Abstand und Masken schützen – das schwedische Modell ist tot und Dexamethasone [COVID-19 update]
Es ist höchste Zeit, für ein COVID-19 update zu dem, was in der Virenwelt geforscht wird und vor sich geht…
COVID-19 ist nicht vorbei, auch wenn es manchem so vorkommen mag. Weltweit steigt die Anzahl der positiv Getesteten weiterhin an, aktuell sind es 8.595.095 positiv auf SARS-CoV-2 Getestete, 456.650 Menschen sind bislang an COVID-19 gestorben. Derzeit finden sich die Hotspots von COVID-19 in Amerika, Nord-, Mittel- und Süd-, in Asien (vor allem in Pakistan und Indien) und in Afrika, wobei in vielen Ländern Afrikas nicht über SARS-CoV-2 berichtet wird. Eines dieser Länder ist Burundi, in dem eine evangelikale Haltung gegenüber SARS-CoV-2 vorherrscht, staatlich verschrieben wird: Wer bete und fromm sei, der erkranke nicht. Burundis Präsident, Pierre Nkurunziza, der diese Überzeugung vertreten hat, ist gerade gestorben. Offiziell an Herzversagen, tatsächlich an COVID-19. SARS-CoV-2 hat nicht nur den Präsidenten von Burundi hingerafft, das Virus geht derzeit durch die politische Klasse des Landes, wohl in der Absicht, erhebliche Lücken zu schlagen. Ob beten hilft?
Die Frage, ob Masken und Abstandsregeln die Verbreitung von SARS-CoV-2 verhindern können, ist eine Frage, die man einerseits auf Basis dessen, was man von SARS-CoV-2 weiß, aerosole Übertragung, hohe Viralität, lange Überlebensfähigkeit und schnelle Reproduktion mit hoher Virenlast, mit gesundem Menschenverstand beantworten kann: Natürlich schützen Masken. Wir haben das schon vor Monaten geschrieben. Natürlich hilf es, anderen nicht so nahe zu kommen. Beide Aussagen basieren auf gesundem Menschenverstand und den kann man heute nicht überall voraussetzen. Die Regierung von Wales, vor allem der First Minister “Mark Drakeford” und sein Health Minister “Vaughan Gething”, der gerne Picknick macht (auch wenn es eigentlich verboten ist, für die anderen), gehören nicht nur zur Labour Party, sie gehören auch zu denjenigen, die sich seit Wochen mit absurden Aussagen zur Wirksamkeit von Masken hervortun. Der letzte Stand der walisischen Tragödie, die im Senedd, dem Waliser Parlament, gespielt wird, kann hier nachgelesen werden . Das Herumgeeiere hat dazu geführt, dass in Wales das Tragen von Masken da empfohlen wird, wo es nicht möglich ist, mindestens 2 Meter Abstand zu halten.
“The wearing of face coverings are not a silver bullet for COVID-19. Wearing face coverings will not be mandatory, but we will encourage people to do for the benefit of themselves and others. We are not recommending the use of face coverings outdoors.”
Es hat niemand behauptet, dass Masken zu 100% vor einer Infektion schützen. Wie so oft, bekämpfen Linke Schimären, die in ihrer Einbildung bestehen und schaden dadurch anderen (dazu kommen wir gleich noch). Immerhin konnten sich die Maskenmuffel in Cardiff nun dazu durchringen, das zu empfehlen, was der gesunde Menschenverstand sagt und viele Waliser ohnehin tun: Masken tragen, denn Masken schützen.
Auf der anderen Seite des Severn, in England, auf das wir insofern neidisch blicken, als England Wales in Sachen Normalisierung rund zwei Wochen voraus ist, wird derzeit über eine der letzten Anomalien gestritten: Die Abstandsregel. Boris Johnson und sein Medical Adviser bestehen auf 2 Metern Abstand, während kleine Betriebe und die Besitzer kleiner Läden, von Pubs und Gaststätten, den Mindestabstand auf einen Meter reduziert sehen wollen. Hier tobt der Kampf. Ausgang offen – Wissenschaft nicht (auch dazu gleich). Lehrer, die in England fast ausnahmslos gewerkschaftlich organisiert sind, nutzen den Streit, um die Öffnung von Schulen zu verhindern. Zwar sind kaum Fälle bekannt, in denen Kinder als Überträger von SARS-CoV-2 aufgetreten sind, aber Lehrer, ganz so, wie es das alte Stereotyp will, nutzen augenscheinlich jede Gelegenheit, um nicht arbeiten zu müssen. Ergo unterlaufen die Lehrergewerkschaften mit Verweis auf die in Schulen nicht einhaltbare 2 Meter Abstandsregel den Versuch, die Schulen zu öffnen. Jeder ist sich eben selbst der nächste, und die Behauptung, den meisten Lehrern läge die Bildung und die Zukunft von Schülern am Herzen, kann damit ins Reich der Legenden überwiesen werden
2-Meter Abstand und Gesichtsmasken, die Mund und Nase bedecken, reduzieren das Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, beträchtlich. Dieses Ergebnis steht am Ende der bislang umfangreichsten Studie, die Derek Chu, Elie E. Akl, Stephanie Duda, Karla Solo, Sally Yaacoub und Holger J. Schünemann durchgeführt haben. Die Studie ist eine Meta-Studie, in der zusammengetragen und bewertet wird, was in anderen Studien, die die Frage, ob Masken und Abstandhalten vor einer Infektion mit RNA-Viren schützen können, namentlich vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-1, SARS-CoV-2 und MERS behandelt haben. 172 Studien, die sich mit dieser Frage befasst haben, erlauben eine systematische Bewertung der Ergebnisse, 44 davon basieren auf empirischen Daten, die es erlauben, eine Meta-Analyse durchzuführen. Die Ergebnisse sind dieselben:
- Abstand halten schützt. Die folgende Abbildung zeigt, in welchem Ausmaß. Das Ergebnis basiert auf Daten von 18.815 Personen.
- Masken, vor allem N95-Masken reduzieren das Risiko, sich zu infizieren von 17,4% (ohne Maske) auf 3,1% (mit Maske). Das sollten selbst Labour-Politiker verstehen können. Das Ergebnis basiert auf Daten von 12.817 Personen;
- Auch ein Augenschutz reduziert das Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Die Studien, die diese Frage untersucht haben, stammen jedoch alle aus dem klinischen Bereich, d.h. haben Ärzte, Pfleger und andere Menschen, die direkt mit Infizierten zu tun haben (n = 3713), zur Grundgesamtheit.
Die Ergebnisse sind robust und werden von den Autoren wie folgt zusammengefasst:
“The findings of this systematic review of 172 studies (44 comparative studies; n=25697 patients) on COVID-19, SARS, and MERS provide the best available evidence that current policies of at least 1 m physical distancing are associated with a large reduction in infection, and distances of 2 m might be more effective. These data also suggest that wearing face masks protects people (both health-care workers and the general public) against infection by these coronaviruses, and that eye protection could confer additional benefit.”
Masken, Abstand halten, Hände waschen, sie fließen zusammen in dem, was als Maßnahmen sozialer Distanz bekannt und im Lockdown und seinen Folgen umgesetzt wurde. Insofern ist die Arbeit von Chu et al. (2020) auch ein Beleg dafür, dass Maßnahmen sozialer Distanz wirksam sind, ein weiterer Beleg finden sich in Schweden.
Das schwedische Modell wurde von Gegnern der drastischen Maßnahmen, die wir gesehen haben und immer noch sehen, regelmäßig als Alternative angeführt, denn die Schweden haben weder einen Lockdown von Geschäften, Restaurants, Kneipen noch eine Schließung von Schulen für notwendig gehalten. Nun ist Schweden ein dünn besiedeltes Land mit einigen urbanen Agglomerationen, so dass man denken könnte, vielleicht kommen die Schweden mit einem blauen Auge davon. Tun sie aber nicht, denn im Gegensatz zu den Ländern, die einen Lockdown umgesetzt haben, kommen die Schweden nicht in den Genuss nachlassender Fallzahlen positiv Gestester, im Gegenteil: Die Fallzahlen steigen. Die schwedische Wirtschaft ist von SARS-CoV-2 nicht weniger in Mitleidenschaft gezogen worden als die Wirtschaften anderer Länder, aber das schwedische Modell wurde mit einem hohen Todeszoll bezahlt, 500 Tote auf eine Million Einwohner, nur Belgien, Spanien, Italien und das Vereinigte Königreich haben einen höheren Anteil an COVID-19 Gestorbener auf eine Million Einwohner aufzuweisen, im Gegensatz zu Schweden aber deutlich mehr positiv Getestete (Ausnahme Belgien). Das schwedische Modell ist damit gescheitert.
Schließlich noch eine gute Nachricht aus Oxford. Die Universität Oxford macht derzeit nicht nur als Irrenanstalt von sich reden, in der schwarzen Studenten, die vom Tod von George Floyd traumatisiert sind, was der Vize-Kanzler der Universität offenkundig auch über eine Distanz von mehr als 4000 Kilometern für möglich hält, psychische Beratung, bevorzugte Bewertung und die Möglichkeit, vergeigte Prüfungen, ohne dass sie zählen würden, zu wiederholen, angeboten wird. Die Universität Oxford hat auch einen wissenschaftlichen Teil, in dem nunmehr das erste Medikament entdeckt wurde, das tatsächlich gegen COVID-19 hilft, wenn auch in begrenztem Maße und nur bei schweren Fällen von COVID-19. Das Mittel ist ein Steroid, trägt den Namen “Dexamethasone” und ist billig. Wir haben schon vor einiger Zeit darüber berichtet, dass Dexamethazone zu den Mitteln gehört, die im größten britischen Trial auf ihre Wirksamkeit untersucht werden.
“A total of 2104 patients were randomised to receive dexamethasone 6 mg once per day (either by mouth or by intravenous injection) for ten days and were compared with 4321 patients randomised to usual care alone. Among the patients who received usual care alone, 28-day mortality was highest in those who required ventilation (41%), intermediate in those patients who required oxygen only (25%), and lowest among those who did not require any respiratory intervention (13%).
Dexamethasone reduced deaths by one-third in ventilated patients (rate ratio 0.65 [95% confidence interval 0.48 to 0.88]; p=0.0003) and by one fifth in other patients receiving oxygen only (0.80 [0.67 to 0.96]; p=0.0021). There was no benefit among those patients who did not require respiratory support (1.22 [0.86 to 1.75; p=0.14).
