HomeGesundheitCorona-VirusBewusstseinsstörungen, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Hirngefässerkrankungen, epileptische Anfälle durch COVID-19
April 14, 2020
Bewusstseinsstörungen, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Hirngefässerkrankungen, epileptische Anfälle durch COVID-19
Die einen diskutieren darüber, ab wie vielen Toten die Eindämmung einer Pandemie zu rechtfertigen ist. Die anderen befassen sich mit dem nachhaltigen Ausstieg aus der Krise. Wieder andere versuchen, Licht in das wissenschaftliche Dunkel zu bringen, das SARS-CoV-2 und die davon ausgelöste Krankheit COVID-19 nach wie vor umgibt.
Zu Letzteren gehören, Ling Mao, Mengdie Wang, Yu Hu, Shengcai Chen, Quanwei He, Jiang Chang, Candong Hong, Yifan Zhou, David Wang, Xiaoping Miao und Yanan Li vom Department of Neurology der Huazhong University of Science and Technology in Wuhan. Sie haben die neurologischen Beeinträchtigungen und Schäden untersucht, die mit einer Erkrankung an COVID-19 einhergehen. Bereits in einer Untersuchung der National Health Commission of the People’s Republic of China wurde auf Basis von Autopsien eine Häufung von Schwellungen im Hirngewebe und degenerierte Neuronen nachgewiesen, so dass man davon ausgehen kann, dass Hirnschädigungen oder allgemeiner: Schäden des zentralen Nervensystems eine Folge bzw. Begleiterscheinung von COVID-19 darstellen können. Hinzu kommt, dass eine Reihe von COVID-19 Patienten einen Verlust des Geruchs- oder Geschmacksinns berichtet haben, während andere heftige Muskelschmerzen als Symptome aufgewiesen haben. Vor diesem Hintergrund haben die oben genannten Autoren um Ling Mao für 214 hospitalisierte Patienten, von denen 88 ernsthaft erkrankt waren, untersucht, welche neurologischen Befunde mit einer COVID-19 Erkrankung einhergehen.
Dabei unterscheiden sie zwischen
Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems – CNS: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Bewustsseinsstörungen, Hirngefässerkrankungen, Verwirrung, und epileptische Anfällen;
Beeinträchtigungen des peripheren Nervensystems – PNS: Verlust / Einschränkung des Geschmacks- oder Geruchssinns, Sehstörungen, Nervenschmerzen;
Muskel-Skelett-Verletzungen;
Von den 214 untersuchten Patienten sind 88 Patienten ernsthaft erkrankt, 126 (noch) nicht ernsthaft, 87 sind männlich und 127 weiblich. Eine Minderzahl, nämlich 83 weisen Ko-Morbiditäten auf, darunter am häufigsten vertreten sind Bluthochdruck und Diabetes. Mit Ko-Morbiditäten geht ein höheres Risiko einher, ernsthaft zu erkranken, wobei dieses höhere Risiko im Wesentlichen auf Bluthochdruck und Diabetes zurückzuführen ist.
Eine Beeinträchtigung des Zentralen Nervensystems wurde bei 78 Patienten festgestellt: Schwindel, Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen waren am häufigsten vertreten. Hirngefässerkrankungen kamen in 6 Fällen vor. Relativ verbreitet scheinen auch Beeinträchtigungen des peripheren Nervensystems zu sein, ein Verlust des Geschmacks- und des Geruchssinns wird relativ häufig berichtet (n = 23). Auch Muskel-Skelett-Verletzungen sind unter den Patienten häufig zu finden (n = 23).
Die Erklärung für diese Ergebnisse findet sich nach Ansicht der Autoren darin, dass ACE2-Rezeptoren, über das SARS-CoV-2 mit seinem Spike-Protein Zugang zu menschlichen Zellen gewinnt, in Muskeln und im Nervensystem vorhanden sind, so dass ein direkter Angriff durch SARS-CoV-2 erfolgen kann. Mit neurologischen Beeinträchtigungen, vor allem mit Hirngefässerkrankungen, Bewusstseinsstörungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen geht ein erhöhtes Risiko, ernsthaft an COVID-19 zu erkranken, einher.
Relevant werden diese Ergebnisse vor dem Hintergrund, dass etliche Patienten keines der bekannten Symptome: Husten oder Fieber oder Atembeschwerden aufweisen, also als asymptomatisch anzusehen sind, die aber von einem Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns berichten. Die Ergebnisse von Mao et al. (2020) bieten daher die Möglichkeit, asymptomatische Patienten ohne Test zu identifizieren. Sie zeigt darüber hinaus, dass COVID-19 eine Erkrankung darstellt, die an vielen Stellen im Körper gleichzeitig angreifen kann und beileibe nicht nur auf die beiden Lungenflügel begrenzt ist.
Die folgende Tabelle aus Mao et al. (2020) stellt die berichteten Ergebnisse noch einmal zusammen:
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Aha, endlich mal was über die “anderen Symptome”. Verbreiteten Geruchs/Geschmacksverlust hatte ja auch Streeck aus Heinsberg berichtet. Danke, daß Ihr immer wieder neue Studien direkt vorstellt, so daß man sie nachlesen und selbst überlegen kann.
Aber Streek hat erst neulich berichtet, dass es 80 Prozent und nicht 5,6 Prozent betreffen würde. (Übrigens hatte ich die Frage nach Geruchs- und Geschmackssinns-Verlust einen Tag vor Streeks erster Veröffentlichung hier schon zur Diskussion und Abgrenzung gestellt. 😉 Allerdings – zugegeben – mit eher umgekehrter Annahme. Genau diese Wahrnehmungsverluste hatte ich nämlich früher bei echter Grippe gehabt und musste zum Erstaunen feststellen, dass ich wohl der einzige bin. Was mich wiederum zur Frage führt, was ich dann damals neben Influenza eigentlich noch gehabt habe und in wie weit mehr Nervensystem betroffen war.)
