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März 31, 2020
COVID-19-Daten aus Spanien: Fast 40% positiv Getesteter haben eine Lungenentzündung
Wir haben es bereits mehrfach geschrieben, wir wiederholen es an dieser Stelle.
Wie die meisten öffentlichen Debatten, die in Deutschland geführt werden, so ist auch die Debatte um COVID-19 zwischenzeitlich zu einer ideologischen Debatte, zu einem Glaubenskrieg verkommen, in dem es nicht mehr darum geht, die Aussagen zu finden, die die Realität am besten beschreiben, sondern Aussagen, die die eigene Ideologie am besten widerspiegeln als angebliche Realität durchzusetzen.
So kann man keine öffentliche Diskussion führen. So kann man sich nur entzweien, bekriegen und von dem ablenken, um was es eigentlich geht: COVID-19 und seine Letalität.
Derzeit steht die internationale Zählung bei 39.784 Toten, davon sind 8.269 in Spanien zu beklagen. Hinter jedem einzelnen dieser 39.784 Toten verbirgt sich ein Mensch, der an Pneumonie elend erstickt ist oder der nicht mehr aus dem künstlichen Koma, das notwendig ist, wenn Patienten zwangsbeatmet werden müssen, weil sie selbst nicht mehr in der Lage sind, genug Luft zu schnappen, aufgewacht ist, ein Mensch, der (vermutlich) gerne noch gelebt hätte.
In der ideologischen Auseinandersetzung bleiben menschliche Einzelschicksale auf der Strecke. Sie werden zu einer Nummer, einem Toten, zu zwischenzeitlich sehr vielen Toten. Nicht einmal aggregierte Daten schaffen es in die offizielle Diskussion, in der es darum geht, ob Pneumoniefälle deshalb so häufig sind, ob italienische und spanische und zunehmend britische Krankenhäuser deshalb Probleme haben, der Zahl der Erkrankten Herr zu werden, weil es in Norditalien Luftverschmutzung gibt. Es wird über Länder diskutiert. Zuweilen schaffen es einige Daten, z.B. die Daten, die wir über die Erkrankten in China und Italien veröffentlicht haben, in einen begrenzten Ausschnitt der Debatte. Ansonsten wird über Länder geredet, als sei die ganze Pandemie ein Spiel mit steigenden Zahlen, eine Art Quartett, mehr nicht.
Wir haben für diesen Post Daten aus Spanien besorgt, um zu analysieren, wer eigentlich diejenigen sind, die in Spanien an COVID-19 erkranken, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, die dort sterben.
Die im Folgenden dargestellten Daten sind tagesaktuell. Sie wurden heute vom spanischen Ministerio di Sanidad veröffentlicht. Im Vergleich zu den Daten, die wir auch China und Italien kennen, sind die Daten aus Spanien erfreulich detailliert, so dass man erstmals Vergleiche zwischen denen ziehen kann, die erkranken, die stationär behandelt werden müssen, die auf eine Intensivstation verlegt werden müsse und die sterben.
Die erste, wenig überraschende Erkenntnis, die aus den sehr guten spanischen Daten entnommen werden kann: Alte sind gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil unter denen, die sich infizieren, überrepräsentiert. Erkrankte finden sich in allen Altersgruppen, überproportional vertreten sind die Altersgruppen ab 50 Jahre bei Männern und ab 45 Jahre bei Frauen. Die folgende Abbildung aus dem Bericht des spanischen Gesundheitsminsteriums zeigt dies eindrücklich:
Was man der Abbildung noch entnehmen kann: Geht es um die Ansteckung mit COVID-19, dann gibt es zwischen Männern und Frauen kaum (mit Ausnahme des gerade erwähnten) einen Unterschied. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind ein Ergebnis des Verlaufs der Erkrankung. Mit anderen Worten, während Männer einen Anteil von 50,3% unter denen halten, die an COVID-19 erkrankt sind, entwickeln mehr Männer als Frauen (60% zu 40%) eine Lungenentzündung, landen mehr Männer als Frauen auf einer Intensivstation in einem spanischen Krankenhaus (58% zu 42%) und sterben mehr Männer als Frauen an COVID-19 (67% zu 33%).