Based on these results, 1 death would be prevented by treatment of around 8 ventilated patients or around 25 patients requiring oxygen alone.
Für einen großflächigen Einsatz von Dexamethasone wurde bereits grünes Licht gegeben. Es kommt somit im UK da zum Einsatz, wo es Hilfe verspricht, in der Behandlung schwerer Fälle von COVID-19.
Schließlich: SARS-CoV-2 ist wohl doch schon ein älterer Bekannter. Italienische Forscher haben ihn in Abwasserproben aus Turin, Mailand und Bologna nachgewiesen. Die Proben stammten aus dem Dezember. Sollte sich herausstellen, dass SARS-CoV-2 schon mindestens zwei Monate vor Ausbruch in der Lombardei in Italien vorhanden war, dann sind die Karten neu gemischt.
Soweit unser Update zu COVID-19.
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Die Politiker und “Experten in Schweden müssen ja völlig glücklich sein über die steigenden Fallzahlen. Denn sie setzen ja auf “vollkommene Durchhseuchung” mit sehr halbherzigen Maßnahmen zur Beeinflussung der exp. Verbreitung.
Dagegen setzt die BRD auf “kontrollierte vollständige Durchseuchung, so lange, bis geimpft werden kann. Denn die Zahl der Neuinfizierten sinkt ja nicht, wenn jeder Infizierte einen Gesunden ansteckt.
Corticoide sind meines Wissens nach etablierter Standard bei der Therapie von Lungenentzündungen. Gerade auch wegen ihrer immunsuppressiven Wirkung.
Schön, dass man jetzt eins gefunden hat, das besser anschlägt.
Jetzt wäre noch ein Vergleich mit den anderen üblichen Vertretern der Stoffklasse interessant.
Mein Riecher sagt mir: Heute ist in Schweden mit einer heftigen Erhöhung zu rechnen. In den letzten Tagen kamen die offiziellen schwedischen Zahlen, vielleicht auch aufgrund der Urlaubszeit, meist etwas später am Tag, bis zu drei Tage werden regelmäßig sowieso rückwirkend nach oben nachkorrigiert, aber heute gibt es bis gerade eben zumindest noch keine neuen Zahlen. Weder für die letzten Tage noch für heute Vorabzahlen. Das ist sehr ungewöhnlich. Die Zahlen von Worldometers sind für Schweden leider kaum noch zu gebrauchen, weil dort viele Korrekturfälle drin sind. Besser sind deshalb mittlerweile die offziellen Zahlen aus Schweden von https://experience.arcgis.com/experience/09f821667ce64bf7be6f9f87457ed9aa , wobei wie gesagt die letzten drei Tage regelmäßig geändert werden. Zu den Zahlen aus Schweden muss man dazu sagen: In Schweden werden ausschließlich Verdachstfälle mit symptomatischem Verlauf getestet. Erst überwiegend nur schwere Verläufe, dann auch mildere, bereits April/Anfang Mai. Überwiegend Krankenhausfälle und Altenheime. Familienmitglieder von Erkrankten z.B. ohne Symptome oder mit leichten werden in der Regel gar nicht getestet. Etwa 12-15 Prozent aller Tests sind positiv. In Iatlien liegt der Wert unter 0,25 Prozent. Die Zahl der asymptomatischen Fälle ist also weitgehend unbekannt, abgesehen von ein paar Sentinelproben, die nebenher gemacht werden. Hier sieht man also im wahrsten Sinne des Wortes die Spitze des Eisbergs.
“….., nur Belgien, Spanien, Italien und das Vereinigte Königreich haben einen höheren Anteil an COVID-19 Gestorbener auf eine Million Einwohner aufzuweisen, ….”
-> lt. “worldometer” korrekt (Andorra und San Marino sind aufgrund geringer Population hier irrelevant)
“…. im Gegensatz zu Schweden aber deutlich mehr positiv Getestete (Ausnahme Belgien).”
-> lt. “worldometer”, “Tot Cases / 1M pop” trifft das nicht zu, in dieser Rubrik weist nur Spanien einen höheren Wert auf als Schweden.
Rückschlüsse auf den Durchseuchungsgrad der Bevölkerung sind daraus nur sehr grob abzuschätzen, eine Vergleichbarkeit zwischen diesen Ländern erst recht, u.a. weil in Schweden ein deutlich geringerer Anteil (um ca. 60 %) der Bevölkerung getestet wurde als in den anderen hier aufgeführten Staaten.
Im Fall Schweden können Sie die Zahlen überhaupt nicht vergleichen. Dort werden Sie nicht einfach getestet, weil Sie das mal sicherheitshalber wollen. Sie werden nur getestet, wenn Sie Symptome haben – und selbst dann in sehr vielen Fällen auch nicht. Die allermeisten Testungen in Schweden sind Patienten, die in Krankenhäusern aufgenommen wurden, medizinischem Personal und Bewohnern von Altenheimen. Letztere beiden auch präventiv. Sonst nie präventiv. Zumindest in den Zahlen keinen nennenswerte Größenordnung. Steht alles bei den offziellen Zahlen bei, ebenso lesbar in den wöchentlichen Berichten.
Schhh…ade war’s der Mond schien helle… . Es verdichten sich die Anzeichen dafür, das es KEINE länger anhaltende, großflächige Bildung von Antikörpern gibt (siehe Link Artikel über US / Chinesische Studie). Wenn das stimmt, und Einiges spricht dafür, heißt es Abschied nehmen von der bequemen Vorstellung einer zu erreichenden Herdenimmunität. Da werden dem schwedischen Corona-Guru jetzt wohl die Brillengläser beschlagen. Und auch der mittlerweile tief religiöse Glaube an einen Impfstoff beginnt sich in heiße Luft aufzulösen. Na dann.
https://www.heise.de/tp/features/Studie-belegt-Zweifel-ob-sich-eine-laenger-anhaltende-Immunitaet-nach-einer-Covid-19-Infektion-4789059.html
Zumindest der Artikel bei Heise ist nicht ganz logisch nachvollziehbar. IgM entwickelt man bei akuter Infektion, IgG nach mehreren Wochen. Das ergibt in dem Artikel so keinen Sinn, nach Wochen der Infektion aus beiden Antikörper-Typen Schlüsse ziehen zu wollen, als würden Sie beide eine Aussage über längere Immunität erlauben. Die Studie selbst tue ich mir heute nicht an.
Vielleicht kann mir ja hier jemand die Frage beantworten warum zb nicht ein Fall aus Baumärkten bekannt geworden ist, bin Baumarktmitarbeiter.
Ich müsste jetzt sehr weit ausholen um zu erklären warum meine Realität schlicht eine andere ist und warum ich das schon lange nicht mehr ernst nehme (das Virus gibt es, also kein Leugner!), die letzten 3 Monate waren für uns die Hölle, erst passierte nichts und wir waren dem ganzen vollkommen ausgeliefert, die Märkte vollkommen überrand und wir komplett ungeschützt, in Schleswig Holstein waren die Märkte bekanntermaßen wegen Systemrelevanz geöffnet inkl. Grenzkäufer, habe Bilder von dem Wahnsinn!
Besonders wichtig war Blumenerde, Pflanzen und LED Lichterketten, aber im Prinzip wurde alles rausgeschleppt was käuflich war, wirklich Systemrelevante Artikel, wie zb nen Zulaufschlauch für ne Waschmaschine oder gar ne Armatur, oder meinetwegen Leuchtmittel, Sicherungen usw eher weniger, aber auch.
Jedenfalls wundert es mich sehr das kein Fall aus einem Baumarkt bekannt ist, obwohl Anfangs ohne Abstand, ohne Mundschutz, Geschlossene Räume, zumindest bei uns wenig Luftdurchzug und die Läden voll, Schlangen bis zum Ende des Marktes.
Vielleicht hat ja jemand dafür eine Erklärung ohne mich gleich anzugiften und in irgendeine Schublade zu stecken, Verschwöriker, Leugner, irrer oder dergleichen.
Vielleicht weil Ihr Baumarkt in Schleswig-Holstein und nicht in Heinsberg oder Tirschenreuth ist? Wie viele Fälle gar es denn im Ort, wie viele Patienten Null? Also die das Virus in den Ort gebracht haben, z.B. aus Ischgl. Solche werden ziemlich früh sensibilisiert gewesen sein und nicht einkaufen gegangen sein. Wenn sich aber z.B. in Schweden jemand ansteckt, dann tut er das nicht in einem Hotspot, der schnell bekannt wird. Das kann dort überall passieren. Wo kein Virus, da keine Ansteckung. Nur in Schweden werden nur Erkrankte mit Symptomen getestet. Da wird nicht noch die Familie, die Kollegen, Tischnachbarn etc. getestet.
Das kann keine Erklärung sein, denn es soll ja in keinem einzigen Baumarkt eine Infektion bekannt geworden sein. Was aus Heinsberg rauskam, hätte sich sowohl im Ort als auch im Baumarkt des Ortes verbreiten können. Es sei denn alle Orte mit Baumarkt wurden verschont.
@bollo,
es gibt ja nicht nur Baumärkte in SH….
Nach deiner Logik hätten dann auch andere größere Märkte gar nicht schließen müssen, oder generell keine Geschäfte, weil nach deiner Erklärung gibt es das Virus in SH überhaupt nicht?
Also Nachweislich gibt es auch bei uns Infektionen!
Noch mal, die Märkte waren EXTREM ÜBERFÜLLT! Die Leute standen bis ZUM ENDE DES MARKTES, ungelogen! Die Schlangen draußen waren surreal, weil so noch nie erlebt und ich spreche VOR der Zeit der Maskenpflicht, es wurden nur die Kassen mit Plexiglas geschützt, was wir selbst gebaut haben und dann von vielen Nachgebaut wurde…. (vollkommen ok!) Wir auf der Fläche und das ist immer noch die Mehrheit an Mitarbeitern, waren komplett ungeschützt.
Da es erst ab dem 27.04.2020 eine Maskenpflicht gab und die anderen strengen Maßnahmen, hätten sich in dieser Zeit sehr viele Mitarbeiter anstecken MÜSSEN, aber wie gesagt, mir ist KEIN Fall bekannt (bis heute) und man kennt ja seine Branche.