Daß einem bei einer starken Erkältung/grippaler Infekt öfters mal das Essen nicht recht schmeckt (einerseits Appetitlosigkeit, andererseits “Fadheit”), ist doch wohl ziemliches Allgemeingut, oder? (Echte Grippe/Influenza ist zu lange her, als daß ich mich noch genau daran erinneren könnte)
Vielleicht könnte man das als eine Art Gradmesser ansehen, wie stark das Virus aktiv ist (welches auch immer das ist, ich nehme an, viele unterschiedliche sind alle dazu in der Lage, diesen Effekt zu erzeugen) bzw. in welchen Körperbereichen es sich gerade tummelt…
Der “eine speziellen einzigartigen Effekt” von COVID-19 wurde noch nicht beschrieben.
Trotzdem fand ich meine seltsame Erkältung vor paar Wochen sehr anders als meine sonstigen Erkältungen.
Wie schon gesagt: Dass das Essen nicht schmeckt oder anders schmeckt, ist die eine Sache, die man gut über die Beeinträchtigung der Nasenschläumhäute erklären kann. Aber wenn man ohne Beeinträchtigung der Nase sowohl olfaktorisch und gustatorisch fast gar keine Unterschiede wahrnimmt, ist das etwas anderes. Wobei: Man hat ja eine Wahrnehmung, die immer gleich ist. Meine erste (echte) Grippe bekam ich z.B. aus heiterem Himmel, mitten im Sommer bei 30 Grad, innerhalb von 0 auf 100 in weniger als einer Stunde, und ohne jedes Vorzeichen. Ich hatte auch keinen Schnupfen oder Halsschmerzen (zunächst) dabei.
.
Will nur sagen: Es ist ein Unterschied, ob man schlecht riechen (und schmecken) kann, oder ob alles, wirklich alles, fast gleich schmeckt oder einen sehr ähnlichen Geschmack bekommt.
oder ob alles, wirklich alles, fast gleich schmeckt
Ich finde, die Unterschiede sind graduell. Es geht halt von weniger gut riechen/schmecken bis zu “nichts mehr unterscheiden können”.
Ich würde aber nicht unterschiedliche Grade für ein Unterscheidungsmerkmal normale erkältung/Corona halten, da mE bei beidem alle Grade vorkommen.
Ich war im Januar so krank, dass ich dachte ich krepiere. Husten wie ein TBC Kranker, im letzen Studium, Fieber und Atembeschwerden – habe Athama, was sich aber in Grenzen hält.
Mein Internist sagt mir, dass es ihm nicht möglich ist, mich daraufhin zu testen.
Wie ist es denn Prof. Dr. Streeck möglich , Patienten zu testen und hier in Berlin besthet keine Möglichkeit ?
Aha, im Januar. Da muß in Berlin auch was rumgegangen sein, denn eine Arbeitskollegin mit sonst recht robuster Gesundheit laboriert seit Januar auch an sowas “erkältungs-, grippe-, coronaähnlichem” herum, und 100% weg ist es immer noch nicht. Im März “coronisierten” denn weitere Arbeitskollegen, das war in den Symptomen aber anders, “leichter”, nicht schwerer Husten, sondern ausgesprochenes Hüsteln. Fieber hatte im März keiner, ob die Arbeitskollegin, die seit Januar schwerere Symptome hat (vielleicht eine andere Variante des Virus?), im Jan/Feb Fieber hatte, weiß ich momentan nicht.
Bei 65% der Patienten kamen der Verlust des Geschmacks/Geruchs nach den typischen Covid-Symptomen, falls denn beides auftrat. Also eher ein Spätsymptom als ein Frühsymptom (Ca. 15% hatten Geruchsstörungen vor den typischen Covidsymptomen)
Es könnte eine längere Persistenz des Virus im Körper geben und auch „doppelte Infektionen“ erklären, es waren noch nicht gesundete Patienten, die sich vermutlich nicht geschont hatten oder zu niedrige Immunantworten hatten, die nach Wochen noch schwer erkranken.
Ich bin jetzt über 5 Wochen erkrankt und habe jetzt Seit einer Woche auch neurologische Symptome, wie Schwindel, Sehstörungen, Riechstörungen. Es fängt mit der Riechstörung an und wird dann schlimmer.
Man vermutet das Hochklettern der Viren an den Geruchsnerven und die Invasion ins Mittelhirn. Im Liquor und cerebralen Blut wurden fast kein Viren gefunden.
„ The olfactory dysfunction appeared before (11.8%), after (65.4%) or at the same time as the appearance of general or ENT symptoms (22.8%). Note that 9.4% of patients did not remember the time of onset of olfactory dysfunction and, therefore, were not considered for the percentage evaluation.“
Ich habe bei dem Schwindel eine Periodik festgestellt. Es könnte auch mit dem Anfluten von Zytokinen im Blut Zusammenhängen. Das wird noch diskutiert.
Bei den durch Covid gestorbenen gab es teils massive virale Nekrosen im Mittelhirn. Es wird vermutlich Patienten „direkt ins Hirn“ erwischt haben, so wie manche es „direkt in die Lunge kriegen“, also bevor die Antikörper-Produktion anläuft (5. Tag IG M Produktion läuft an). Am 5. Tag entscheidet sich auch die Schwere der Erkrankung, also Krankenhaus ja oder nein.
Da wurden Patienten mit schwerem Verlauf in die Studie eingeschlossen, die direkt neurologische Symptome hatten. Ein Bias. Wer in der 5. Woche Schwindel entwickelt,
Sieht keinen Arzt mehr.
“Es wird vermutlich Patienten „direkt ins Hirn“ erwischt haben, so wie manche es „direkt in die Lunge kriegen“, also bevor die Antikörper-Produktion anläuft (5. Tag IG M Produktion läuft an)”
.
