Medikamente gegen COVID-19 – Ein Überblick
Was hilft gegen das Coronavirus und seine Folgen?
Prinzipiell gibt es zwei medizinische Wege, um die derzeitige Pandemie einzudämmen:
- Einen Impfstoff entwickeln, der verhindert, dass SARS-CoV-2 an ACE2-Rezeptoren binden kann;
- Ein Medikament entwickeln, das es erlaubt, COVID-19 effektiv zu behandeln;
Wir geben in diesem Post einen Überblick über die vielen Versuche, die derzeit in klinischen Trials unternommen werden, um ein Medikament gegen COVID-19 zu entwickeln, besser: zu finden. Derzeit gibt es 649 klinische Trials weltweit, die eines oder mehrere der vielversprechendsten Medikamente zum Gegenstand haben, darunter 19 Trials, die in Deutschland begonnen wurden, die meisten davon in Berlin, aber auch in Hamburg, Baden-Württemberg oder Schleswig-Holstein.
Genaue Informationen zu den Trials findet man hier. Die Seite basiert im Wesentlichen auf den Informationen, die die US National Library of Medicine zusammenstellt. Wie so oft, geht ohne die USA überhaupt nichts. Auf der Seite der US National Library of Medicine finden sich dann z.B. die Einzelheiten zu klinischen Trials, deren Zweck darin besteht, die Sicherheit und antivirale Wirkung von Remdesivir zu testen und unter der Liste der daran beteiligten Kliniken finden sich dann die folgenden aus Deutschland:
Angesichts der Vielzahl von klinischen Trials und getesteten Substanzen ist es kaum mehr möglich – wenn man sich nicht täglich für mehrere Stunden mit dem Gegenstand befasst – einen Überblick zu bewahren. Vor diesem Hintergrund ist die folgende Abbildung, die Kristian Thorlund, Louis Dron, Jay Park, Grace Hsu, Jamie I Forrest und Edward J Mills angefertigt haben, die auch für die oben verlinkte Seite “COVID trials” verantwortlich sind, geradezu ein Segen, denn sie stellt die vielversprechendsten der derzeit getesteten Medikamente zusammen.
Für einige, der oben genannten Medikamente haben wir zusammengestellt, was es bislang dazu zu sagen gibt.
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Remdesivir
Remdesivir ist ein antivirales Medikament, das zur Bekämpfung von Ebola entwickelt wurde. Erste Ergebnisse eines klinischen Trials an der University of Chicago, die hier veröffentlicht wurden, waren vielversprechend. Die Ernüchterung folgt jedoch auf dem Fuß, denn in klinischen Tests in China hat sich Remdesivir als nicht wirksam in der Bekämpfung von COVID-19 erwiesen. Die oben verlinkten Tests mit deutscher Beteiligung werden von Gilead Sciences finanziert und durchgeführt, Gilead Sciences ist der Hersteller von Remdesivir.
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Lopinavir und Ritonavir
Lopinavir und Ritonavir werden benutzt, um HIV unter Kontrolle zu halten. Beide sind recht vielversprechend aus der Laborphase hervorgegangen. In klinischen Trials hat sich die Hoffnung, für beide Medikamente (bislang) nicht erfüllt. Das negative Ergebnis kann damit zusammenhängen, dass die unten berichteten Ergebnisse für die Behandlung von schwer an COVID-19 Erkrankten erzielt wurden. Möglicherweise helfen beide Medikamente gegen COVID-19, wenn die Folgen der Erkrankung (noch) mild sind. Entsprechende Trials werden derzeit durchgeführt.
“In hospitalized adult patients with severe Covid-19, no benefit was observed with lopinavir–ritonavir treatment beyond standard care. Future trials in patients with severe illness may help to confirm or exclude the possibility of a treatment benefit. (Funded by Major Projects of National Science and Technology on New Drug Creation and Development and others; Chinese Clinical Trial Register number, ChiCTR2000029308.)”