Die neuesten Daten des Ministeriums beruhen auf der Auswertung von 46.885 an COVID-19 Erkrankten. Davon sind 32,8% unter 50 Jahre alt. Die Symptome, die die Erkrankten aufweisen sind weitgehend alte Bekannte:
Fieber (77,3%);
Husten (76,7%);
Atemnot (44,7%);
Lungenentzündung (36,9);
Schüttelfrost (35,7%);
Halsschmerzen (26,4%);
Akute Atembeschwerden (5,4%);
Fast 40% der an COVID-19 Erkrankten leiden an einer Lungenentzündung. 49,1% aller an COVID-19 Erkrankten in Spanien (n = 20.330) benötigen eine stationäre Behandlung, 4,9% (n = 1.471) müssen auf eine Intensivstation verlegt werden und 5,3% der Erkrankten sterben. Damit ist die Case Fatality Rate in Spanien um das 53fache höher als bei einer Influenza.
Dass die Sterblichkeit mit dem Alter der Patienten steigt, ist eine bekannte Beobachtung. Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung der Sterblichkeit bezogen auf Alter und im Vergleich zur Häufigkeit einer Erkrankung an COVID-19 in der jeweiligen Altersgruppe.
Die spanischen Daten enthalten eine sehr interessante Aufschlüsselung danach, zu welchen Risikogruppen die an COVID-19 Erkrankten gehören. Demnach befinden sich 3.798 Ärzte und Pfleger unter den Erkrankten, die sich vorzugsweise bei Patienten mit Atemwegserkrankungen angesteckt haben. Die an COVID-19 Erkrankten, die derzeit in spanischen Krankenhäusern behandelt werden, sind ausschließlich Personen, die sich innerhalb spanischer Gemeinden infiziert haben. Es gibt keinen Erkrankten, der Kontakt mit einer Person hatte, die aus China, Wuhan oder Hubei, nach Spanien eingereist ist oder die selbst die entsprechenden Regionen in China besucht haben. SARS-CoV-2 verbreitet sich in Spanien also aus eigener Kraft. Es muss nicht mehr importiert werden.
Die hohe Zahl an Lungenentzündungen, die aus Spanien gemeldet wird, findet ihren Niederschlag in der folgenden Tabelle, der man entnehmen kann, dass die Häufigkeit von Lungenentzündungen mit dem Alter steigt, dass aber dennoch mehr alte Patienten ohne Lungenentzündung eingeliefert werden als mit einer Lungenentzündung.
Die nächste Tabelle zeigt, dass ältere Menschen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, auf eine Intensivstation verlegt zu werden und an COVID-19 zu sterben. Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben, wird durch eine Vorerkrankung an Diabetes, durch Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen erhöht. Die Anzahl der entsprechenden Patienten unter den Verstorbenen ist aber vergleichsweise gering.
Red National de Vigilancia Epidemiologica (2020). Informe sobre la situatión de COVID-19 en Espana. Informe COVID-19 no 18.30 de marzo de 2020.
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Bei der Auswertung der Zahlen aus Spanien (und anderswo) darf man nicht vergessen, von welcher Basis man ausgeht. Die Basis ist die Zahl der positiv Getesteten, nicht etwa die Zahl aller an COVID-19 Erkrankten, d.h. es gibt immer eine unbekannte Zahl von Erkrankten, die nicht erfasst sind, weil sie entweder gar keine bzw. geringe Symptome hatten oder sich einfach nicht testen ließen. Wenn es dann z.B. heißt, dass 49,1% aller Erkrankten einer stationären Behandlung bedurften, kann das ein falsches Bild ergeben. Wenn man diese Zahlen mit den entsprechend geringeren deutschen Zahlen vergleicht, könnte man eher darauf schließen, dass in Deutschland mehr getestet und damit ein größerer Teil der tatsächlich Infizierten erfasst wurde.