Auch die Frage, warum nun gerade Baumärkte Systemrelevant sind mit den mittlerweile massiv gemischten Sortiment hab ich nie so ganz verstanden, wir haben ja mittlerweile sogar Spielzeug fürs Planschbecken, Naschen/Trinken und anderes Baumarkt untypisches Zeugs, einige Mitbewerber haben ja auch gefordert diese Artikel auf eine “Blacklist” zu setzen, was ich absolut verstehen kann, die müssen zumachen und wir verkaufen deren Zeug in Massen, nicht Fair!
Warum zb durften die Elektromärkte nicht auch mit Regeln öffnen bzw offen bleiben?
Noch mal, in der Zeit “damals” hätte ich einen Baumarktnotdienst favorisiert, natürlich muss es möglich sein kleine oder auch größere Reparaturen zu erledigen, für Handwerker hätte es eine “Dauerkarte” gegeben, die hätten also rein gedurft um ihr Zeug zu kaufen, andere hätten anrufen müssen bzw online den R&A Service nutzen müssen und zwar NUR für “kritische” Artikel, wie ein neuer Schlauch für die Waschmaschine (zb) Das war ja das Argument für die Systemrelevanz.
Was aber im Markt gekauft wurde, waren eben NICHT “Lebens”notwendige Artikel, sondern Pflanzen, Blumenerde, Tapeten, Farbe usw (Bilder davon gibt es ja auch reichlich im Netz)
Warum mussten die Gartencenter überhaupt auf haben? Sind Blumen ernsthaft Wichtiger als Baumarktmitarbeiter? Offensichtlich ja, leider!
STOPP, ich weiß jetzt was kommt:
“Ja aber die Leute mussten doch beschäftigt werden”
Ach so, und dafür Riskiert man dann das Leben von uns? Zu dem Zeitpunkt hatte ich min. Angst und das hat uns schon sehr belastet! Aber Applaus haben wir bekommen, ein paar Tage immerhin….
Wir haben uns Anfangs wahnsinnig schrecklich gefühlt, allein gelassen (wo waren die Gewerkschaften?), ich habe sogar die BILD kontaktiert und denen davon erzählt, weil das was da passierte sollte ja nicht sein, zb die Grenzkäufer oder die “Familienausflüge”, gab es alles und zwar sehr oft! Auch in den “freien” Medien habe ich mein “Leid” kund getan, auch hier gab es keinerlei Reaktionen, außer dem Argument das es ganz doll Wichtig sei, das die Leute nicht durchdrehen und deshalb müssten sie sich beschäftigen können.
Und das “Argument” das ein Baumarkt so riesig sei, kann ich so auch nicht stehen lassen, die Gänge sind so breit auch wieder nicht, mit Ausnahme des Hauptgangs.
Wenn 3 Leute in einem Seitengang stehen ist da nix mehr mit Abstand halten (und es standen deutlich! mehr Leute in den Gängen) und wir mittendrin, wir kamen mit dem Auffüllen ja nicht mehr nach, teilweise mussten wir einiges gar nicht mehr einräumen, wurde direkt ausm Karton gegriffen, Leute, das war irrational, absolut absurd, 3-4 fache Umsätze, klar, die Konzerne hat es gefreut, deren Antwort war:
“Seid doch froh das ihr noch Arbeiten dürft”
Ja danke, ich wäre lieber mit 80% Zuhause geblieben (zu dem Zeitpunkt)
Vielleicht kann man mit meiner Ausführung auch mal Leute verstehen die massive Probleme haben das ganze HEUTE noch ernst zu nehmen.
Und vielleicht versucht jemand mir diese Widersprüche zu erklären.
Vielleicht ist das ja mal ein Artikel Wert.
Überschrift:
Sind Baumarktmitarbeiter unsterblich?
Aber ich weiß was passiert….. NICHTS!
Es kann nämlich niemand erklären.
@Sanchez: Irgendwas ist bei meiner vorigen Antwort schief gelaufen. Sei es drum.
.
Sie schreiben 27. APRIL. Maskenpflicht. Schreiben von langen Schlangen vor und im Baumarkt.
.
Kann es sein, dass spätestens seit dem 21. MÄRZ, ein Monat vorher, bereits jeder Kunde einzeln mit Einkaufswagen in der Schlange stand und auch in S-H die Distanzregeln galten? Ich glaube ja.
.
Am 27. April gab es 821 diagnostizierte Infizierte in ganz S-H, auf 2,9 Mio Einwohner (schrieb zuvor 2,8). Am 21. März gab es 383. Hauptsächlich in Hotspots.
.
Das sollte eigentlich alles erklären. Es sei denn, Sie hatten einen Kollegen, der infiziert war und tagelang trotzdem gearbeitet hat. Oder wenn Sie wüssten, dass tatsächlich infizierte Kunden bei Ihnen ein- und ausgingen
S-H hat 2,8 Mio Einwohner. Am 27. April, Ihr Datum, gab es in S-H 821 bestätigte Corona-Fälle. Das heißt, von 3532 Kunden hätte einer Corona gehabt (zumindest vier Tage zuvor), wenn JEDER Corona-Patient Baumärkte trotz Infektion besucht hätte. Da Sie Ihre Besucherzahlen kennen und wissen wie viele potenzielle Kunden Sie im Einzugsgebiet haben, können Sie sich ausrechnen, wie viele unterschiedliche Einwohner von allen grob Ihren Baumarkt besucht haben. Dann können Sie ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass am 23.4. ein Corona-Infizierter bei Ihnen einkaufte.
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Aber ich glaube, Sie wollen hier ein bisschen verscheißern. Die Distanzregeln gab es allerdings schon vorher, nämlich ab dem 21. MÄRZ, mehr als einen Monat früher. Dazu kamen Hygieneregeln für die Mitarbeiter, in der Regel hatten Mitarbeiter auch dann Mundschutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel, verbreitet war auch Plexiglas an Kassen. Außerdem die Pflicht für jeden Kunden, einen Einkaufswagen zu nehmen, Abstand zu halten, nicht in Gruppen zu kommen oder sich dort zum Quasseln zu treffen.
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Sie haben es so dargestellt, als hätte es gar keine Regeln gegeben. Korrigieren Sie das bitte.
Baumärkte sind ja groß und offen, da verteilt sich die Luft gut. Ist fast wie draußen. Wenn die Menschen nur atmen und nicht singen, schreien etc., nicht dicht gedrängt aneinanderstehen, dann ist die Ansteckungsgefahr relativ gering.
In winzigen Supermärkten in New York City sieht das ganz anders aus.
Irre, zu glauben es gäbe eine Zeit nach Corona.
Ob der Lockdown und der Shutdown in Deutschland richtig war, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen. Aber man kann jedoch davon ausgehen, dass die Zahl der Toten und das Leid, die Folgen des Lockdowns und des Shutdowns der Wirtschaft sind, in Deutschland nicht geringer sind, als die Zahl der Toten und das Leid, dass durch diese Viruserkrankungen verursacht wurde.
Meine persönliche Erfahrungen: Ich warte seit Anfang März auf eine Krankenhaus-Behandlung wg. Krebsverdacht. Zunächst nicht möglich, weil Kliniken nur noch auf Coronapatienten warteten, jetzt schon wieder verschoben, weil es durch erhöhten Nachholbedarf in den Kliniken Lieferprobleme wegen übermäßiger Nachfrage bei den Hilfsmittel gibt, die für die OP‘s benötigt werden.
@Hannes: Die Materialien werden idR nicht in Deutschland hergestellt. Wie die Autoindustrie ist auch die gesamte Pharmabranche von ausländischen Lieferanten abhängig. So oder so wären große Teile der Industrie und anderer Branchen zum Stillstand gekommen. Nur kein Mensch hätten einen Nutzen davon gehabt.
Das größte Problem bei den Lieferketten ist nicht, dass die Produkte aus dem Ausland kommen, sondern dass die Verwender wie die Autoindustrie und die Krankenhäuser und Ärzte selber keine Vorratshaltung betreiben. Bei Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken ist es üblich kurzfristig mehrmals täglich innerhalb von wenigen Stunden von den großen Pharmahändlern mit Pharmaartikel beliefert zu werden. Sobald es dann aber irgendwo in der Lieferkette hakt, stehen Ärzte in Praxen und Kliniken auf dem Schlauch. Dass das Problem mit den Schutzmasken so schnell auftrat, lag auch daran, dass keine nennenswerte Vorratshaltung betrieben wurde, weil Kliniken und Arztpraxen durch das super Liefersystem des Pharmahandels verwöhnt waren. Sobald ein Apotheker in seinen Computer eine Bestellung eingibt, läuft der Artikel sofort beim Pharmahändler in die Lieferkiste und zum Lieferwagen und wird drei Stunden später schon angeliefert. Das hat jahrzehntelang einwandfrei funktioniert und führte dazu, dass niemand mehr selber eine nennenswerte Vorratshaltung machte. Corana führt vielleicht auch hier zu neuer Denk- und Handlungsweise (oder vielleicht auch nicht?).
Ja, das ist wohl so und alles richtig, was Sie schreiben. Ich habe wohl die Frage nicht verstanden 😉
Betreff Abstand: Habe heute was schönes erlebt, da ging ein Herr vor mir her mit dem Spruch auf seinem Rucksack: “Wenn Sie meine Fürze riechen, haben sie nicht genügend Abstand gehalten”. Ich habe nichts gerochen. 😉
Es heißt Dexamethasone nicht …zone, wie Sie 1 Mal schreiben. Die Schweden sehen ooch nich’ so schlecht aus. Zur Wirtschaftsentwicklung in Schweden nennen Sie keine Daten, also ist sehr spekulativ, was sie sagen. Kann vielleicht derzeit noch nicht viel anders sein. Beda M. Stadler hat einen guten Zwischenbilanz-Artikel und auch ein Radiogespräch auf dem podcast indubio der Achse. empfehlenswert, Stadler ist ein alter Virologie-Fahrensmann. Fazit: CO-19 isch in CH, A und D over – for the time being.
DIe Schweden haben ja längst selbst Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung gegeben, welche keinen Deut besser aussehen. Was die Verbreitung des Virus in Schweden betrifft, irren Sie und Herr Stadler sich allerdings. Das ist mal absolut sicher und sowas von falsch. Nicht der einzige Punkt, wo Stadler falsch liegt.