Aber eigentlich WÄREN es ja dann mindestens drei Gruppen: 1) Lunge, 2) Nervensystem/Hirn und 3) beides (1 und 2)?
.
Ich vermute bzw. frage Sie: Der ganz schwere Verlauf tritt bei 3) ein, oder gibt es Fälle von 2), die (bereits) tödlich verlaufen sind?
Es wird vermutlich Patienten „direkt ins Hirn“ erwischt haben, so wie manche es „direkt in die Lunge kriegen“, also bevor die Antikörper-Produktion anläuft (5. Tag IG M Produktion läuft an).
So langsam zeichnet sich ab, wie das Virus vorgeht.
Ich nehme an, das bei leichteren Fällen berichtete “neben sich stehen” bis hin zu temporärem Gedächtnisverlust ist auch so ein – nicht ganz so zerstörerischer – Versuch des Virus, ins Hirn zu kommen.
Manche berichten Gliederschmerz, kann es sein, daß es auch auf die Muskeln schlägt?
Ich selbst hatte noch zeitweise Lymphknotenschmerz (am Hals), vermutlich versuchte es aus dem Rachenbereich auszubrechen.
Was ich mich frage, wie lange es eigentlich dauert, bis das Immunsystem das Virus erfolgreich geplättet hat. Vielleicht sind diese erneuten Positivtests gar keine Reinfektionen, sondern ein Wiederaufflammen der Infektion, d.h. in dem Ringen zwischen Immunsystem und Virus hat das Virus zeitenweise wieder die Oberhand gewonnen?
Ich habe nur gelesen „Krankheitsdauer bis zu 6 Wochen“ in einer Zusammenfassung bei mittleren/schweren Verläufen.
Eine normale Corona-Erkältung geht in der Regel 1-2 Wochen und befällt in der Regelmäßigkeit auch nicht das ZNS. Das scheint die Krankheitsdauer zu verlängern.
Das Virus scheint länger zu persistieren im Körper. Evtl. über den Ace2-Rezeptor? Viele sind in der akuten Situation in Wuhan nicht umfangreich nachverfolgt wurden. Man hatte wohl nicht die Ressourcen.
Die Studien enden immer mit „Entlassung aus dem Krankenhaus“.
PeakProsperity hat im jüngsten Beitrag auf zwei neue papers hingewiesen, Eines, publiziert in nature, wie SARS-Cov2 in T-Zellen eindringt. Möglicherweise über CD147. CD147 ist für plasmodium falciparum wichtig …
und ein Bericht aus der LATimes über Studien zu sonstigen Nachwirkungen (Leber, Herz,…)
Danke, der erste Link ist im nature Artikel verlinkt, die anderen sind ganz neu für mich nochmal danke.
Stefan Molyneux hatte vor einiger Zeit einen Biologen, der damals befürchtete des drei verschiedene Rezeptoren eine zweite Welle/Mutation einem anderen Rezeptor verwendet. Kam mir damals sehr spekulativ vor. Mit der Info aus Ihren Links …
Molyneux hatte auch Kevin W. McCairn Ph.D in der show, YouTube ist jetzt leider tot, der zum Tourette Syndrom geforscht hat. Er hat schon vor Wochen für einige Fälle die Betroffenheit des ZNS angemerkt. Ich selbst sah Clips sowohl aus China als auch aus Ecuador zum Atemstillstand. Allerdings fällt es mir schwer den Typen einzuschätzen.
COVID19 als schweizer Armee Taschenmesser für die ICD-10-GM2020?
.
Ist in irgendeiner Form einsichtig das vor der Infektion mit SARS-CoV-2 keine neurodegenerative Erkrankungen vorlag?
.
“Bewusstseinsstörungen, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Hirngefässerkrankungen, epileptische Anfälle durch COVID-19” mit ? wäre vielleicht passender(!)
Bei der Ernährung, die die meisten Menschen sich zuführen, werden sie wohl schon vor der Erkrankung an Geruchs- und Geschmacksstörungen gelitten haben.
Also gehören auch diese zu den berühmten “Vorerkrankungen”
Da haben wir den Salat. Die südtiroler Zeitung stol.it berichtet heute, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 aus Deutschland nach Italien kam. (Wann kommen jetzt die Schadensersatzforderungen?)
@Hannes: Das berichtet China jetzt auch seit Wochen (also dass die neuen Fälle alle aus dem Ausland importiert werden ) 😉 Das wird ja eine Aufrechnerei werden …
Also ich muss mich schon wundern. Eine Erkältung reicht schon aus, um Geruchs- und Geschmackssinn massiv zu beeinträchtigen. Das ist nicht nur in Medizinerkreisen allgemein bekannt. Was soll denn damit bei COVID-19 bewiesen sein???
“Das ist nicht nur in Medizinerkreisen allgemein bekannt.”
.
Da würde ich mal frech das Gegenteil behaupten. Zumindest ist es nicht in der Form allgemein bekannt, dass es tatsächlich eine Beeinträchtigung des Nervensystems ist, sondern eher als eine Folge der Reizung/Schwellung/Belag/Ausfluss der Schleimhäute. Der Punkt ist ja: Man hat keinen Schnupfen, keine Anschwellen der Nasenschleimhäute, aber dennoch kann man nichts riechen. Zumindest für Influenza wird es nicht einmal als gelegentliches Symptom allgemein genannt. (Natürlich sind bei Erkältung weitere Viren beteiligt… Schon klar …)
Ebenfalls Widerspruch, ich hatte es selbst schon erlebt. Und es findet bereits im Stadium der Ausbreitung der Viren statt: “Viral bedingte Infektionen der oberen Atemwege können sich ebenfalls hinter einer Riechstörung verbergen. Man geht davon aus, dass giftige Stoffwechselprodukte der Viren in der Lage sind, die Riechnerven zu schädigen oder gar zu zerstören. Riechstörungen nach Vireninfektionen gehen meist mit einer veränderten Geruchswahrnehmung (Parosmie) einher. Bei jedem Dritten der Betroffenen bessert sich das Riechvermögen binnen eines halben Jahres wieder” Siehe auch https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/riechstoerungen/ursachen-und-risiken.html
Okay! Das trifft es dann schon. Dann würde ich die Unterscheidung machen “in Medizinerkreisen allgemein” vs. “in Allgemeinmediziner-Kreisen allgemein”, denn letztere haben so einiges nicht auf dem Schirm. Hätte man vor Monaten dem Hausarzt gesagt: “Ich habe Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, sonst aber nichts”, hätte der mit den Achseln gezuckt und einen Termin beim Neurologen vorgeschlagen oder gesagt, das geht wieder weg.