Ob es in Deutschland überall so ist, weiß ich nicht, aber ich habe vorhin im Lokal-TV einen Bericht über das größte Untersuchungslabor Deutschlands in Köln gesehen, in dem die Leitung sagte, ihre Kapazitäten würden ohne weiteres für das Doppelte der aktuellen Menge an Corona-Tests ausreichen. Ich vermute, dass dort genau so wie in einem mir bekannten Labor in Düsseldorf 24/7/365 gearbeitet wird.
@Herr Schulz: Die “Basis” ist natürlich wichtig und es ist richtig, darauf hinzuweisen. ABER die “Basis” bei diesen Zahlen ist MINDESTENS die Zahl aller Fälle mit Symptomen, für die ein Arzt aufgesucht wurde, also mindestens die symptomatischen Fälle. Von daher haben diese Zahlen mindestens eine klare tendenzielle Aussagekraft für alle symptomatischen Fälle. Diese Fälle werden durch enthaltene asymptomatische Fälle sogar noch verwässert und geschönt, sofern die nicht getrennt erfasst sind.
Ich hatte irgendwo gelesen, daß bei Corona-Toten vielfach die Lunge zerstört ist und man dies im Röntgenbild deutlich von normaler Lungenentzündung unterscheiden könnte. Damit wäre eine einfache Identifizierung von Corona-Toten möglich, ohne daß ein teurer Bluttest für 2,50 € gemacht werden müßte, der außerdem nicht anzeigt, ob der Tote durch oder mit Covid-19 gestorben ist. Bei dem Toten noch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs durchzuführen, ist sicher nicht der Riesenaufwand im Verwaltungsaufwand eines Sterbefalls, aber man hätte gesicherte Daten.
“…. überproportional vertreten sind die Altersgruppen ab 45 Jahre bei Männern und ab 50 Jahre bei Frauen.”
Das lese ich aus der Graphik genau umgekehrt heraus!
Eben. Die farbigen Balken sind die COVID-19-Fälle, und bei den Männern überschreitet der farbige Balken den grauen ab 50 Jahren, bei den Frauen schon ab 45.
Sind Sie etwa im Eifer des Gefechtes auf die Farbwahl hereingefallen? Hier wurde, warum auch immer, für Männer (Hombres) rosa gewählt, für die Frauen (Mujeres) blau. Da es sich nicht um Babystrampler handelt, ist die Zuordnung doch wurscht!
Der “Nachweis” ergibt sich (wenn man die Langfassung des Artikels liest statt der Zusammenfassung für den praktischen Gebrauch) aus den zitierten und per Verlinkung auf die Quellen nachgewiesenen Daten aus sehr verschiedenen Disziplinen, und dann aus logischen Schlußfolgerungen aus dem Zusammenspiel dieser Daten. Die Sache ist “ganz einfach logisch”. Und wo immer man entweder (noch) keine Statistik hat oder nicht einmal machen kann, weil die Zusammenhänge zu komplex werden und die Datenbasis zu klein würde, haben wir nur die Logik als Freundin und Helferin. In der Langfassung wird unten in Updates 3 und 4 darauf hingewiesen, daß in China dazu aktuell eine klinische Studie läuft (mit einer 3%igen Lösung), allerdings mit wenig sinnvollem Design, weil nur Patienten einbezogen werden, die schon Pneumonie haben.
Mache ich schon seit Zeiten, aus anderen Gründen. War aber damals auch mein erster Gedanke, dass es die Folgen einer Infektion abdimmen, mindestens verzögern, und auch die Weitergabe behindern müsste.
1% H2O2 ist aber recht heftig für Ungeübte. 0.3% sollte für den Anfang ausreichend sein. Ein par Milliliter für die Naseschleimhäute nicht vergessen (Pipette), sonst ist alles ‘für die Katz’.
Natron-Wasser bricht die Reaktion, die recht unangenehm werden kann, in kürzester Zeit, bei Bedarf, ab.
Octenidin Lösungen helfen auch gegen behüllte Viren. Ich würde gerne das Thema hier ausführlicher diskutieren. (Hat jemand noch Infos?).