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Es bleibt zu hoffen, dass es in CH, A und D erstmal “over ischt”. Den Zustand würde ich persönlich dann doch sehr erhaltenswert finden. Besonders, wenn es keine längere Immunität geben wird. Den Zustand finde ich unvergleichbar besser, als den in Schweden, wo das Virus überall auf einen treffen kann. Man darf nicht vergessen, dass auf anderen Kontinenten auch ganz andere Viren kursieren, die man hier sofort strikt verfolgen würde, wenn sie auftauchen. Andere, wie das HI-Virus gibt es hier auch, aber nicht in der Größenordnung wie in Teilen Afrikas. Man kann also durchaus in einem Land Viren nahezu ausrotten, auch dann, wenn diese in anderen Ländern eine höhere Verbreitung haben. Man muss es nur wollen.
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Das Problem ist, dass Leute wie Stadler oder Streek (bei Lanz) einfach grundfalsche Schlüsse ziehen, ohne sich regelmäßig mit den Zahlen zu beschäftigen. Nur dann sieht man die Muster und Dynamik, wie in anderen Ländern Zahlen produziert werden, welche Ziele verfolgt werden, wann nachkorrigiert wird etc. . Schweden können praktisch nicht mehr ins Ausland verreisen. Weil schon die erbärmlichen und geknauserten Zahlen sind, wie sie sind. Da wird nix besser, wenn man mehr oder weniger testet. Das ist bitter, aber wahr.
Im Übrigen sei nochmal darauf hingewiesen, dass selbst die Schweden aus den Teilen Schwedens, wo es heißt, dort gäbe es weniger Infektionen, eigentlich nicht verreisen dürften. Denn die Erhebung der Zahlen ist in Schweden analog zu Deutschland Ländersache. Wer überhaupt getestet wird, ist in jedem Landesteil völlig verschieden. Und nein! Das ist nicht vergleichbar mit anderen Ländern. In Schweden hängt die Latte überall extrem weit oben. Asymptomatische Verdachtsfälle werden praktisch generell nicht getestet. Das zeigt schon die Positivrate der Tests, die in anderen Ländern ganz anders aussieht.
Sollte hier in diesem Land eine 2. Welle ausgerufen werden, dann seh ich die Leute früher oder später Kühe steinigen und Lastwagen überfallen, wie in Venezuela…
Vielleicht ist das hier dazu interessant :
Dokumentation der akribisch belegten Liste des Projekts Swiss Policy Research :
https://ef-magazin.de/2020/06/19/17144-26-fakten-zu-covid-19-was-wir-wissen
“…nur Belgien, Spanien, Italien und das Vereinigte Königreich haben einen höheren Anteil an COVID-19 Gestorbener auf eine Million Einwohner aufzuweisen, im Gegensatz zu Schweden aber deutlich mehr positiv Getestete (Ausnahme Belgien). Das schwedische Modell ist damit gescheitert.”
Bedeutet dies jetzt, daß die Modelle von Belgien, Spanien, Italien und UK besser sind?
Nein. Es bedeuten, dass das schwedische Modell nicht besser ist.
Ich bitte um Erläuterung, wie es zu dieser wertenden Interpretation der (m.E. ohnehin fragwürdigen) Zahlen kommt – mir fällt da kein plausibler Zusammenhang ein.
Außerdem bitte ich um Erklärung, wie diese Aussage
“…. im Gegensatz zu Schweden aber deutlich mehr positiv Getestete (Ausnahme Belgien).”
gemeint ist, bzw. auf welchen Daten sie beruht.
Die bei “worldometer” veröffentlichten Zahlen können das schwerlich sein, wie ich oben/gestern schon einmal angemerkt habe:
-> lt. “worldometer”, “Tot Cases / 1M pop” trifft das nicht zu, in dieser Rubrik weist nur Spanien einen höheren Wert auf als Schweden.
dralexisco, Ihnen wird als aufmerksamer Beobachter aufgefallen sein, dass Schweden praktisch seit dem 17. Juni GAR KEINE ZAHLEN MEHR VERÖFFENTLICHT. (Die Zahl vom 18. ist eine um Faktor bis zu 10 zu kleine Vorab-Zahl.)
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Das wird Gründe haben, die ganz sicher nicht in einem Engpass durch Urlaubszeit liegen.
So kurz und knapp wie möglich: Alles was ich hier darlege kann mit dem Link unter meinem Punkt 1 nachgeprüft werden oder steht als Link bei der entsprechenden Aufzählung.
1.)Bitte nicht allein mit Fallzahlen argumentieren, sondern mit Positivraten. Schweden hat in den letzten Wochen seine Anzahl an Tests massiv hochgefahren:
https://ourworldindata.org/coronavirus#coronavirus-country-profiles
(Bitte auch beachten, dass für Schweden nur “rolling 7 Days averages” verfügbar sind. Die tatsächlichen Testzahlen an einem Tag muss man ausrechnen.
Natürlich liegt Schweden diesbezüglich “vorne”. Das ist bei der Methode, die sie gewählt haben (Durchseuchung), auch nicht anders zu erwarten. So dramatisch wie bei den reinen Fallzahlen sieht es aber dann nicht aus.
2.) Dass die Durchseuchungsstrategie hinfällig ist, wenn es keine, wenigstens mittelfristige, Immunität gibt – geschenkt. Wusste aber bisher keiner und weiß man auch jetzt nicht genau.
3.) Bei den Toten pro 1 Mio Einwohner liegt Schweden kumulativ(!) bisher(!) besser als Italien, Belgien, Spanien (alles Staaten mit harten “Lockdown – Maßnahmen bis hin zum faktisch Einsperrren der Bevölkerung).
4.) Dass die meisten Toten in Schweden in Alten/Pflegeheimen zu verzeichnen sind (nur noch übertroffen von Kanada, Norwegen und – wenig überraschend, da ich dort 3 Jahre lang gelebt habe und weiß, wie es dort zugeht – Irland, und nahezu gleichauf mit Belgien und Frankreich, bedeutet, dass Schweden eben gerade die Hochrisikogruppe nicht (ausreichend) geschützt hat! Aus welchen Gründen sei dahingestellt.Wie würde das schwedische Modell mit einem guten Schutz dieser Riskogruppen aussehen?
Siehe hier: https://ltccovid.org/wp-content/uploads/2020/06/Mortality-associated-with-COVID-21-May-1.pdf
5.) Warum stellt eigentlich niemand die Frage, was Freiheit wert ist? Ich habe gar kein Problem mit dem Abstand halten oder der Absage von (Fun-) Großveranstaltungen. Sehr wohl aber mit Grundrechtseinschränkungen, die beliebig bis zum St. Nimmerleinstag verlängert werden können!
Und ja, ich bin der Meinung, dass dafür auch Risiken in Kauf zu nehmen sind! Und ich tue das auch selbst! Wer das nicht will, Angst hat (was völlig berechtigt sein kann, auch meine Eltern gehören beispielsweise zu den Hochriskogruppen, muss sich entsprechend schützen).
Natürlich sähe meine Analyse anders aus wenn hier ein Aerosol – übertragbares Ebolavirus des Zaire – Typs unterwegs wäre (Gott bewahre, dass es so etwas jemals geben könnte). Denn dann gibt es – ohne sehr einschneidende und freiheitsbeschränkende Maßnahmen – danach keine Gesellschaft mehr.
Das ist aber bei Covid – 19 beim besten Willen nicht der Fall!
6.)Es ist mir bewusst, dass, wenn man die unterschiedlichen Arten der Zählung von Land zu Land (teils von Region zu Region innerhalb eines Landes) berücksichtigt, nur sehr eingeschränkte Rückschlüsse aus dem Datenmaterial gezogen werden können. Das gilt aber für beide Seiten. Einmal, wie ein Kommentator weiter oben bemerkt hat, für die unvollständige Zählung von Infizierten. Zum anderen aber auch für die Überschätzung an Toten, Stichwort: Wer stirbt eigentlich an(!) Covid – 19? Einige Berichte aus verschiedenen Ländern lassen da durchaus m.E. berechtigte Zweifel aufkommen).
Nur: Wir haben nur diese Daten. Wenn hier ein Multimilliardär mit liest, der mal eben unabhängige Zählungen/Testungen/Auswertungen weltweit finanzieren kann, stehe ich gerne zur Verfügung bei der Organisation derselben zu helfen.
Torsten, in Punkt 4 sind Sie kurz vorm Zirkelschluss. In Schweden werden Patienten mit Corona ab Ü60, mit Ü70 oder Ü80 fast gar nicht mehr auf Intensiv behandelt. Sie können nicht die Sterbefälle nehmen und eine Risikogruppe bestimmen, wenn diese überhaupt keine medizinische Versorgung erhielten, damit alle unter 60 die optimale Versorgung bekommen. Das können SIe in allen offiziellen Statistiken sehen. Anders gesagt: Hätte man alle Kapazitäten für Ü60 verwendet, dann gäbe es deutlich mehr Überlebende Ü60, aber auch deutlich mehr Tote unter 60. Hier gab es keine freie Entscheidung der Beitragszahler. Wenn demnächst ein neues HI-Virus kommt, per Tröpfcheninfektion, können wir ja dann die Intensivstation für die Risikogruppen unter 40 sperren und nur alle Älteren behandeln. Oder nur Frauen und keine Männer.
Schließlich: SARS-CoV-2 ist wohl doch schon ein älterer Bekannter.
Da wirds jetzt interessant. Wenn das gar nicht so neu ist, dann ist ja wohl auch schon etwas Immunität da.
1.) Es ist eine alte Weisheit, daß bei aerogen übertragbaren Infektionen folgendes schützt: Abstand, Hust/Nies-Disziplin, Lüften, Verbot des Händeschüttelns, Häufiges Händewaschen, Verbot von Gemeinschaftshandtüchern. Masken sind, wenn man sie hat, lediglich “Zubrot”.