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Und natürlich war das bisher im Normalfall auch nicht nötig, das auf dem Schirm zu haben, WEIL es ja wieder weggeht und die Behandlung die selbe wäre.
Stimmt, Viren selbst haben keinen Stoffwechsel. Ich weise die HNO Ärzte im Netz mal darauf hin. Gemeint sein sollte in dem Artikel womöglich Bakterienstoffwechselprodukte aus Koinfektion nach Virenbefall… oder so…
Der Punkt ist ja: Man hat keinen Schnupfen, keine Anschwellen der Nasenschleimhäute, aber dennoch kann man nichts riechen
Ah ok. Langsam wirds denn schon speziell.
Es ist sicherlich wichtig, darauf hinzuweisen, dass Covid-19 eine ganze Reihe von Schädigungen hervorrufen kann. Aber Selbiges trifft auch auf sehr viele andere (virale) Erkrankungen zu. Abgesehen davon bin ich immer wieder erstaunt darüber, wie stark der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns im Zusammenhang mit Covid-19 betont wird: Das habe ich sozusagen mit jeder Grippe, bisweilen sogar bei jedem schweren Schnupfen! Interessanter ist hingegen die Frage die der „Economist“ heute aufwirft: „If millions of people were infected weeks ago without dying, the virus must be less deadly than official data suggest.“ Dabei bezieht er sich auf die auch von den Medien portierte (und von mir hier bereits schon verlinkte) Studie) von der London School of Hygiene & Tropical Medicine. Je mehr wir mit den absehbaren und katastrophalen Folgen des globalen Lockdowns konfrontiert werden, desto stärker müssen wir uns auch mit dieser ganz entscheidenden Frage auseinandersetzen! Das wird so eine Art Götterdämmerung für Moralisten werden, die ja nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass Menschenleben vor wirtschaftlichen Interessen kommen müssen: Das ist zweifellos richtig. Nur ist das Eine mit dem Anderen untrennbar verbunden, weil wir in einer Zeit leben, in der >70% aller Menschen abhängig beschäftigt- und damit Lohnbezüger sind! Da kommt noch eine ganz gesalzene Rechnung auf uns zu, die, so wage ich jetzt schon zu behaupten, nur noch mit einem umfangreichen (globalen) Schuldenschnitt zu begleichen sein wird…
Die Moralisten übersehen, dass alle Menschen wirtschaftliche Interessen haben, zuallerst einmal das Interesse, das eigene Überleben zu sichern, was nunmal am ehesten durch Arbeit in einer arbeitsteiligen Gesellschaft bewerkstelligt werden kann. Die Formel “Menschenleben vor wirtschaftlichen Interessen” macht wenig Sinn. Mehr Sinn macht die Abwägung “Schutz vor dem Virus durch Stillegung der Wirtschaft vs. Schaden durch die wirtschaftliche Stillegung”. Man will Gesundheit und Leben schützen, gleichzeitig gefährdet man Gesundheit und Leben. Man wird wohl die sogenannte “goldene Mitte” finden müssen.
Danke für die umfassende Lieferung von Sachinformationen. Sciencefiles ist für Corona wirklich ein orientierender Leuchtturm in der Medienlandschaft.
“Having said this …” möchte ich darauf hinweisen, dass etliche der genannten Neben-Symptome Alterserscheinungen sind (- zB Schwindel) und auch Folgen der Medikamenteneinnahme zB gegen Bluthochdruck etc sein können. Wenn ich meine Packzettel so durchschaue …
Die Ehefrau (42) eines sehr guten Freundes in Hamburg hat sich die Seuche in Ischgl zugelegt.
Ein milder Verlauf, schlapp, den ganzen Tag geschlafen. Fünf Tage völliger Geschmacksverlust. Jetzt geht es ihr wieder gut.
Eine Frage zum Risikofaktor Diabetes:
Betrifft das ALLE Diabetiker, also sowohl Typ I als auch Typ II? Typ II als “Altersdiabetes” hat ja andere Ursachen als Typ I “Jugenddiabetes”
Und dann gibt es da noch den schwedischen Weg: No Lockdown, alles basiert auf Freiwilligkeit. Hier noch ein sehr guter Artikel, der dieser umstrittenen Krisenpolitik auch Gutes abgewinnen kann. Er stammt von Paul W. Franks (Professor of Genetic Epidemiology at Lund University). Ein Zitat möchte ich ganz besonders hervorheben: „There is no knowing at this stage how the interventions adopted by Sweden and the other Nordic nations will play out. But within weeks, this will start to become clear. From this, we will learn much about the delicate balance between strategic under- and overreaction in the face of an infectious disease pandemic. And what we learn may serve other nations where COVID-19 is still emerging or where second and third waves hit, as well as future societies facing other global pandemics, which are certain to come.“ Link: https://www.eurasiareview.com/10042020-covid-19-why-the-nordics-are-our-best-bet-for-comparing-strategies-oped/
Es gab Videos aus China, in denen Leute „plötzlich leblos umgefallen sind“ in Verbindung mit Covid. Eventuell waren das primäre Encephalitiden mit wenig respiratorischen Symptomen.