Ich bin Arzt und habe die Rachendesinfektion jetzt prophylaktisch angewandt. Ich habe bisher aber noch keine Studien dazu gefunden. Es scheint (gefährlichere) Direktinfektionen der Lunge zu geben, bei der größere Mengen Viruspartikel sich in der Lunge vermehren. Durch den engen Patientenkontakt und die vermehrte Aufnahme von Viren, scheint es mehr fatale Verläufe zu geben. (So ist der „Whistleblower“ Arzt Ali Wenliang aus China anscheinend gestorben). In Italien sind auch schon mehr als 50 Ärzte gestorben.
Dann scheint es noch das „Abtropfen“ von Viruspartikeln aus dem Rachenraum in die Lunge mit konsekutiver Pneumonie zu geben. Dies dauert wohl mehrere Tage, erst müssen sich die Viren im Rachenraum replizieren. Bis dahin entwickelt der Körper schon IG M Antikörper, so kann die Infektion der Lunge besser in Schach halten. Das KÖNNTE auch die vielen leichter Erkrankten Prominenten erklären, die sich en passant bei ihren vielen Menschenkonakten mit wenig Viren angesteckt haben, als Krankenhauspersonal, welches die „volle Dosis“ abbekommen hat.
Sind aber alles nur Mutmaßungen aufgrund von Berichten, etc.
Falls jemand noch weitere Infos hat, auch zur Replikation im Rachenbereich, Viruslast, etc., wäre ich sehr dankbar. Ich habe ein paar Risikofälle in der Familie.
Das würde erklären, warum ein normaler Mundschutz (Taiwan/Japan) doch etwas bringt. Er verringert schlichtweg die Viruslast und hemmt das Aushusten von Partikeln bei schon Infizierten.
Taiwan schafft es übrigens 10 Millionen Mundschutze pro Tag herzustellen.
Mir (Nichtmediziner) kommt gerade eine Idee: Das Einfließen von Sputum aus dem Rachen in die Lunge lässt sich vielleicht durch Bauchlage mit abgesenktem Kopf verhindern oder verringern. Wenn der Kopf tiefer liegt als die Hüfte, könnte die Schwerkraft dabei helfen, Expektorat aus der Lunge heraus zu bekommen, dann muss der Patient es nicht nach oben husten, sondern es läuft von alleine aus dem Patienten heraus. Das Abhusten ist dann ggf. leichter und wirkungsvoller. https://prezi.com/4epuw3r8_0mq/die-bauchlage/
Wenn die Idee Blödsinn ist, bitte einfach hier kurz medizinisch begründen.
Ja, das mit der Virenlast kam mir auch schon in den Sinn (bin kein Mediziner), weil ich ja nur so eine sehr seltsame leichte Erkältung hatte, Arbeitskollege auch, und die 3 Personen, von denen ich es vermutlich gehabt haben könnte, nicht sehr nah an mich rankamen, aber mir mit den Händen etwas gaben. (2 von den potentiellen Infektanten hatten leichte Symptome, die ich später an mir bzw. meinen Arbeitskollegen bemerkte: der eine so stark glänzende Augen, wie man sie manchmal bei Fieber hat, aber ohne Fieber; die andere hüstelte so seltsam; bei der dritten war nichts zu merken, die habe ich nur in Verdacht, weil die Anfang März aus Köln kam).
Entweder das sind unterschiedliche Viren (die, die schwer verlaufen und die, die nur Hüsteln und glänzige Augen machen), oder es liegt halt auch an der Menge, ob das Immunsystem noch damit fertig wird oder nicht.
Vielen Dank für den Tip mit dem Octenisept zum Gurgeln.
Zur Viruslast und der Reaktion des Immunsystems, vielleicht hilft Ihnen das Abstract einer Studie aus Hongkong weiter (Publication Medication): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32213337
Wenn ich es als Nicht-Mediziner richtig verstehe, die durchschnittliche Viruslast in Speichelproben war bei der Erstvorstellung um die 160.000 copies per ml (2.5 log10 copies per ml), wobei die Viruslast in der ersten Woche nach dem Einsetzen der Symptome am höchsten war. Die Viruslast wurde anschließend sukzessive geringer.