2.) Es ist epidemiologischer Blödsinn, laborchemisch nachgewiesene Infektionen zu zählen ohne gleichzeitig zu erfassen, wie viele wirklich erkrankt sind. Die Reihe geht immer: Infizierter>Inkubierter>Erkrankter (Hier muss man nochmals nach dem Schweregrad unterscheiden, wobei für eine Lockdownentscheidung NUR die hospitalisierungspflichtigen interessant sind. Wenn für die genug Kapazität da ist, ist ein Lockdown völliger Blödsinn, vor allem im Nachlassen der Epidemie! Ein Lockdown ist NUR gerechtfertigt, wenn im Anstieg die Gefahr droht, daß Behandlungskapazitäten nicht ausreichen! Auch das ist länder-, ja sogar regional abhänig siehe Punkt 8))>Rekonvaleszenter>Dauerausscheider (Bei Corona nicht beschrieben!) Die Verläufe gehen von asymptomatisch über leicht/mittelschwer/schwer erkrankt bis zum Tod.
3.) Wenn man nur die laborchemisch nachgewiesenen Infektionen zählt, dann hat man eine “Laborwertepidemie”. Man behandelt aber Menschen/Erkrankte und keine Laborwerte!
4.) Die zunehmende Anzahl von labormedizinisch positiven Nachweisen einer Infektion OHNE Ermittlung der Erkrankung, repräsentiert nur die Durchseuchung der Bevölkerung. Die MUSS sogar steigen, weil es eine katalytische Wachstumskurve ist. Solche Zahlen als Grundlage einer Fortsetzung des Lockdowns zu nehmen, ist epidemiologisch grob falsch und fahrlässig!
5.) Bei allen “Studien” habe ich noch nie die Saisonalität als Komponente des Epidemischen Prozesses berücksichtigt gefunden.
6.) Eine “zweite Welle” ist zeitnah Unsinn. Sie hängt von der Dauer der mit der Infektion sich ausbildenden Immunität in der Gesamtbevölkerung ab. So etwas nennt man die Zyklizität. Wie lange die bei Covid 19 anhält, ob vollständig oder als Teilimmunität, weiß keiner. Wenn wir von anderen Viren ähnlichen Typs ausgehen, kann man mindestens ein Jahr annehmen. In dieser Zeit wird sich auch die derzeitige Virusvariante wieder geändert haben. Ob aggressiver oder nicht?- Keiner hat eine Glaskugel für die Prophezeiung.
7.) Die Epidemie ist eine selbstauslöschende Kettenreaktion. Es ist Naturgesetz, daß sie völlig unabhängig von jedweder Maßnahme sich von alleine erledigt!
8.) Ländervergleiche sind sinnlos! Das liegt an den äußeren Triebkräften eines Epidemischen Prozesses. Diese sind: abiotische und biotische Faktoren (geografische Lage und geomorpholgische Bedingungen, Temperatur, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit, Biotisch=Zwischenwirt entfällt) und soziale Faktoren (Hygienischer Zustand, Ortschaftsgröße und Bevölkerungsdichte, Verkehrswege und -mittel, Entwicklungsstand der Medizin und Struktur des Gsundheitswesens, Krieg und Frieden, materielles Lebensniveau). Da diese für jedes Land, selbst schon innerhalb eines Landes unterschiedlich sind, ist solches Denken in großen Einheiten wie Ländern epidemiologischer Mumpitz! Sie können nicht Großstädte (Berlin) mit Insellagen (Helgoland) vergleichen! Genauso wenig ist ein Land mit ruinierter Struktur des Gesundheitswesens wie in Italien nicht mit Deutschland (noch ausreichend gut aufgestellt, nach Plänen eines Lauterbach aber auf dem Weg in italienische Verhältnisse) zu vergleichen.
9.) Die Zahl der Erkrankten ging bereits vor Einführung der Maskenpflicht zurück! (liegt an Nr 7). Die Maske verzögert nur die “Durchseuchung”.
10.) Ereignisse wie dieser Wohnblock in Neukölln oder die Infekte nach Gottesdiensten sind lediglich kleine lokale Hotspots, die ein lokales Vorgehen rechtfertigen, aber keine erneute Lockdownverschärfung. (Vergleiche Waldbrand, bei dem man nach dem Löschen eine Brandwache aufstellt, um restliche Glutnester zu erfassen und schnell zu bekämpfen.) Sie sind kein Beweis für eine “zweite Welle”!
11.) Diese einseitige “erregerbezogen-methodologische” Epidemiologie wurde schon vor über 120 Jahren von Adolf Gottstein als falsch angeprangert. Er wies nach und mahnte an, daß man interdisziplinär an Epidemien herangehen muss! Leider wird dieser Fehler aktuell wieder begangen!
Also Heiner – “isch over”. – Wenigstens vorläufig. Adolf Gottstein? Der Berner Alt-Virologe Beda M. Stadler, dessen Artikel und Gespräche auf der Achse des Guten zu lesen/ hören sind, sagt so ähnlich.
@Dieter Kief
Adolf Gottstein war einer der Urväter der deutschen epidemiologischen Sozialhygiene und Gesundheitspolitiker (Sanitätsstadtrat von Berlin Charlottenburg).
Er erkannte als einer der ersten, daß man neben der, mit der damals großen Welle der Erregeridentifizierung (Pasteur, Koch…) einhergehenden, “erregermethodologischen” Epidemiologie das Wirken in der Umgebung, also die sozialen und natürlichen Faktoren berücksichtigen muss. Er plädierte da für einen multikausalen ganzheitlichen Ansatz.
Er bemerkte früh, daß soziale Faktoren, wie Lebensstandard etc. auch Einfluß auf Epidemien und ihre Verläufe nehmen.
Da er jüdischer Abstammung war, haben ihn die Nazis dann aller Ämter enthoben.
Für die epidemiologische Sozialhygiene war das ein Rückschritt, da wieder die monomethodologischen,erregerbezogenen Epidemiologen die Lehrmeinungen bestimmten. Das sieht man z.B. an der Kopplung von “Facharzt für Mikrobiologie/Virologie und Infektionsepidemiologie”, die auch heute noch da ist. Die Sozialhygiene ist irgendwann in Sozialmedizin und Public Health aufgegangen, wobei letztere immer mehr sich der Gesundheitsökonomie widmet.
So viel zu Gottstein.
Seine Ideen wurden dann interessanterweise außerhalb Deutschlands weiterentwickelt.
Den Begriff “Epidemischer Prozeß”, der die Wechselbeziehungen zwischen Erreger und Wirt (sogenannter “Infektiöser Prozeß” oder “innere Triebkraft”), Epidemieformen (Explosiv-/Tadivepidemien mit ihren mathematischen Gesetzmäßigkeiten) und Umwelt (natürliche und soziale Faktoren = “Äußere Triebkräfte”) in Zusammenhang brachte, verwendete wohl so direkt Gromasevskij als erster in den 1940er Jahren.
Später kam dann die Erkenntnis dazu, daß auch viel Evolutionsbiologie dabei ist und es letztlich ein “Wettlauf” zwischen Erreger und dessen Evolution und Wirt und dessen Evolution ist.
Sprich: Ein Erreger mutiert, infiziert und der Wirt muss drauf reagieren.
Schön zu sehen ist das z:B. bei Malaria. Es gibt da einen Enzymdefekt, der zur Sichelzellenanämie führt. Personen, die diesen Defekt haben, sind malariaresistent. In Malariagebieten sind diese Menschen in der Population überrepräsentiert, da sie natürlich weniger an Malaria sterben und so eine natürliche Selektion über die Jahrhunderte stattfand.
Zum “isch over”:
Ein eindeutiges “Jein”.
Der Erreger wird weiterhin in der Welt sein. Damit das “Nein”.
Wenn wir aber von der Definition einer Epidemie ausgehen “zeitlich und örtlich begrenztes vermehrtes Auftreten von Krankheitsfällen einheitlicher Ursache innerhalb einer menschlichen Population” mit ihrer typischen Verlaufswelle wie bei einer Gauß’schen Kurve, dann muss man sagen: Ja.
Wir sind seit langem auf dem absteigenden Ast und da ganz weit unten, zumindest, was unsere Region angeht.Andere, wie Lateinamerika, hatten den Startpunkt später und sind nun mittendrin.
Eine Infektion/Kontamination ist ja nicht gleichbedeutend mit einer Krankheit. Deshalb habe ich auf die fehlende Statistik der wirklich Erkrankten hingewiesen. Die sind nun nicht mehr im Sinne der Epidemiedefinition vermehrt.
Auch hier ist es eine Definitionsfrage: Man unterscheidet Einzelfallerkankung, Gruppenerkrankung , Epidemie. So lange die Immunbarriere anhält, wird es im Sinne der Zyklizität keine neue Welle geben.
‘9.) Die Zahl der Erkrankten ging bereits vor Einführung der Maskenpflicht zurück! (liegt an Nr 7). Die Maske verzögert nur die “Durchseuchung”.’
Es gab schließlich lange vor der Maskenpflicht Maßnahmen wie das Verbot von Großveranstaltungen, den Lockdown und zig weitere Maßnahmen, sowie Bürger, die aus Eigenverantwortung selbst Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Die Maskenpflicht kam erst relativ spät.
Natürlich helfen Masken und können zumindest teilweise andere Maßnahmen ablösen. Ihren Nutzen sieht man auch in den asiatischen Ländern wie Südkorea, Taiwan und Hong Kong, die früh und überall dort getragen wurden und weit besser die Pandemie meisterten als das maskenlose Europa.
Und nein, danke, ich möchte keine Durchseuchung und dass man mir ein ziemlich neuartiges Virus gegen meinen Willen aufhalst.
@Martin
“Und nein, danke, ich möchte keine Durchseuchung und dass man mir ein ziemlich neuartiges Virus gegen meinen Willen aufhalst.”
Dann bleibt Ihnen nur ein zurück in die Gebärmutter. 🙂
Als Sie auf die Welt kamen, setzte ein ganz wilder Prozeß ein: Auf einmal stürzten Abermillionen Erreger auf Ihren kleinen Körper ein, so ganz ungefragt und völlig gegen Ihren Willen! Skandal! 🙂
Überlebt haben Sie durch Leihimmunität der Mutter und Ihr eigenes sich selbst aufbauendes Immunsystem. Letzteres macht das noch jeden Tag aufs Neue mit jedem Keim, den Sie sich einfangen. Das geht so lange gut, bis irgendwann alles so geschwächt ist, daß der Tod eintritt.
Auch wenn es nicht gerade vergnüglich klingt: dann werden Sie, sofern Sie nicht als Lenin auf dem Roten Platz enden, zum Fraß der Mikroben. It’s the Circle of Life!