Corona ist eine heimtückische Krankheit, bin in der 6. Wochen und immer noch schlapp und ich bin jung und gesund, hab nur wahrscheinlich durch einen Patienten eine größere Viruslast abbekommen.
Corona sollte nicht unterschätzt werden. Bei Sars 1 gab es „leichte Fälle“, die dann kaum Immuntiter aufgebaut hatten und potentiell wieder erkranken konnten.
Eventuell waren das primäre Encephalitiden mit wenig respiratorischen Symptomen
D.h. es könnte sein, daß das Virus bei manchen sehr schnell aufs Hirn schlägt und sie dann in kurzer Zeit tot umfallen?
Offen gesagt finde ich diese Liste der neurologischen Symptome wenig beeindruckend. Haben wir es wirklich mit Symptomen zu tun? Oder sind es Ko-Morbiditäten? Oder gar Behandlungsfolgen? Was ist z.B. mit „acute cerebrovascular disease“ gemeint? TIA, PRIND Apoplex? Ischämisch oder Blutung? Fragen über Fragen. Und dann die P-Werte! Werte von NA bis 0,42 lassen keine rechte Evidenz aufscheinen. Kurz, diese Veröffentlichung reißt mich nicht vom Hocker.
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Aha, endlich mal was über die “anderen Symptome”. Verbreiteten Geruchs/Geschmacksverlust hatte ja auch Streeck aus Heinsberg berichtet. Danke, daß Ihr immer wieder neue Studien direkt vorstellt, so daß man sie nachlesen und selbst überlegen kann.
Aber Streek hat erst neulich berichtet, dass es 80 Prozent und nicht 5,6 Prozent betreffen würde. (Übrigens hatte ich die Frage nach Geruchs- und Geschmackssinns-Verlust einen Tag vor Streeks erster Veröffentlichung hier schon zur Diskussion und Abgrenzung gestellt. 😉 Allerdings – zugegeben – mit eher umgekehrter Annahme. Genau diese Wahrnehmungsverluste hatte ich nämlich früher bei echter Grippe gehabt und musste zum Erstaunen feststellen, dass ich wohl der einzige bin. Was mich wiederum zur Frage führt, was ich dann damals neben Influenza eigentlich noch gehabt habe und in wie weit mehr Nervensystem betroffen war.)
Daß einem bei einer starken Erkältung/grippaler Infekt öfters mal das Essen nicht recht schmeckt (einerseits Appetitlosigkeit, andererseits “Fadheit”), ist doch wohl ziemliches Allgemeingut, oder? (Echte Grippe/Influenza ist zu lange her, als daß ich mich noch genau daran erinneren könnte)
Vielleicht könnte man das als eine Art Gradmesser ansehen, wie stark das Virus aktiv ist (welches auch immer das ist, ich nehme an, viele unterschiedliche sind alle dazu in der Lage, diesen Effekt zu erzeugen) bzw. in welchen Körperbereichen es sich gerade tummelt…
Der “eine speziellen einzigartigen Effekt” von COVID-19 wurde noch nicht beschrieben.
Trotzdem fand ich meine seltsame Erkältung vor paar Wochen sehr anders als meine sonstigen Erkältungen.
Wie schon gesagt: Dass das Essen nicht schmeckt oder anders schmeckt, ist die eine Sache, die man gut über die Beeinträchtigung der Nasenschläumhäute erklären kann. Aber wenn man ohne Beeinträchtigung der Nase sowohl olfaktorisch und gustatorisch fast gar keine Unterschiede wahrnimmt, ist das etwas anderes. Wobei: Man hat ja eine Wahrnehmung, die immer gleich ist. Meine erste (echte) Grippe bekam ich z.B. aus heiterem Himmel, mitten im Sommer bei 30 Grad, innerhalb von 0 auf 100 in weniger als einer Stunde, und ohne jedes Vorzeichen. Ich hatte auch keinen Schnupfen oder Halsschmerzen (zunächst) dabei.
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Will nur sagen: Es ist ein Unterschied, ob man schlecht riechen (und schmecken) kann, oder ob alles, wirklich alles, fast gleich schmeckt oder einen sehr ähnlichen Geschmack bekommt.
oder ob alles, wirklich alles, fast gleich schmeckt
Ich finde, die Unterschiede sind graduell. Es geht halt von weniger gut riechen/schmecken bis zu “nichts mehr unterscheiden können”.
Ich würde aber nicht unterschiedliche Grade für ein Unterscheidungsmerkmal normale erkältung/Corona halten, da mE bei beidem alle Grade vorkommen.
Ich war im Januar so krank, dass ich dachte ich krepiere. Husten wie ein TBC Kranker, im letzen Studium, Fieber und Atembeschwerden – habe Athama, was sich aber in Grenzen hält.
Mein Internist sagt mir, dass es ihm nicht möglich ist, mich daraufhin zu testen.
Wie ist es denn Prof. Dr. Streeck möglich , Patienten zu testen und hier in Berlin besthet keine Möglichkeit ?
Aha, im Januar. Da muß in Berlin auch was rumgegangen sein, denn eine Arbeitskollegin mit sonst recht robuster Gesundheit laboriert seit Januar auch an sowas “erkältungs-, grippe-, coronaähnlichem” herum, und 100% weg ist es immer noch nicht. Im März “coronisierten” denn weitere Arbeitskollegen, das war in den Symptomen aber anders, “leichter”, nicht schwerer Husten, sondern ausgesprochenes Hüsteln. Fieber hatte im März keiner, ob die Arbeitskollegin, die seit Januar schwerere Symptome hat (vielleicht eine andere Variante des Virus?), im Jan/Feb Fieber hatte, weiß ich momentan nicht.