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Chloroquine / Hydroxychloroquine
Bislang gilt noch, was wir hier bereits geschrieben haben: Es gibt vielversprechende Ergebnisse, auch wenn die entsprechende Forschung zwischenzeitlich zurückgezogen wurde, denn in einer “Petri-dish-Studie” konnte gezeigt werden, dass Chloroquine und Hydroxychloroquine SARS-CoV-2 wirksam daran hindern, an ACE2-Rezeptoren anzudocken.
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Interferon beta
Interferon beta ist u.a. Gegenstand der sogenannten Solidarity Trials der WHO. Das Medikament wird bislang eingesetzt, um Multiple Sklerose wenn nicht zu heilen, so doch einzudämmen, und es wird gegen Entzündungen verordnet.
Interferon beta soll von den Kliniken, die am Trial teilnehmen, in sogenannten Random Trials unterschieden nach Normalbehandlung oder Remdesivir, Chloroquine oder Hydroxychloroquine, Lopinavir mit Ritonavir oder Lopinavir mit Ritonavir plus Interferon beta-1 getestet werden. Näheres kann man auf der Webseite der WHO erfahren. Ergebnisse liegen noch eine vor.
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Steroide
Gegenstand des größten britischen Trials ist u.a. Dexamethasone, ein Steroid, das zur Bekämpfung von Entzündungen eingesetzt wird. Das Trial ist indes nicht auf Dexamethasone beschränkt, auch Hydroxychloroquine und Lopinavir-Ritonavir wird getestet. Insgesamt sollen 5.000 Personen an den Trials in mehr als 130 NHS- Krankenhäusern teilnehmen. In der ersten Woche wurden bereits 1.000 Patienten rekrutiert.
“The trial is testing a number of medicines recommended by an expert panel advising the Chief Medical Officer for England. They include:
- Lopinavir-Ritonavir, commonly used to treat HIV
- Dexamethasone, a type of steroid use in a range of conditions to reduce inflammation
- Hydroxychloroquine, a treatment for malaria
The trial is being conducted in over 130 NHS hospitals across the UK. Adult patients who have been admitted to hospital with COVID-19 are being invited to take part. The trial is specially designed so that as further medicines are identified, these can be added to the study within days.”
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Blutplasma
In den USA und dem Vereinigten Königreich sind Trials auf dem Weg, die Blutplasma, das von Patienten stammt, die an COVID-19 erkrankt waren und davon genesen sind, in dem sich also Antikörper befinden sollen, an schwer erkrankten Patienten, die keine andere Behandlungsoption mehr haben, zu testen. Blutplasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes, aus dem rote und weiße Blutkörperchen, sowie die Blutblättchen entfernt wurden.
“Professor Sir Robert Lechler, president of the Academy of Medical Sciences and executive director of King’s Health Partners, which includes King’s College London and three major London hospitals, is also hoping to set up another small-scale trial.
He wants to use plasma for seriously ill patients that have no other treatment options, while a larger national trial is getting under way.”
Auch für die Behandlung mit Blutplasma gibt es bislang noch keine Ergebnisse, in denen Erfolg oder Misserfolg berichtet wird.
Wir beabsichtigen, soweit es unsere zeitlichen Ressourcen erlauben, diese Seite regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen, um unseren Lesern damit eine Referenz zu bieten, auf der sie den Stand der Trials, die zur Entwicklung eines Medikaments gegen COVID-19 durchgeführt werden, nachlesen können.
Wenn man bedenkt, dass wir ein kleines privates Blog sind und uns vornehmlich über Spenden finanzieren, dann ist die Menge an Informationen, die wir bereitstellen, damit SARS-CoV-2 und die von ihm ausgehende Gefahr besser eingeschätzt werden kann, erstaunlich, wie wir finden.
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Es fehlt APN01 von Apeiron Biologics, Wien, rekombinantes (synthetisches ) ACE2.