Das ist Blödsinn, Heiner. Sie werden es sehen, wie zig Länder dafür sorgen werden, dass dieses Corona-Virus vorerst nicht endemisch wird. So einfach ist das. Und wenn es zuverlässige Behandlungsmethoden geben wird, wird kein Hahn mehr nach dem Virus krähen. Aber bis dahin wird man es erfolgreich in Schach halten können und wollen.
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In Schweden werden Ü70 so gut wie gar nicht auf Intensiv behandelt, im Verhältnis zu den Fallzahlen. Ü60 mit zwei Vorerkrankungen ebenfalls fast nicht. Wie alt sind Sie? Sie glauben ja wohl nicht, wenn die Zahlen steigen, dass Sie als Ü60 mit Vorerkrankungen noch eine nötige Operation in Schweden bekommen, bei der Sie hinterher auf Intensiv müssten? Nur falls Sie zu denen gehören, die herumheulen, dass sonstige Erkrankte nicht behandelt wurden. In Schweden werden OHNE Lockdown auch nicht mehr behandelt, wenn die auf Intensiv müssten.
“katalytische Wachstumskurve”
Bitte um Erläuterung dieses Begriffes – jedenfalls mich hat googlen nicht genügend schlauer gemacht.
Eine katalytische Wachstumskurve ist ein mathematisches Modell. Über die Zeit nähert sich die Kurve der Durchseuchung den 100% an. Formel: I(t) =1-e-kt (-kt ist exponential hochgestellt).
Die einzige einwirkende Größe ist k. das ist die Reaktionskonstante. Die wird bei Erregerepidemien durch den Kontagiositätsindex und die Kontaktrate bestimmt.
Da der Kontagiositätsindex bei Covid19, wie bei allen anderen Infekten (Für Masern liegt er etwa bei 0,95, Scharlach bei 0,4), erregerspezifisch ist, wird der Anstieg der logarithmischen Kurve also von der Kontaktrate bestimmt.
Dankeschön!
@Heiner, Zitat: “8.) Ländervergleiche sind sinnlos! ”
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Nöö, wenn man richtig vergleicht, sind Ländervergleiche sogar hervorragend. Ein ganz sicherer Indikator dafür ist, wenn in einem Land, NUR einem Land, dazu noch keine Insel sondern quasi umringt von anderen Ländern mit in Summe gleichen Voraussetzungen, alle Zahlen völlig aus dem Ruder laufen. Fragen Sie doch bitte “nicht nach Sonnenschein” oder “Wohlfühltemperatur”. Da ist nichts saisonal. Das ist so sicher, wie, dass die saisonale Grippewelle dort seit März/April vorbei ist.
@bollo
Das ist genau der Denkfehler.
Sie denken nicht interdisziplinär und viel zu groß.
Grundlage ist die Epidemieform. Eine Kettenreaktion, die sich selbst auslöscht. Sie kennen das von Kettenbriefen oder von Schneeballsystemen. Sobald irgendwo einer aussteigt, bricht der Kettenbrief ab oder der Schneeball als Vertriebssystem ist erledigt.
Das wird in einer Region mit geringer Bevölkerungsdichte natürlich eher passieren als in einem eng bewohnen Raum. (In Deutschland sieht man das schon im Vergleich Großstadt vs. Flächenland)
Ich weiß nicht, ob Sie das Mausefallenmodell mit den Tischtennisbällen kennen. Hier ist ein sehr schönes: https://www.youtube.com/watch?v=XIvHd76EdQ4
Die Mausefallen stehen ganz dicht beieinander. Wenn Sie den Abstand zwischen den Fallen auf 20 cm von Falle zu Falle erweitern, wird die Reaktion ganz anders ablaufen.
Sie sehen auch, daß Bälle aus dem Feld herausspringen. Wenn Sie jetzt ein Feld daneben hätten würde das genauso ablaufen. Legen Sie ein Netz über das Feld, isolieren es also, dann springen die Bälle nicht über. Sie haben die Kette unterbrochen. Alternativ stellen sie neben das enge Feld ein Feld mit mehr Abstand. Ganz anderer Ablauf der Reaktion im Nahbarfeld!
Das ist der Grund, warum Abstand als eine Prophylaxe wirkt. So ein Virus ist nicht dauerhaft umweltstabil.
Dazu kommen Faktoren wie die minimale Infektionsdosis. Jeder Keim braucht eine gewisse Menge, um eine Erkrankung auszulösen. Das entspricht etwa der kinetischen Energie eines Tennisballes. Werfen sie ihn in hohem Bogen in das Feld, dann schnappt die erste Falle zu. Legen sie den Ball ganz vorsichtig ab, dann passiert nichts.
Das macht unser Immunsystem mit geringen Mengen des Erregers: Es bekämpft diese durch seine Vielgestaltigkeit aus unspezifischer und spezifischer Abwehr. Das ist ein Prinzip von Impfungen. Sie setzen den Körper einer geringen Menge des Erregers oder seiner Teilbestandteile aus, die Immunreaktion läuft ab. Zuerst die unspezifische und gleichzeitig fängt der Körper an, die spezifische Abwehr, also das Immungedächtnis aufzubauen.
Im Stillen läuft das bereits im Volk ab. Nicht jeder bekommt die “volle Dröhnung” an Viren ab, baut aber Immunität auf, so daß er auch als Kettenglied in der Kette ausfällt, weil er mit seiner Immunität die Viren in sich abbaut und bei einer Neuinfektion weniger abgibt. Das Immunsystem, wenn es einmal etwas im Gedächtnis hat, ist sehr schnell. Wie bei jedem Gedächtnis unterliegt es allerdings auch einem Gedächtnisverlust, weshalb man bei Impfungen immer mal wieder eine Auffrischung braucht.
Sie müssen deshalb immer möglichst lokal denken, wenn Sie eine Epidemie haben, gegen die Sie kein spezifisches Mittel haben. Das jetzt hat nichts mi dem Krankheitsverlauf zu tun, sondern mit der Verbreitung.
Auf der einen Seite müssen sie natürlich die Erkrankten behandeln.
Auf der anderen Seite, und das ist die Aufgabe des Epidemiologen, müssen sie die Kettenreaktion möglichst aktiv stören, damit sie schneller abbricht,
Dafür gibt es wichtige Methoden: Ausschalten der Infektionsquellen, Unterbrechung der Übertragungswege und Schutz empfänglicher Kollektive.
Fangen wir beim Letzten an: Das geht nur durch Impfungen. Haben wir derzeit nicht, fällt also bis auf weiteres aus.
Unterbrechen der Übertragungswege: Da gilt Hygiene, Hygiene und nochmals Hygiene! Desinfektion, Sterilisation, bei Zwischenwirten die Schädlingsbekämpfung. Grundlagen bei Aerogenen Infekten siehe mein Punkt 1.
Ausschalten der Infektionsquelle: Hier wird es schwierig. Sie müssen die Quelle ermitteln und sofern sie sie, wie in diesem Fall nicht mehr kontrollieren können, auf verstärkte Beobachtung setzen. Daraus leiten Sie Maßnahmen ab.
Es beginnt immer mit der individuellen Absonderung. Also kurz, wer krank ist, bleibt am besten daheim.
Erst danach kommt die kollektive Absonderung. Da gibt es zwei ganz wichtige Wege.
Die Observation.
Hier haben sie einen regionalen “Observationsraum”. Sie schränken also Hotspots in ihren Kontakten zum nicht betroffenen Kollektiv ein, untereinander dürfen die Kontakt haben, und Beobachten den Verlauf. Herausziehen müssen sie nur diejenigen, die innerhalb des Observationsraumes nicht adäquat behandelt werden können. Das ist das, was man derzeit bei dieser Fleischfirma im Kreis Gütersloh macht.
So etwas macht man aber immer nur regional, dafür braucht man nicht ein ganzes Land lahmzulegen! Schon gar nicht, wenn die Kettenreaktion sich bereits im Niedergang befand, wie in Deutschland. (Gründe für die Unsinnigkeit weiter unten)
Höchste Form ist die Quarantäne:
Das hat man sehr schön im Landkreis Greiz gemacht. Da war ein Pflegeheim Hotspot. Bewohner und Pflegepersonal haben sich gemeinsam für 14 Tage selbst isoliert. Die Versorgung erfolgte über Übergabepunkte als “Schleusensystem”. Nur die stationär Behandlungspflichtigen wurden unter entsprechenden Maßnahmen verlegt. Die hatten einen Ring außen herum und einen innen um die erkannt Infizierten.
(Kleiner historischer Einschub: Das geht sogar als “bewegliche Quarantäne”, wenn sie größere Menschenmengen/Truppen verlegen/evakuieren müssen. Da folgen die Erkrankten oder Verdächtigen am Ende der Marschaufstellung und werden gesondert verpflegt ohne Kontakt zum Rest der Truppe zu haben. Hat man im Russisch-Türkischen Krieg 1768-1774 erstmals praktiziert als man Pestgebiete durchquert hat.)
Die Unsinnigkeit des Lockdowns.
Jedes Land, jede Region hat eine bestimmt Kapazität für die Behandlung Erkrankter.
In Epidemielagen, vor allem, wenn sie keine spezifischen Maßnahmen, wie Immunisierung haben, sind sie leider auf Gedeih und Verderb auf allgemeine Maßnahmen bei gleichzeitiger Sicherung der Behandlungskapazitäten für die schwer, also krankenhauspflichtig Erkrankten angewiesen. Diese müssen sie optimal auf dem Stand der Medizin behandeln.
Sie müssen also von Anfang an die Epidemie beobachten und gleichzeitig immer die Kapazitäten mit den Erfordernissen abgleichen. Das gelingt am besten regional. Jeder Landkreis hat sein Krankenhaus mit den entsprechenden Betten. Das ist primär zuständig.
Wenn das im Gipfelpunkt der Epidemie (Wir erinnern uns, die Welle ist eine selbst auslöschende Kettenreaktion) ausreicht, dann haben sie das gemacht, was sie gesundheitspolitisch machen müssen. Sie haben jedem, der es braucht, eine adäquate Behandlung gesichert. Ob die dann erfolgreich ist oder nicht, das steht auf einem anderen Blatt und bei neuen Erkrankungen ist das Herausfinden des richtigen Behandlungsweges seit jeher besonders schwierig und auch oft von Fehlern begleitet.