Bei 65% der Patienten kamen der Verlust des Geschmacks/Geruchs nach den typischen Covid-Symptomen, falls denn beides auftrat. Also eher ein Spätsymptom als ein Frühsymptom (Ca. 15% hatten Geruchsstörungen vor den typischen Covidsymptomen)
Es könnte eine längere Persistenz des Virus im Körper geben und auch „doppelte Infektionen“ erklären, es waren noch nicht gesundete Patienten, die sich vermutlich nicht geschont hatten oder zu niedrige Immunantworten hatten, die nach Wochen noch schwer erkranken.
Ich bin jetzt über 5 Wochen erkrankt und habe jetzt Seit einer Woche auch neurologische Symptome, wie Schwindel, Sehstörungen, Riechstörungen. Es fängt mit der Riechstörung an und wird dann schlimmer.
Man vermutet das Hochklettern der Viren an den Geruchsnerven und die Invasion ins Mittelhirn. Im Liquor und cerebralen Blut wurden fast kein Viren gefunden.
Wie kommen Sie zu den 65%?
Für die von uns berichtete Studie ist das Gegenteil der Fall:
„ The olfactory dysfunction appeared before (11.8%), after (65.4%) or at the same time as the appearance of general or ENT symptoms (22.8%). Note that 9.4% of patients did not remember the time of onset of olfactory dysfunction and, therefore, were not considered for the percentage evaluation.“
https://link.springer.com/article/10.1007/s00405-020-05965-1
Ich habe bei dem Schwindel eine Periodik festgestellt. Es könnte auch mit dem Anfluten von Zytokinen im Blut Zusammenhängen. Das wird noch diskutiert.
Bei den durch Covid gestorbenen gab es teils massive virale Nekrosen im Mittelhirn. Es wird vermutlich Patienten „direkt ins Hirn“ erwischt haben, so wie manche es „direkt in die Lunge kriegen“, also bevor die Antikörper-Produktion anläuft (5. Tag IG M Produktion läuft an). Am 5. Tag entscheidet sich auch die Schwere der Erkrankung, also Krankenhaus ja oder nein.
Da wurden Patienten mit schwerem Verlauf in die Studie eingeschlossen, die direkt neurologische Symptome hatten. Ein Bias. Wer in der 5. Woche Schwindel entwickelt,
Sieht keinen Arzt mehr.
“Es wird vermutlich Patienten „direkt ins Hirn“ erwischt haben, so wie manche es „direkt in die Lunge kriegen“, also bevor die Antikörper-Produktion anläuft (5. Tag IG M Produktion läuft an)”
.
Aber eigentlich WÄREN es ja dann mindestens drei Gruppen: 1) Lunge, 2) Nervensystem/Hirn und 3) beides (1 und 2)?
.
Ich vermute bzw. frage Sie: Der ganz schwere Verlauf tritt bei 3) ein, oder gibt es Fälle von 2), die (bereits) tödlich verlaufen sind?
Es wird vermutlich Patienten „direkt ins Hirn“ erwischt haben, so wie manche es „direkt in die Lunge kriegen“, also bevor die Antikörper-Produktion anläuft (5. Tag IG M Produktion läuft an).
So langsam zeichnet sich ab, wie das Virus vorgeht.
Ich nehme an, das bei leichteren Fällen berichtete “neben sich stehen” bis hin zu temporärem Gedächtnisverlust ist auch so ein – nicht ganz so zerstörerischer – Versuch des Virus, ins Hirn zu kommen.
Manche berichten Gliederschmerz, kann es sein, daß es auch auf die Muskeln schlägt?
Ich selbst hatte noch zeitweise Lymphknotenschmerz (am Hals), vermutlich versuchte es aus dem Rachenbereich auszubrechen.
Was ich mich frage, wie lange es eigentlich dauert, bis das Immunsystem das Virus erfolgreich geplättet hat. Vielleicht sind diese erneuten Positivtests gar keine Reinfektionen, sondern ein Wiederaufflammen der Infektion, d.h. in dem Ringen zwischen Immunsystem und Virus hat das Virus zeitenweise wieder die Oberhand gewonnen?
Ich habe nur gelesen „Krankheitsdauer bis zu 6 Wochen“ in einer Zusammenfassung bei mittleren/schweren Verläufen.
Eine normale Corona-Erkältung geht in der Regel 1-2 Wochen und befällt in der Regelmäßigkeit auch nicht das ZNS. Das scheint die Krankheitsdauer zu verlängern.
Das Virus scheint länger zu persistieren im Körper. Evtl. über den Ace2-Rezeptor? Viele sind in der akuten Situation in Wuhan nicht umfangreich nachverfolgt wurden. Man hatte wohl nicht die Ressourcen.
Die Studien enden immer mit „Entlassung aus dem Krankenhaus“.
PeakProsperity hat im jüngsten Beitrag auf zwei neue papers hingewiesen, Eines, publiziert in nature, wie SARS-Cov2 in T-Zellen eindringt. Möglicherweise über CD147. CD147 ist für plasmodium falciparum wichtig …
und ein Bericht aus der LATimes über Studien zu sonstigen Nachwirkungen (Leber, Herz,…)
Danke Tom, Treffer zum CD147!
https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.03.14.988345v1
Und Behandlung im Rahmen einer Studie mit monoklonalem Antikörper Meplazumab, eigentlich ein Malariamittel
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.21.20040691v1
Ganz generell, eine Übersicht darüber wo das Sars-CoV-2 überall im Körper binden kann
https://www.thailandmedical.news/news/breaking-new-coronavirus-research-shows-that-the-sars-cov-2-coronavirus-has-a-fourth-route-of-attacking-human-host-cells-making-it-a-real-super-virus
Sehr interessante, vielleicht dann auch gute Links! Danke!
Danke, der erste Link ist im nature Artikel verlinkt, die anderen sind ganz neu für mich nochmal danke.