Ebenfalls beschreiben die Studienersteller die Seropositivität im Verlauf der Erkrankung auf anti-NP IgG, anti-NP IgM, anti-RBD IgG und anti-RBD IgM.
Die Studie kommt zum Ergebnis dass Anti-SARS-CoV-2 NP oder anti-SARS-CoV-2 RBD IgG Spiegel mit dem Virus Neutralisations-Titer korrelieren.
“wobei die Viruslast in der ersten Woche nach dem Einsetzen der Symptome am höchsten war”
Da scheint sich mir das entscheidende Zeitfenster aufzutun, die ersten 5 Tage mit Krankheitszeichen, wo durch massiertes Gegensteuern die Weiche zur Genesung, weg von der Lungenentzündung, gelegt werden könnte. Das betrifft natürlich nur den wahrscheinlichen Regelfall der ‘Selbstinfektion’ Rachen–»Lunge.
Der eigentliche virale ‘Brutreaktor’ befindet sich wohl im Übergang vom Nasenrachenraum zum oberen Rachraum, also Bereich Gaumensegel-oberer Mandelbogen, schlicht weil es der ruhigste und unzugänglichste Rachenbereich ist. Dort werden dann auch folgerichtig die Testabstriche aufgenommen.
Dieser Bereich darf jedenfalls nicht ausgespart bleiben, analog zum Nasen.- und Rachenbereich, und sollte unbedingt auch gepinselt/vernebelt (Spray) werden, sonst läuft der gesammte virostatische Ansatz hier ins Leere.
Brutreaktor ist eine super Bezeichnung, und, da bin ich völlig Ihrer Meinung, dort muss man mit den infektionshemmenden Maßnahmen ansetzen. Verwende deshalb bei Halsschmerzen und Niesen eine wässrige Lösung mit jodiertem Tafelsalz zur Desinfektion von Nase und Rachenraum.
Zwar ist im Tafelsalz nur eine sehr geringe Menge an Jod enthalten (ungefähr 25 Mikrogramm pro Gramm Salz), aber generell wirkt Jod gegen Bakterien, Pilze und Viren.
@Herr Klein: Nachdem ich erst vorhin diesen Artikel gelesen habe, möchte ich Sie noch einmal darauf hinweisen, dass der Artikel besonders wichtig und bemerkenswert ist. Das man derartige Zahlen im Blick behalten muss.
.
Ich glaube/bin der Meinung/habe die begründete Vermutung, dass das Verhältnis von symptomatischen Krankheitsverläufen schon seit mindesten 10 Tagen in Europa, wahrscheinlich deutlich mehr Tagen, immer zu einer Testung geführt hat. Von daher ist es egal, wie viele Infizierte asymptomatisch sind. Man muss – Sie wissen es selbst – , nur das Verhältnis wissen. Aber hier ist es seit 10 Tagen sicher, weil die Grippe-Welle vorbei ist. Dafür muss man eine Stichprobe machen, die (oh Gott, jetzt gibt es Ärger mit Ihnen) repräsentativ ist. Oder man muss diese bereits haben. Ich glaube, wir haben die bereits. – Jetzt sind Sie gefragt!
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Bei der Auswertung der Zahlen aus Spanien (und anderswo) darf man nicht vergessen, von welcher Basis man ausgeht. Die Basis ist die Zahl der positiv Getesteten, nicht etwa die Zahl aller an COVID-19 Erkrankten, d.h. es gibt immer eine unbekannte Zahl von Erkrankten, die nicht erfasst sind, weil sie entweder gar keine bzw. geringe Symptome hatten oder sich einfach nicht testen ließen. Wenn es dann z.B. heißt, dass 49,1% aller Erkrankten einer stationären Behandlung bedurften, kann das ein falsches Bild ergeben. Wenn man diese Zahlen mit den entsprechend geringeren deutschen Zahlen vergleicht, könnte man eher darauf schließen, dass in Deutschland mehr getestet und damit ein größerer Teil der tatsächlich Infizierten erfasst wurde.