Reicht, wie in Deutschland , wo wir den Gipfelpunkt der Welle in der zweiten Märzdekade hatten, die Behandlungskapazität aus, dann ist ein Abflachen der Welle nicht mehr nötig. Ob die Gauß’sche Verteilungskurve, die die mathematische Grundlage einer solchen Welle ist, schmaler oder breiter ist, ist für die Area und der the Curve (also die Gesamtzahl der Hospitalisationspflichtigen und anderen Erkrankten) nicht mehr entscheidend! Für die, die nicht ins Krankenhaus müssen ist sie eh nicht entscheidend, das sie daheim gesunden.
Den Rest muss Mutter Natur mit Aufbau eine Herdenimmunität (besserer Ausdruck ist Immunbarriere) und mit dem natürlichen Rückgang des Erregers aus der Umwelt machen bis sie ggf. eine entsprechende Prophylaxe (Impfung) entwickelt haben.
Ich bin mir völlig bewußt, daß das jetzt bei einigen als völlig abgefucked und zynisch angesehen wird. Aber das ist Gesundheitspolitik, that’s life!
Die Politik ist dazu da, jedem einzelnen für seine individuelle Erkrankung, sei es nun ein Covid19-Infekt oder Krebs oder sonst was, die optimalen Bedingungen für seine Behandlung, ggf. Prophylaxe (Impfung) bereit zu stellen. Sie kann sie nicht vor dem individuellen Schicksal bei jedweder Erkrankung schützen. Wenn Sie rauchen wollen, wie ein Schlot bei Thyssen-Krupp, dann kann der Staat da nichts machen, er muss aber garantieren, daß ihr Lungenkrebs optimal behandelt wird. Und natürlich muss der Staat Seuchenprophylaxe machen. Das macht er ja auch durch Kanalisation, Trinkwasserhygiene, Lebensmittelüberwachung…. Und für die völlig verblödeten, die sich im Angesicht einer übertragbaren Erkrankung in eine schlecht belüftete Disko oder eine Humpta-humpta-Narhallamarsch-Karnevalssitzung begeben, gilt das auch! Für die Dummheit kann der Staat nichts, er ist nur dafür da, daß die Folgen dieser Dummheit ausreichend behandelt werden können.
Diese Maßnahmen müssen aber alle VERHÄLTNISMÄSSIG sein. Und wenn der Staat seine Aufgabe in einer Epidemie mit der Sicherung der benötigten Behandlungskapazitäten für alle Betroffenen erfüllt hat, dann ist es unverhältnismäßig, wenn er dann mittels eines untergeordneten Gesetzes (Infektionsschutzgesetz) die übergeordneten Gesetze (Grundrechte des Grundgesetzes) einschränkt.
Sorry, wurde ein wenig lang. 🙂
@Heiner: Ich bin gerade bei der Hälfte Ihrer Antwort, möchte an dieser Stelle gleich mehrfach widersprechen, bevor ich den Rest lese. Sie haben gleich mehrere Fakten ignoriert:
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1. Sie schreiben, so würde man für jeden eine adäquate Behandlung gewährleisten. Sie ignorieren: In Schweden ist das DEFINITIV nicht der Fall. Wer ab 60 Jahren zwei Vorerkrankungen hat, ab 80 nahezu generell, wird nicht mehr behandelt. Sie finden auf schwedischen Intensivstationen praktisch nur Personen unter 70. Das gilt dort seit Monaten!
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Ich frage Sie: Wenn jemand über 70 mit Corona nicht behandelt wird, glauben Sie, dass jemand über 70 noch operiert wird, der hinterher ggf. auf Intensiv landet?
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Ihre Grundvoraussetzung ist schon gar nicht mehr gegeben. Dort wird nicht triagiert, sondern von vornherein ausgeschlossen. Seit Monaten.
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2. Selbst der schwedische staatliche Chef-Epidemiologe Anders Tegnell hält den Vergleich zwischen Schweden und den Nachbarn, insbesondere zwischen Schweden und der Kombination Norwegen/Dänemark, für zulässig. Das hat er in seiner letzten großen PK genau so gesagt. Die Kombination ist von Größe, Bevölkerungsdichte, Zahl der Ballungsräume und Städte absolut vergleichbar.
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3. Das Problem in Schweden ist eben NICHT nur in den Ballungsräumen, sondern fast flächendeckend. Entsprechende Karten und Zahlen pro 100Tsd Einwohner können Sie einsehen.
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4. Wenn es nur teilweise oder gar nicht eine dauerhafte Immunität gibt, wo neue Studien darauf hindeuten, ist Ihre Mausfallen-Schneeball-Theorie Makulatur. Eine andere Analogie war ja gerne blühende Obstbaum, der seine Blüten verliert. Es gibt auch Obstbäume, zum Beispiel Zitrusfrüchte fast generell, die fast das ganze Jahr blühen und das ganze Jahr Früchte tragen. Wenn die immer wieder frühzeitig ihre Blüten verlieren und zwar alle, wird es in der Natur auch keine Samen mehr geben, aus denen neue Bäume wachsen.
So, zu Ende gelesen 😉
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Ich habe überhaupts gegen regionale Maßnahmen, wenn die Rahmenbedingungen dafür geeignet sind. Ich bin auch kein Fan von Querulantentum oder Überwachung. Fakt ist aber: Es ist nicht saisonal. So wenig saisonal, wie es nur sein kann. Wie viele Wochen wollen Sie noch zuschauen und behaupten, in Schweden gingen die Zahlen zurück? Die haben dort afrikanische Temperaturen und trotzdem stiegen die Zahlen. Neuerdings veröffentlichen die keine Zahlen mehr. ALS EINZIGES LAND IN NORDEUROPA, fast auf der ganzen Welt. Weil die es nicht nötig haben und Urlaub machen? Dann nehme ich an, brauchen die Mitarbeiter in Krankenhäusern auch nicht mehr arbeiten, auch keine Polizisten. Ist ja Urlaubszeit. Hallo Schweden?
“…. und behaupten, in Schweden gingen die Zahlen zurück? Die haben dort afrikanische Temperaturen und trotzdem stiegen die Zahlen. Neuerdings veröffentlichen die keine Zahlen mehr. ALS EINZIGES LAND IN NORDEUROPA, fast auf der ganzen Welt. Weil die es nicht nötig haben und Urlaub machen?”
Das stimmt nicht bzw. ist inzwischen überholt.
1. Schweden hat die Zahlen für bis gestern, 24.6., nachgemeldet, für die Daily New Cases lückenlos, für die Daily Deaths fehlen Angaben für die 3 Tage 19.-21.6.; inwieweit diese Fälle in die Angaben an den Folgetagen eingegangen sind, ist (mir) nicht transparent, sollte man jedoch von ausgehen.
2. Auch die nordeuropäischen Länder Dänemark, Finland und Norwegen weisen Meldelücken um dieselbe Zeitspanne auf.
3. Über die Gründe für diese Lücken kann ich nur spekulieren: weigern sich alle Skandinavier, in der Zeit um die Sommersonnenwende (20.6., 21:43 Uhr UTC)das Zeitliche zu segnen, oder muß nur die Ausnüchterung des Datenerfassungspersonals abgewartet werden?
Das hier sind die Daten für Schweden bis heute Nach 0.00 Uhr. Wo erkennen Sie hier einen Rückgang?
Wo erkennen Sie in meinem Beitrag die explizite Behauptung, es gäbe einen Rückgang?
Erkennbar Hauptanlaß für mein Posting war die Feststellung “….Neuerdings veröffentlichen die keine Zahlen mehr. ALS EINZIGES LAND IN NORDEUROPA, ….”, bei der unausgesprochen (cave, Interpretation meinerseits!) die Annahme mitschwingt, das diene der Verschleierung einer möglicherweise aktuell ganz üblen Entwicklung.
Allein dagegen habe ich argumentiert, meine Punkte 1. und 2. sind objektive Fakten, und über die Ernsthaftigkeit des ausdrücklich spekulativen Punktes 3. wollen wir doch nicht diskutieren?
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Doch halt, jetzt wo Sie mich fragen, wo ich einen Rückgang erkenne, habe ich mal nachgesehen.
In dem von Ihnen überflüssigerweise geposteten Diagramm “Total Cases” natürlich nicht, da ist in jedem Land der Welt nur Wachstum oder Stagnation möglich, solange es nicht gelingt, die Zeit rückwärts laufen zu lassen.
Wenn man bei den “Daily New Cases” die Darstellung “7-day moving average” aktiviert (3-day moving average scheint mir bei der dürftigen Aktualisierungsdisziplin dort nicht sinnvoll), zeigt sich das Maximum am 18.6., danach ein leichter Rückgang, immerhin. Sicher ist das eine zu kurze Zeitspanne, um daraus eine generelle Trendwende abzuleiten – behauptet das etwa jemand?
Gleiches Vorgehen für die “Daily Deaths”: Maximum 108 am 24.4., seit dem ein fast kontinuierlicher Rückgang (natürlich mit Schwankungen) auf Werte aktuell um 30.
Wenn das kein nachhaltiger Rückgang ist!
Ausdrücklich distanzieren möchte ich mich von der Art und Weise, infolge welcher (Nicht-)Vorgehensweise diese Entwicklung erreicht wurde.
Die Schweden haben halt “aufgeräumt”.
Sind ja für ihre nüchterne Effizienz bekannt.
Hörenswertes Interview mit Prof.Professor Bhakdi. vom 17.06.2020:
Ein australischer Experte sagte, dass die Länder, die mit den strengsten Maßnahmen (frühzeitige strikte Grenzschließungen, Lockdown, Schulschließungen, Maskenpflicht usw.) auf die Epidemie reagiert haben, bei einer möglichen zweiten Welle am höchsten gefährdet sind, weil in diesen Ländern wenig Menschen immunisiert sind. Eine Bevölkerung, die weniger dem Virus ausgesetzt war, ist anfälliger für eine zweite Welle. Zu diesen Ländern zählte er neben Australien und Singapore auch Deutschland. Hier könne also eine zweite Welle schlimmer werden, als die erste.