Stefan Molyneux hatte vor einiger Zeit einen Biologen, der damals befürchtete des drei verschiedene Rezeptoren eine zweite Welle/Mutation einem anderen Rezeptor verwendet. Kam mir damals sehr spekulativ vor. Mit der Info aus Ihren Links …
Molyneux hatte auch Kevin W. McCairn Ph.D in der show, YouTube ist jetzt leider tot, der zum Tourette Syndrom geforscht hat. Er hat schon vor Wochen für einige Fälle die Betroffenheit des ZNS angemerkt. Ich selbst sah Clips sowohl aus China als auch aus Ecuador zum Atemstillstand. Allerdings fällt es mir schwer den Typen einzuschätzen.
https://www.youtube.com/watch?v=Ip_9Aya3vVM
ab etwa 1:10:00 hat er Clips von Menschen die sich zwanghaft verhalten
COVID19 als schweizer Armee Taschenmesser für die ICD-10-GM2020?
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Ist in irgendeiner Form einsichtig das vor der Infektion mit SARS-CoV-2 keine neurodegenerative Erkrankungen vorlag?
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“Bewusstseinsstörungen, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Hirngefässerkrankungen, epileptische Anfälle durch COVID-19” mit ? wäre vielleicht passender(!)
Bei der Ernährung, die die meisten Menschen sich zuführen, werden sie wohl schon vor der Erkrankung an Geruchs- und Geschmacksstörungen gelitten haben.
Also gehören auch diese zu den berühmten “Vorerkrankungen”
Da haben wir den Salat. Die südtiroler Zeitung stol.it berichtet heute, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 aus Deutschland nach Italien kam. (Wann kommen jetzt die Schadensersatzforderungen?)
@Hannes: Das berichtet China jetzt auch seit Wochen (also dass die neuen Fälle alle aus dem Ausland importiert werden ) 😉 Das wird ja eine Aufrechnerei werden …
Nö, stol.it schreibt aus Bayern (Webasto-Cluster) UND Singapur. Das deckt sich weitgehend mit dem Sciencefiles.org Artikel vom 10.04.
Also ich muss mich schon wundern. Eine Erkältung reicht schon aus, um Geruchs- und Geschmackssinn massiv zu beeinträchtigen. Das ist nicht nur in Medizinerkreisen allgemein bekannt. Was soll denn damit bei COVID-19 bewiesen sein???
“Das ist nicht nur in Medizinerkreisen allgemein bekannt.”
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Da würde ich mal frech das Gegenteil behaupten. Zumindest ist es nicht in der Form allgemein bekannt, dass es tatsächlich eine Beeinträchtigung des Nervensystems ist, sondern eher als eine Folge der Reizung/Schwellung/Belag/Ausfluss der Schleimhäute. Der Punkt ist ja: Man hat keinen Schnupfen, keine Anschwellen der Nasenschleimhäute, aber dennoch kann man nichts riechen. Zumindest für Influenza wird es nicht einmal als gelegentliches Symptom allgemein genannt. (Natürlich sind bei Erkältung weitere Viren beteiligt… Schon klar …)
Ebenfalls Widerspruch, ich hatte es selbst schon erlebt. Und es findet bereits im Stadium der Ausbreitung der Viren statt: “Viral bedingte Infektionen der oberen Atemwege können sich ebenfalls hinter einer Riechstörung verbergen. Man geht davon aus, dass giftige Stoffwechselprodukte der Viren in der Lage sind, die Riechnerven zu schädigen oder gar zu zerstören. Riechstörungen nach Vireninfektionen gehen meist mit einer veränderten Geruchswahrnehmung (Parosmie) einher. Bei jedem Dritten der Betroffenen bessert sich das Riechvermögen binnen eines halben Jahres wieder” Siehe auch https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/riechstoerungen/ursachen-und-risiken.html
Okay! Das trifft es dann schon. Dann würde ich die Unterscheidung machen “in Medizinerkreisen allgemein” vs. “in Allgemeinmediziner-Kreisen allgemein”, denn letztere haben so einiges nicht auf dem Schirm. Hätte man vor Monaten dem Hausarzt gesagt: “Ich habe Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, sonst aber nichts”, hätte der mit den Achseln gezuckt und einen Termin beim Neurologen vorgeschlagen oder gesagt, das geht wieder weg.
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Und natürlich war das bisher im Normalfall auch nicht nötig, das auf dem Schirm zu haben, WEIL es ja wieder weggeht und die Behandlung die selbe wäre.
@Michael Hucke
“Man geht davon aus, dass giftige Stoffwechselprodukte der Viren in der Lage sind, die Riechnerven zu schädigen oder gar zu zerstören.”
Da bin ich aber am Staunen :-). Seit wann haben Viren einen Stoffwechsel?
Stimmt, Viren selbst haben keinen Stoffwechsel. Ich weise die HNO Ärzte im Netz mal darauf hin. Gemeint sein sollte in dem Artikel womöglich Bakterienstoffwechselprodukte aus Koinfektion nach Virenbefall… oder so…
Der Punkt ist ja: Man hat keinen Schnupfen, keine Anschwellen der Nasenschleimhäute, aber dennoch kann man nichts riechen
Ah ok. Langsam wirds denn schon speziell.