Ob es in Deutschland überall so ist, weiß ich nicht, aber ich habe vorhin im Lokal-TV einen Bericht über das größte Untersuchungslabor Deutschlands in Köln gesehen, in dem die Leitung sagte, ihre Kapazitäten würden ohne weiteres für das Doppelte der aktuellen Menge an Corona-Tests ausreichen. Ich vermute, dass dort genau so wie in einem mir bekannten Labor in Düsseldorf 24/7/365 gearbeitet wird.
Mehr getestet muß nicht unbedingt sein, aber mehr leichte Fälle getestet möglicherweise. Oder auch mehr schwere nicht.
@Herr Schulz: Die “Basis” ist natürlich wichtig und es ist richtig, darauf hinzuweisen. ABER die “Basis” bei diesen Zahlen ist MINDESTENS die Zahl aller Fälle mit Symptomen, für die ein Arzt aufgesucht wurde, also mindestens die symptomatischen Fälle. Von daher haben diese Zahlen mindestens eine klare tendenzielle Aussagekraft für alle symptomatischen Fälle. Diese Fälle werden durch enthaltene asymptomatische Fälle sogar noch verwässert und geschönt, sofern die nicht getrennt erfasst sind.
Ich hatte irgendwo gelesen, daß bei Corona-Toten vielfach die Lunge zerstört ist und man dies im Röntgenbild deutlich von normaler Lungenentzündung unterscheiden könnte. Damit wäre eine einfache Identifizierung von Corona-Toten möglich, ohne daß ein teurer Bluttest für 2,50 € gemacht werden müßte, der außerdem nicht anzeigt, ob der Tote durch oder mit Covid-19 gestorben ist. Bei dem Toten noch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs durchzuführen, ist sicher nicht der Riesenaufwand im Verwaltungsaufwand eines Sterbefalls, aber man hätte gesicherte Daten.
“…. überproportional vertreten sind die Altersgruppen ab 45 Jahre bei Männern und ab 50 Jahre bei Frauen.”
Das lese ich aus der Graphik genau umgekehrt heraus!
Das ist mir zunächst auch so gegangen. Aber die graue unterlegte Fläche ist die Gesamtverteilung. Relevant ist also, was darüber hinausgeht.
Eben. Die farbigen Balken sind die COVID-19-Fälle, und bei den Männern überschreitet der farbige Balken den grauen ab 50 Jahren, bei den Frauen schon ab 45.
Sind Sie etwa im Eifer des Gefechtes auf die Farbwahl hereingefallen? Hier wurde, warum auch immer, für Männer (Hombres) rosa gewählt, für die Frauen (Mujeres) blau. Da es sich nicht um Babystrampler handelt, ist die Zuordnung doch wurscht!
Den Befall der Lunge soll eine Desinfektion des Rachens mit 1% Wasserstoffperoxid verhindern helfen (plausibel aber ohne Nachweis):
https://loico.com/the-logic-of-surviving-the-coronavirus-pandemic-executive-summary/
Da es keine nennenswerten Nebenwirkungen gibt, solange man die Lösung beim Gurgeln nicht verschluckt, werde ich das vorbeugend anwenden.
Der “Nachweis” ergibt sich (wenn man die Langfassung des Artikels liest statt der Zusammenfassung für den praktischen Gebrauch) aus den zitierten und per Verlinkung auf die Quellen nachgewiesenen Daten aus sehr verschiedenen Disziplinen, und dann aus logischen Schlußfolgerungen aus dem Zusammenspiel dieser Daten. Die Sache ist “ganz einfach logisch”. Und wo immer man entweder (noch) keine Statistik hat oder nicht einmal machen kann, weil die Zusammenhänge zu komplex werden und die Datenbasis zu klein würde, haben wir nur die Logik als Freundin und Helferin. In der Langfassung wird unten in Updates 3 und 4 darauf hingewiesen, daß in China dazu aktuell eine klinische Studie läuft (mit einer 3%igen Lösung), allerdings mit wenig sinnvollem Design, weil nur Patienten einbezogen werden, die schon Pneumonie haben.