Das ist lösliches ACE2 welches per Infusion appliziert wird und von dem man annimmt, dass das Sars-CoV-2 daran bindet und somit eben nicht an das auf der Zellmembran befindliche ACE2 andockt.
Das wird gegenwärtig im Klinikum rechts der Isar getestet im Rahmen einer klinischen Phase-II-Studie für die Behandlung von COVID-19 Patienten.
Ursprünglich wurde APN01 als Medikation gegen Sars entwickelt und durchlief schon die klinische Phase 1.
Besten Dank!
Wenn Sie uns noch einen Link schicken, fügen wir das morgen ein.
Eine gute Zusammenfassung gibt https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/apeiron-startet-klinische-pilotstudie-china-mit-medikamentenkandidat-fuer-atemwegserkrankungen-zur-behandlung-der-coronaviruserkrankung-covid/?newsID=1282691
https://www.mri.tum.de/news/klinikum-rechts-der-isar-testet-weitere-medikamente-gegen-covid-19-infektion , Mitteilung vom rechts der Isar, 15.4.20 = TU München Klinikum
und vom Hersteller
https://www.apeiron-biologics.com/wp-content/uploads/2020/04/20200402_APEIRON_Phase-2-EU-Studie_APN01_DEU.pdf
Dann gibt es noch den TMPRSS2-Inhibitor Camostatmesilat, das soll die Protease TMPRSS2 hemmen, die das SARS-CoV-2 für das Eindringen in die Wirtszelle benötigt.
Camostat ist zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenentzündungen zugelassen und man erhofft sich eine positive Wirkung auch bei der Covid-19 Erkrankung.
Ja schön dass ihr es mal aufgreift.
“….Erfolg und Misserfolg”
Wird denn Misserfolg auch dokumentiert und wenn ja, wie würde das aussehen? Steht dann da “Patient durch Medikation verstorben” oder wie?
Ich frage, weil ich einmal die stark immunsuppressive Wirkung von Interferon bei einem Freund beobachtet habe. Der musste das glaub ich 1x pro Woche nehmen, war danach aber immer stark erkältet – für 3 Tage. Diversen anderen Mitteln wird eine ähnliche Wirkung nachgesagt und wenn man sich vorstellt, dass das Immunsystem angestachelt werden soll, ist das ja auch nachvollziehbar.
Die Vorstellung allerdings, dass das Immunsystem eines 85jährigen noch adäquat reagieren kann, erscheint mir als Laien schon einigermaßen optimistisch. Insbesondere wenn die Mittel, die übrigens auch in Deutschland den Ärzten als letzte Handlungsoption – nicht nur in kontrollierten Studien – zur Verfügung stehen, möglicherweise auch noch kombiniert verabreicht werden, würde ich doch Auswirkungen auf die Sterberate vermuten. Auch das Zusammenspiel mit einigen offenbar nicht der Erwähnung werten Antibiotika sowie anderen Standards aus der Ärzte Trickkiste kann doch angeblich Auswirkungen haben. Gibt’s darüber keine Datenbank?
“Auch für die Behandlung mit Blutplasma gibt es bislang noch keine Ergebnisse, in denen Erfolg oder Misserfolg berichtet wird.”
Es gibt zwar keine Studie aber erste Ergebnisse aus China, Südkorea und Deutschland, die vielversprechend sind. Zumindest in Deutschland werden die im gespendeten Blutplasma befindlichen Antikörper auf ihre Neutralisationsfähigkeit hin geprüft und nur Plasma mit zuvor nachgewiesener Wirksamkeit den Patienten verabreicht. Die entsprechenden Spender werden vermerkt und angehalten so oft wie möglich zu spenden.
Vermutlich machen Apn01 (rhACE2) und die Genesen-Seren das Rennen.
Es sind die spezifischsten Ansätze.
Die Seren wird man noch verfeinern. Man will die Covid-Spezifischen filtern und dann noch mal vermehren.
