenen Ansteckung bewusst sind, b) weil sie es selbst sind, die geschützt werden sollen, c) weil sie auch die sonstige Hygiene deshalb beachten. Was heißt das für die Diskussion?
.
Der Sinn der Masken besteht darin, die potenziellen Risikogruppen zu schützen. Sowohl im Krankenhaus, das Personal, als auch im Supermarkt, die mit Vorerkrankungen oder die, die solche versorgen. Es spielt bei dieser Diskussion keine Rolle, ob die Epidemie mit Masken insgesamt in der sonstigen Bevölkerung eingedämmt wird, sondern ob sie dort eingedämmt wird, wo Menschen besonders betroffen sind, die sich ohnehin auch selbst darüber im Klaren sind, die deshalb sowieso besonders auf Hygiene achten werden. Wer eine Vorerkrankung hat, der wird auch eine Maske richtig verwenden, der wird sich die Hände reinigen. Wer sich sicher fühlt, der tut das nicht. Aber es wird verhindert, dass er die Keime weiträumig verteilt.
.
Die Studien dazu beziehen sich überhaupt nicht auf diese spezielle Konstellation, sondern darauf, ob eine Epidemie insgesamt verhindert wird, wenn alle mehr oder weniger gleiche Hygiene betreiben. Z.B. bei einer Grippewelle. Bei einer Grippewelle sind aber entscheidende Faktoren in der Bevölkerung gar nicht vorhanden. Zum Beispiel, dass Kontaktpersonen sich konsequent schützen und besondere Hygiene betreiben, während andere dies nicht tun.
.
Der Nutzen ist hier eher vergleichbar mit dem Nutzen, den das Krankenhauspersonal hat, weil die sonstigen Maßnahmen und Verhalten der entscheidenen Personen auch dem des Personals entsprechen. Und der ist evident.
Der Herr Hu Shixiong ist Herr Hu, nicht Herr Shixiong. Niemand sagt “Chinas Präsident Jinping”.
Gut, dass Sie das verbessert haben. Wenn Sie es nun bitte noch der South China Morning Post mitteilen, die machen es auch so falsch wie wir.
https://www.scmp.com/news/china/science/article/3074351/coronavirus-can-travel-twice-far-official-safe-distance-and-stay
Dort steht zunächst “Hu Shixiong” und dann “Hu said ….”.
Und?
Sie nennen den Mann noch immer “Shixiong”, als wäre das sein Familienname.
Das Vorhandensein von Masken und ihr regelmäßiger Gebrauch erklärt auch ohne weiteres, warum in Wuhan womöglich wie von der Regierung behauptet weniger als 4000 Menschen starben und warum die Seuche in Japan und Hongkong viel langsamer in Gang kommt.
Dass dort (vielleicht, denn niemand kennt die wahren Zahlen) weniger Menschen starben, liegt sicher in erster Linie daran, dass man dort die Menschen konsequenter weggesperrt hatte, als hier bei uns und in den USA.
Nebenbei bemerkt fällt mir auf, dass die Deutschen an der Wursttheke mehr Abstand halten als bei Tempo 180 auf der Autobahn. Ein wirklich skurriler Nationalcharakter…