Mache ich schon seit Zeiten, aus anderen Gründen. War aber damals auch mein erster Gedanke, dass es die Folgen einer Infektion abdimmen, mindestens verzögern, und auch die Weitergabe behindern müsste.
1% H2O2 ist aber recht heftig für Ungeübte. 0.3% sollte für den Anfang ausreichend sein. Ein par Milliliter für die Naseschleimhäute nicht vergessen (Pipette), sonst ist alles ‘für die Katz’.
Natron-Wasser bricht die Reaktion, die recht unangenehm werden kann, in kürzester Zeit, bei Bedarf, ab.
Octenidin Lösungen helfen auch gegen behüllte Viren. Ich würde gerne das Thema hier ausführlicher diskutieren. (Hat jemand noch Infos?).
Ich bin Arzt und habe die Rachendesinfektion jetzt prophylaktisch angewandt. Ich habe bisher aber noch keine Studien dazu gefunden. Es scheint (gefährlichere) Direktinfektionen der Lunge zu geben, bei der größere Mengen Viruspartikel sich in der Lunge vermehren. Durch den engen Patientenkontakt und die vermehrte Aufnahme von Viren, scheint es mehr fatale Verläufe zu geben. (So ist der „Whistleblower“ Arzt Ali Wenliang aus China anscheinend gestorben). In Italien sind auch schon mehr als 50 Ärzte gestorben.
Dann scheint es noch das „Abtropfen“ von Viruspartikeln aus dem Rachenraum in die Lunge mit konsekutiver Pneumonie zu geben. Dies dauert wohl mehrere Tage, erst müssen sich die Viren im Rachenraum replizieren. Bis dahin entwickelt der Körper schon IG M Antikörper, so kann die Infektion der Lunge besser in Schach halten. Das KÖNNTE auch die vielen leichter Erkrankten Prominenten erklären, die sich en passant bei ihren vielen Menschenkonakten mit wenig Viren angesteckt haben, als Krankenhauspersonal, welches die „volle Dosis“ abbekommen hat.
Sind aber alles nur Mutmaßungen aufgrund von Berichten, etc.
Falls jemand noch weitere Infos hat, auch zur Replikation im Rachenbereich, Viruslast, etc., wäre ich sehr dankbar. Ich habe ein paar Risikofälle in der Familie.
Das würde erklären, warum ein normaler Mundschutz (Taiwan/Japan) doch etwas bringt. Er verringert schlichtweg die Viruslast und hemmt das Aushusten von Partikeln bei schon Infizierten.
Taiwan schafft es übrigens 10 Millionen Mundschutze pro Tag herzustellen.
Mir (Nichtmediziner) kommt gerade eine Idee: Das Einfließen von Sputum aus dem Rachen in die Lunge lässt sich vielleicht durch Bauchlage mit abgesenktem Kopf verhindern oder verringern. Wenn der Kopf tiefer liegt als die Hüfte, könnte die Schwerkraft dabei helfen, Expektorat aus der Lunge heraus zu bekommen, dann muss der Patient es nicht nach oben husten, sondern es läuft von alleine aus dem Patienten heraus. Das Abhusten ist dann ggf. leichter und wirkungsvoller.
https://prezi.com/4epuw3r8_0mq/die-bauchlage/
Wenn die Idee Blödsinn ist, bitte einfach hier kurz medizinisch begründen.
Ja, das mit der Virenlast kam mir auch schon in den Sinn (bin kein Mediziner), weil ich ja nur so eine sehr seltsame leichte Erkältung hatte, Arbeitskollege auch, und die 3 Personen, von denen ich es vermutlich gehabt haben könnte, nicht sehr nah an mich rankamen, aber mir mit den Händen etwas gaben. (2 von den potentiellen Infektanten hatten leichte Symptome, die ich später an mir bzw. meinen Arbeitskollegen bemerkte: der eine so stark glänzende Augen, wie man sie manchmal bei Fieber hat, aber ohne Fieber; die andere hüstelte so seltsam; bei der dritten war nichts zu merken, die habe ich nur in Verdacht, weil die Anfang März aus Köln kam).