Einige Experten argumentieren, dass der Virus-Stamm sogar zwischen seiner ersten und zweiten Welle mutiert, um ansteckender zu werden, bevor er sich schließlich zu einer milderen saisonalen Grippe entwickelt
Australische Experten sind der Meinung, dass Ausbrüche wie folgt passieren:
Wie das erste gefährliche Coronavirus, das beim Menschen auftritt, SARS, treten Cluster des neuen Virus auf engstem Raum auf – in Krankenhäuser und Kreuzfahrtschiffen, in Haushalten, bei Partys und Hochzeiten, oder wenn man im Cafe’ zu nahe beieinander sitzt. Die Gefahr beim Begegnungsverkehr auf der Straße oder bei der Fahrt in der Straßenbahn ist gering. Deshalb gibt es in Australien auch keine Maskenpflicht, auch nicht in den öffentlichen Verkehrsmittel.
“ engstem Raum auf… im Cafe’ zu nahe beieinander sitzt” Nächster Satz: “ Die Gefahr beim Begegnungsverkehr auf der Straße oder bei der Fahrt in der Straßenbahn ist gering”
Sie merken selbst den Widerspruch?
Können Sie nicht den Namen zum Nachschlagen nennen?
Ähnlich argumentierte Knut Wittkowski schon frühzeitig: Produktion einer zweiten Welle/Mehrfachgefährdung der Risikogruppen durch Vermeidung der Herdenimmunität via Abriegelung der Gesellschaft.
Da es für mich unmöglich ist, vorher zu wissen ob ich bei einer möglichen Infektion mit SARS-CoV2019 nur nen Schnupfen bekomme, wochenlang im Krankenhaus liege oder möglicherweise six feet under lande, werde ich einen Dreck auf die tollen Verharmlosungsexperten geben und mich nach wie vor bestmöglich schützen. Ich habe nämlich nur dieses eine Leben und das möchte ich noch ein Paar Jahrzehnte behalten. Die Herren (Damen sind mir in dieser Riege noch nicht aufgefallen) kommen mir nämlich ein wenig vor wie Generäle auf dem Feldherrnhügel. Für die sind ihre Soldaten auch nur Material ohne Individualität.
Genau auf solche Wirte warten die Erreger, Elomann.
Mit der Vermeidungsstrategie schwächen Sie ihr Immunsystem. Das braucht tägliches Training wie Ihre Muskeln. Das ist einer der Gründe, warum Kinder, vor allem die, die im Dreck spielen, Infekte besser abwehren.
Toller Rat, den Sie einem geben. Und wenn es nicht funktioniert hat man halt Pech gehabt, was? Da frag ich mich doch, warum diese trotteligen Taiwanesen, Vietnamesen und Koreaner da nicht drauf gekommen sind. Selten so einen Dünnpfiff gelesen.
Sie müssen richtig lesen.
Der Rat lautet ganz einfach: Stärken Sie ihr Immunsystem!
Physiologisch gesunde Ernährung, Sport, Sauna, Abhärtung. Meiden Sie, vor allem im Winter, Unterkühlung und Durchnässung.
“Immunpillen” aus Apotheke oder Drogerie brauchen sie definitiv nicht, wenn sie das alles beachten.
Aber bis dahin daheim zu sitzen, dauerhaft Maske zu tragen, womöglich noch Handschuhe beim Einkaufen (übrigens der größte Blödsinn bei Covid19, die akkumulieren und verteilen mehr Keime aller Art als sie davor schützen) und auf einen Impfstoff warten, ist der falsche Weg.
Ich sitze nicht zu Hause, ich sitze an meinem Arbeitsplatz. Ich bin Taxifahrer. Wenn mein Immunsystem nix taugen würde, wäre ich bei der Menge internationalem Publikum in meiner Droschke vermutlich schon tot.
Sie können sich ja in eine Corona-App eintragen, dann sind Sie sicher und die anderen auch.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article209971939/Dorothee-Baer-zu-Kritik-an-Corona-App-Zu-bequem-sich-ein-neues-Handy-zu-kaufen.html
Jeder entscheide für sich.
Zu guter Letzt wird man noch behütet und vollumfänglich beschützt:
https://netzpolitik.org/2020/mit-diesem-gesetz-bekommen-alle-geheimdienste-staatstrojaner/#spendenleiste
Eloman kann sein Immunsystem auch dann, sogar am besten dann, schwächen, wenn es wirksame und zuverlässige Behandlungsmethoden gibt. Herr-Gott-Nochmal! (Als Atheist!) Sie sind doch Arzt? Das raten Sie Ihren Patienten? Sch…egal, was die für eine Vorgeschichte oder Vorerkrankungen haben?
Mein Ratschlag an Patienten ist: Respekt vor der Erkrankung aber keine panische Angst!
Ich rate zu allgemeiner Hygiene, wie in Punkt 1 oben genannt. allgemeiner Stärkung des Immunsystems, wie bei Elomann, und zur Vernunft.
Obendrein dazu, daß sie Ihre Krankheiten vernünftig behandeln lassen. Schlecht eingestellte Krankheiten machen anfälliger.
Und ich rate zu Risikokompetenz. Jeder muss anhand der vorliegenden Daten selbst abschätzen, ob er durch sein Verhalten ein für sich höheres Risiko eingehen möchte und sich damit gefährden will oder ob er das besser läßt. Also z.B. ob er sich jetzt unbedingt in einen schlecht belüftete dunkle Kneipe setzt oder lieber in einen Biergarten, wo der Luftzug die Aerosole verdünnt. Erfordert viel Aufklärungsarbeit und kann man nicht mit Apparatemedizin erreichen.
Aber ich rate auf keinen Fall dazu, aus panischer Angst vor einem Keim, das Leben an sich zu meiden. Schon gar nicht ihre Enkelkinder nicht mehr zu kontaktieren. Man muss mit denen ja nicht stundenlang kuscheln man kann die sozialen Kontakte auch anders pflegen.
Übrigens:
Haben Sie bei Außentemperaturen von 28°C schon mal einen 80jährigen unter der Maske erlebt, der fast abklappt, weil er keine Luft mehr bekommt? Den befreie ich sogar von der Maskenpflicht, weil er mit der Maske eher Schaden erleidet als mit dem Restrisiko durch einen eventuelle Infektion!
Ich glaube, Sie haben meine letzte Antwort nicht gelesen.
Das mit den Kindern im Dreck ist übrigens Unsinn – Sie korrigieren mich ja.
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Kinder, die im Dreck spielen, werden nämlich nicht weniger krank oder haben ein besseres Immunsystem.
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Der “Dreck”, von dem in den entsprechenden einschlägigen Studien die Rede ist, ist nämlich darauf bezogen, ob die Kinder “vom Land” mit “Stallgeruch” sind oder aus der Stadt kommen. Ein Kind aus der Stadt hat nach den meisten und vielzitierten Studien, egal wie oft es im dreckigen Sandkasten oder in der verdreckten Wohnung spielen durfte, vergleichsweise TROTZDEM ein schlechteres Immunsystem und Allergien, als ein Kind vom Land, das mit oder ohne Tierhaltung aufgewachsen ist.
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Dreck ist nicht gleich Dreck. Eine Nikotin-verdreckte Wohnung klammern Sie selbstverständlich stillschweigend aus, eine Wohnung, wo es von Hausstaub-Milben wimmelt ebenfalls. Ein von Hunden und Katzen zugeschissener Spielplatz, ggf. noch mit Exkrementen und andere Hinterlassenschaften von Drogenabhängigen, wird für einen normalen Arzt auch keine passende Herausforderung für das kindliche Immunsystem sein. An der Stelle höre ich auf, obwohl mir noch so viel einfallen würde.
Ich habe übrigens auch nie gehört, dass sich jemand im Supermarkt infiziert hat. Das war eigentlich meine Sorge, denn ich dachte was passiert wenn da ein Mitarbeiter infiziert ist. Dann kann man ja keine Lebensmittel mehr kaufen. Aber anscheinend haben sich ganz Systemrelevante nicht infiziert (ich habs jedenfalls nie gehört, das hätten sich die Medien sicher rnicht entgehen lassen und jubelnd begrüßt). Es war überhaupt ein Brüller, dass extra drauf hingewiesen wurde, das die Lebensmittelmärkte geöffnet bleiben würden. Aber selbst Merkel weiß wohl dass Menschen essen müssen.
@ingres: Systemrelevant. Das Wort sagt schon alleine, dass wenn es dort eine Infektionskette gegeben hätte, man noch weniger als in Krankenhäusern, zumindest in Deutschland bei unseren Zahlen, das an die große Glocke gehängt hätte. Wenn Sie Corona gehabt hätten oder ihr Bekanntenkreis, überlegen Sie mal, wer von denen oder Sie das anderen überhaupt mitgeteilt hätte, wem vor allen Dingen.
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Dass Sie es nicht wissen, heißt nicht, dass es das nicht gab. Aber wenn es in ihrem Umfeld sowieso wenige Fälle gab, dazu noch Leute mit Hirn, die sich an Regeln halten, war die Gefahr tatsächlich überschaubar. Nur wissen können Sie das vorher nicht, wenn man sich die z.B. die Fälle in Göttingen anschaut, die auf Regeln … .
Als Hintergrundinfo:
14 von 14 Tests falsch-positiv.
https://osthessen-news.de/n11634850/schon-wieder-falsche-corona-ergebnisse-kreis-fordert-laborwechsel.html
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-33-2020/hauptsache-maske
(“Das gilt auch deshalb, weil man sich beim Tragen von Masken häufiger ins Gesicht fasst.”)
“Zum Nutzen von Masken wird [von der Ad-hoc-Kommission der Gesellschaft für Virologie] nur eine einzige Metaanalyse zitiert (Chu et al. The Lancet June 27, 2020, 395, 1973 – 1987), die ein Paradebeispiel dafür ist, wie Studien mit experimentellen Schwächen, wie ich sie auch in meinem Meinungsbeitrag angesprochen habe, als Grundlage politischer Entscheidungen verwendet werden. In dieser Metaanalyse wurde nur das Outcome der Studien (unkritisch) analysiert, nicht deren Design. Eine jüngst erschienene Metaanalyse (Xiao J et.al Emerging Infectious Disesases 2020; 26/5: 967 doi.org/10.3201/eid2605.190994), die tatsächlich die Wirksamkeit von „Alltagsmasken“ bei viralen Infektionen bewertet und zu einem ganz anderen Ergebnis kommt, wird nicht zitiert. Schließlich wird von der Ad-hoc-Kommission ausschließlich der putative Nutzen solcher Masken adressiert nicht deren Risiken.”
Notiz einer anderen Einschätzung.