Es ist sicherlich wichtig, darauf hinzuweisen, dass Covid-19 eine ganze Reihe von Schädigungen hervorrufen kann. Aber Selbiges trifft auch auf sehr viele andere (virale) Erkrankungen zu. Abgesehen davon bin ich immer wieder erstaunt darüber, wie stark der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns im Zusammenhang mit Covid-19 betont wird: Das habe ich sozusagen mit jeder Grippe, bisweilen sogar bei jedem schweren Schnupfen! Interessanter ist hingegen die Frage die der „Economist“ heute aufwirft: „If millions of people were infected weeks ago without dying, the virus must be less deadly than official data suggest.“ Dabei bezieht er sich auf die auch von den Medien portierte (und von mir hier bereits schon verlinkte) Studie) von der London School of Hygiene & Tropical Medicine. Je mehr wir mit den absehbaren und katastrophalen Folgen des globalen Lockdowns konfrontiert werden, desto stärker müssen wir uns auch mit dieser ganz entscheidenden Frage auseinandersetzen! Das wird so eine Art Götterdämmerung für Moralisten werden, die ja nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass Menschenleben vor wirtschaftlichen Interessen kommen müssen: Das ist zweifellos richtig. Nur ist das Eine mit dem Anderen untrennbar verbunden, weil wir in einer Zeit leben, in der >70% aller Menschen abhängig beschäftigt- und damit Lohnbezüger sind! Da kommt noch eine ganz gesalzene Rechnung auf uns zu, die, so wage ich jetzt schon zu behaupten, nur noch mit einem umfangreichen (globalen) Schuldenschnitt zu begleichen sein wird…
https://www.economist.com/graphic-detail/2020/04/11/why-a-study-showing-that-covid-19-is-everywhere-is-good-news
Die Moralisten übersehen, dass alle Menschen wirtschaftliche Interessen haben, zuallerst einmal das Interesse, das eigene Überleben zu sichern, was nunmal am ehesten durch Arbeit in einer arbeitsteiligen Gesellschaft bewerkstelligt werden kann. Die Formel “Menschenleben vor wirtschaftlichen Interessen” macht wenig Sinn. Mehr Sinn macht die Abwägung “Schutz vor dem Virus durch Stillegung der Wirtschaft vs. Schaden durch die wirtschaftliche Stillegung”. Man will Gesundheit und Leben schützen, gleichzeitig gefährdet man Gesundheit und Leben. Man wird wohl die sogenannte “goldene Mitte” finden müssen.
Danke für die umfassende Lieferung von Sachinformationen. Sciencefiles ist für Corona wirklich ein orientierender Leuchtturm in der Medienlandschaft.
“Having said this …” möchte ich darauf hinweisen, dass etliche der genannten Neben-Symptome Alterserscheinungen sind (- zB Schwindel) und auch Folgen der Medikamenteneinnahme zB gegen Bluthochdruck etc sein können. Wenn ich meine Packzettel so durchschaue …
Die Ehefrau (42) eines sehr guten Freundes in Hamburg hat sich die Seuche in Ischgl zugelegt.
Ein milder Verlauf, schlapp, den ganzen Tag geschlafen. Fünf Tage völliger Geschmacksverlust. Jetzt geht es ihr wieder gut.
Eine Frage zum Risikofaktor Diabetes:
Betrifft das ALLE Diabetiker, also sowohl Typ I als auch Typ II? Typ II als “Altersdiabetes” hat ja andere Ursachen als Typ I “Jugenddiabetes”
Und dann gibt es da noch den schwedischen Weg: No Lockdown, alles basiert auf Freiwilligkeit. Hier noch ein sehr guter Artikel, der dieser umstrittenen Krisenpolitik auch Gutes abgewinnen kann. Er stammt von Paul W. Franks (Professor of Genetic Epidemiology at Lund University). Ein Zitat möchte ich ganz besonders hervorheben: „There is no knowing at this stage how the interventions adopted by Sweden and the other Nordic nations will play out. But within weeks, this will start to become clear. From this, we will learn much about the delicate balance between strategic under- and overreaction in the face of an infectious disease pandemic. And what we learn may serve other nations where COVID-19 is still emerging or where second and third waves hit, as well as future societies facing other global pandemics, which are certain to come.“ Link: https://www.eurasiareview.com/10042020-covid-19-why-the-nordics-are-our-best-bet-for-comparing-strategies-oped/
Ergänzung zu den Riech- und Geschmacksstörungen,
nach Massimo Ralli et al. könnte es sogar so sein, dass die Medulla Oblongata (Markhirn) infiziert wird, spekulativ könnten damit auch die Atemnot und akute Atemstillstände erklärt werden.
Aber seht selbst: https://www.researchgate.net/publication/340581696_Defining_the_burden_of_olfactory_dysfunction_in_COVID-19_patients
Unterstützt wird diese Ansicht von Massimo Ralli durch die Arbeit von Li YC et al.:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32104915
Es gab Videos aus China, in denen Leute „plötzlich leblos umgefallen sind“ in Verbindung mit Covid. Eventuell waren das primäre Encephalitiden mit wenig respiratorischen Symptomen.
Corona ist eine heimtückische Krankheit, bin in der 6. Wochen und immer noch schlapp und ich bin jung und gesund, hab nur wahrscheinlich durch einen Patienten eine größere Viruslast abbekommen.
Corona sollte nicht unterschätzt werden. Bei Sars 1 gab es „leichte Fälle“, die dann kaum Immuntiter aufgebaut hatten und potentiell wieder erkranken konnten.
Die 2. und dritte Welle kommen noch.
Eventuell waren das primäre Encephalitiden mit wenig respiratorischen Symptomen
D.h. es könnte sein, daß das Virus bei manchen sehr schnell aufs Hirn schlägt und sie dann in kurzer Zeit tot umfallen?
Offen gesagt finde ich diese Liste der neurologischen Symptome wenig beeindruckend. Haben wir es wirklich mit Symptomen zu tun? Oder sind es Ko-Morbiditäten? Oder gar Behandlungsfolgen? Was ist z.B. mit „acute cerebrovascular disease“ gemeint? TIA, PRIND Apoplex? Ischämisch oder Blutung? Fragen über Fragen. Und dann die P-Werte! Werte von NA bis 0,42 lassen keine rechte Evidenz aufscheinen. Kurz, diese Veröffentlichung reißt mich nicht vom Hocker.
Hirnschädigungen, Bewusstseinsstörungen? Stellt sich für mich die Frage; hieß Patient Zero Roth oder Hofreiter?