Sehr interessanter Beitrag, danke! Hier noch eine weitere, umfangreiche Liste über den derzeitigen Entwicklungsstand in der Forschung für Medikamente / Behandlungsmethoden auf der ganzen Welt von der London School of Hygiene and Tropical Medicine:
https://vac-lshtm.shinyapps.io/ncov_vaccine_landscape/
Was genau sind in obigem Diagramm “direct-acting antiviral drugs”, und inwiefern fällt z.B. Remmidemmivir als Inhibitor der Replikase (oder für Beckmesser: der RNA-abhängigen RNA-Polymerase) nicht unter diese Kategorie? Direkter geht’s ja wohl kaum…
Ein Impfstoff müsste nicht unbedingt das Eindringen verhindern, sondern würde am ehesten die zellvermittelte Abwehr (die über CD8+-T-Zellen) auf die richtigen viralen Peptide vorbereiten.
Blutplasma ist in Russland seit Wochen in intensivem therapeutischem Einsatz. Ferner gibt es seit März Versuche mit 16 Medikamenten einschließlich Impfstoffen, die auch teilweise schon in Phase II mit freiwilligen Testpersonen, darunter führenden Ärzten bei Vektor in Novosibirsk sind. China ist in der Forschung teilweise noch weiter. Aber bei uns hört man immer nur von westlicher Forschung und das oft Wochen später.
Zu erwähnen wäre noch Ciclesonid -Handelsname Alvesco-, ein inhalatives Glucocorticoid.
Ciclesonid ist ein entzündungshemmender Wirkstoff für die Dauerbehandlung von Asthma. Als Nasenspray auch zur Behandlung von allergischer Rhinitis.
In vitro zeigt Ciclesonid gute antivirale Eigenschaften gegen Sars-CoV-2, eine klinische Studie zur Behandlung von Covid-19 Patienten ist in Korea angemeldet.
Was Hydroxichloriquin betrifft, so war an verschiednen Stellen die Aussage zu finden, dass die Kombination Hydroxiquloriquin + Zink + Arithromyzin deutlich bessere Wirkung zeigen würde. Erklärt wurde es damit, das Hydroxichloriquin letztendlich die Zinkkonzentration in der Zelle erhöhen würde. Und dann letztendlich das Zink die Vermehrung des Virus hemmen würde. Demnach würde Hydroxichloriquin damit vor allem indirekt antiviral wirken. Ob das wirklich zutrifft kann ich nicht beurteilen.Aber derartige (mögliche) Zusammenhänge zeigen, dass es bei Stuiden (zunächst) schwirig ist, alle relevanten Einflussfaktoren zu erfassen die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Abgesehen und Statisitk mögen auch derartige Effekte wesentlich dazu beitragen, dass sich Ergebnisse nicht so einfach reproduzieren lassen. Sondern erst aufwenig diese Faktoren geklärt werden müssen. Da haben Wirkstoffe wie Hydroxichloriquin natürlich den Nachteil, dass sie inzwischen patentfrei sind. Daher sind entsprechnde Untersuchungen wirtschftlich nicht mehr interessant. (Mancher neuer Wirkstoff ist abewr natürlich wirklich ein großer Fortschritt)
Hydroc. darf nicht bei https://de.wikipedia.org/wiki/Favismus angewendet werden!
Der Favismus ist eine erbliche, X-chromosomal-rezessive Erkrankung, die vor allem unter Afrikanern südlich der Sahara und im Mittelmeerraum unter Italienern (besonders Sarden), Griechen, sephardischen Juden und Arabern, aber auch unter Thailändern, Chinesen und Indern verbreitet ist. Etwa 10 % der afro-amerikanischen männlichen Bevölkerung sind betroffen. Ein Grund für diese Häufung unter bestimmten Ethnien dürfte darin liegen, dass der G6PD-Defekt eine gewisse Resistenz gegen den in diesen Gebieten verbreiteten Malariaerreger bietet.
Ob das alle Ärzte wissen?