Entweder das sind unterschiedliche Viren (die, die schwer verlaufen und die, die nur Hüsteln und glänzige Augen machen), oder es liegt halt auch an der Menge, ob das Immunsystem noch damit fertig wird oder nicht.
Vielen Dank für den Tip mit dem Octenisept zum Gurgeln.
Zur Viruslast und der Reaktion des Immunsystems, vielleicht hilft Ihnen das Abstract einer Studie aus Hongkong weiter (Publication Medication): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32213337
Wenn ich es als Nicht-Mediziner richtig verstehe, die durchschnittliche Viruslast in Speichelproben war bei der Erstvorstellung um die 160.000 copies per ml (2.5 log10 copies per ml), wobei die Viruslast in der ersten Woche nach dem Einsetzen der Symptome am höchsten war. Die Viruslast wurde anschließend sukzessive geringer.
Ebenfalls beschreiben die Studienersteller die Seropositivität im Verlauf der Erkrankung auf anti-NP IgG, anti-NP IgM, anti-RBD IgG und anti-RBD IgM.
Die Studie kommt zum Ergebnis dass Anti-SARS-CoV-2 NP oder anti-SARS-CoV-2 RBD IgG Spiegel mit dem Virus Neutralisations-Titer korrelieren.
(*) NP = Nucleoprotein, RBD = Receptor Binding Domain
“wobei die Viruslast in der ersten Woche nach dem Einsetzen der Symptome am höchsten war”
Da scheint sich mir das entscheidende Zeitfenster aufzutun, die ersten 5 Tage mit Krankheitszeichen, wo durch massiertes Gegensteuern die Weiche zur Genesung, weg von der Lungenentzündung, gelegt werden könnte. Das betrifft natürlich nur den wahrscheinlichen Regelfall der ‘Selbstinfektion’ Rachen–»Lunge.
Der eigentliche virale ‘Brutreaktor’ befindet sich wohl im Übergang vom Nasenrachenraum zum oberen Rachraum, also Bereich Gaumensegel-oberer Mandelbogen, schlicht weil es der ruhigste und unzugänglichste Rachenbereich ist. Dort werden dann auch folgerichtig die Testabstriche aufgenommen.
Dieser Bereich darf jedenfalls nicht ausgespart bleiben, analog zum Nasen.- und Rachenbereich, und sollte unbedingt auch gepinselt/vernebelt (Spray) werden, sonst läuft der gesammte virostatische Ansatz hier ins Leere.
Brutreaktor ist eine super Bezeichnung, und, da bin ich völlig Ihrer Meinung, dort muss man mit den infektionshemmenden Maßnahmen ansetzen. Verwende deshalb bei Halsschmerzen und Niesen eine wässrige Lösung mit jodiertem Tafelsalz zur Desinfektion von Nase und Rachenraum.
Zwar ist im Tafelsalz nur eine sehr geringe Menge an Jod enthalten (ungefähr 25 Mikrogramm pro Gramm Salz), aber generell wirkt Jod gegen Bakterien, Pilze und Viren.
Nachtrag, die Lösung die ich verwende hat die Salinität von Meerwasser, also etwa 3,5%
@Herr Klein: Nachdem ich erst vorhin diesen Artikel gelesen habe, möchte ich Sie noch einmal darauf hinweisen, dass der Artikel besonders wichtig und bemerkenswert ist. Das man derartige Zahlen im Blick behalten muss.
.
Ich glaube/bin der Meinung/habe die begründete Vermutung, dass das Verhältnis von symptomatischen Krankheitsverläufen schon seit mindesten 10 Tagen in Europa, wahrscheinlich deutlich mehr Tagen, immer zu einer Testung geführt hat. Von daher ist es egal, wie viele Infizierte asymptomatisch sind. Man muss – Sie wissen es selbst – , nur das Verhältnis wissen. Aber hier ist es seit 10 Tagen sicher, weil die Grippe-Welle vorbei ist. Dafür muss man eine Stichprobe machen, die (oh Gott, jetzt gibt es Ärger mit Ihnen) repräsentativ ist. Oder man muss diese bereits haben. Ich glaube, wir haben die bereits. – Jetzt sind Sie gefragt!