HomeGesundheitCorona-VirusAnsteckung mit SARS-CoV-2: Wie sicher sind öffentliche Verkehrsmittel? [Neue Studie]
September 2, 2020
Ansteckung mit SARS-CoV-2: Wie sicher sind öffentliche Verkehrsmittel? [Neue Studie]
Mitte März haben wir von einer chinesischen Studie berichtet, die gezeigt hat, wie einfach es ist, SARS-CoV-2 in einem Bus zu verteilen. Die Studie war nicht nur eine der ersten, die die aerosole Übertragung von SARS-CoV-2 belegt hat, sie war auch eine der ersten Studien, die wieder einkassiert wurde, denn die Studie, die zunächst in der Zeitschrift für Practical Preventive Medicine veröffentlicht wurde, ist seit dem 5. März verschwunden. Es hat bis zum 1. September 2020 gedauert, bis im Journal of the American Medical Association – Internal Medicine ein Beitrag veröffentlicht wurde, der zu den selben Ergebnissen kommt, wie die verschwundene Studie und der zudem methodisch besser gemacht ist.
Ye Shen und viele Ko-Autoren vom Zhejiang Provincial Center for Disease Control and Prevention berichten Ergebnisse für ein quasi-experimentelles Setting, ein natürliches Experiment, in dem 294 buddhistische Laien und fünf Mönche die Hauptrolle spielen. Von diesen sind 165 (plus zwei Fahrer) in zwei Bussen am 19. Januar 2020 zu einem religiösen Festival in Ningbo angereist, weitere 126 Teilnehmer, inklusive der fünf Mönche, die an dem Festival teilgenommen haben, sind auf anderen Wegen angereist. Die beiden Busse bilden den Kern des quasi-experimentellen Designs, denn in Bus 2 befand sich neben dem Fahrer und 65 Reisenden auch ein zu diesem Zeitpunkt an COVID-19 Erkrankter, eine 60jährige Frau.
Die Frau wurde als erster Infizierter ermittelt. Sie war die einzige Person unter allen Teilnehmern des Festivals, die zuvor Kontakt mit Personen aus Wuhan, Ground Zero für SARS-CoV-2 hatte. Sie war die erste Person, die Symptome gezeigt hat und hospitalisiert wurde.
Das beschriebene Setting macht es nicht nur möglich, die Reisenden in Bus 1 als Kontrollgruppe für die Interventionsgruppe in Bus 2 anzusehen, sondern darüber hinaus die Teilnehmer des Festivals, die nicht mit einem Bus angereist sind, als weitere Kontrollgruppe zu nutzen, um die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, sich mit SARS-CoV-2 in einem Bus zu infizieren.
Zunächst zu den Ergebnissen:
Keiner der 60 Reisenden in Bus 1 (Kontrollgruppe) hat sich mit SARS-CoV-2 angesteckt.
7 der 232 Teilnehmer (die nicht mit Bus 2 angereist sind) an dem religiösen Festival, das neben gemeinsamer Meditation und Gebeten noch ein gemeinsames Essen beinhaltet hat, bei dem jeweils rund 10 Teilnehmer um einen runden Tisch versammelt waren, haben sich mit SARS-CoV-2 infiziert.
23 der 67 Personen in Bus 2 (Interventionsgruppe) haben sich mit SARS-CoV-2 infiziert.
Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist mit 34,4% in Bus 2 deutlich höher als während des Festivals mit 3,0%.
Neben den Insassen des Busses hat die infizierte Frau ihre gesamte Familie infiziert, so dass die Autoren davon ausgehen, es mit einem Superspreader zu tun zu haben. Keiner der Teilnehmer des religiösen Festivals hat eine Maske getragen, es wurden auch keine Abstandsregeln eingehalten. Mitte Januar gab es noch keine entsprechenden Regelungen.
Diejenigen, die sich in Bus 2 infiziert haben, verteilen sich wie folgt auf den Bus:
Die Ergebnisse der Studie umfassen eine Reihe von interessanten Ergebnissen.
Selbst dann, wenn ein Superspreader im Rahmen eines Festivals in einem umschlossenen Setting auf eine große Zahl von anderen Menschen trifft, ist die Wahrscheinlichkeit, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren mit 3% relativ gering.
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, explodiert geradezu, wenn der Superspreader in seinem Ansteckungswerk durch eine Klimaanlage unterstützt wird, aber selbst dann liegt seine Erfolgsquote bei nur 34,3%, einem Drittel der Anwesenden.
Dass eine geschlossene Klimaanlage erheblich zur Verbreitung von SARS-CoV-2 beiträgt, zeigt nicht nur die Verteilung derjenigen, die sich infiziert haben, es wird auch daran deutlich, dass sich Personen, die an einem offenen Fenster oder in der Nähe der Bus-Tür saßen, mit einer Ausnahme nicht infiziert haben.
Alle Busreisenden waren ohne Maske unterwegs. Die Frage, wie sich Masken auf das Risiko auswirken, sich in einem umschlossenen Raum zu infizieren, der per Klimaanlage belüftet wird, ist insofern nach wie vor offen.
Indes zeigen die Ergebnisse deutlich, dass selbst Superspreader, die an religiösen Festivals teilnehmen, die mit einem engen Kontakt der Teilnehmer untereinander einhergehen, nur eine begrenzte Reichweite haben, wenn es darum geht, SARS-CoV-2 zu verbreiten.
Die Ergebnisse zeigen zudem, dass SARS-CoV-2 auf günstige Randbedingungen wie eine Klimaanlage angewiesen ist, um sich aerosol erfolgreich verbreiten zu können, und sie zeigen, dass man sich gegen diese Verbreitung durch frische Luft schützen kann. Ein Fenster zu öffnen, scheint die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung erheblich zu reduzieren.
Seit Ende Januar besprechen wir Studien zu SARS-CoV-2. Damit gehören wir zu den wenigen, die das neue Coronavirus seit seinem Auftauchen verfolgt und den Niederschlag, den es in wissenschaftlichen Beiträgen gefunden hat, begleitet haben. Die folgenden Texte dokumentieren diese Tätigkeit in einer Weise, die uns, als privates Blog, das in keiner Weise mit der finanziellen Ausstattung öffentlich-rechtlicher Anstalten konkurrieren kann, stolz macht.
Gutes, so hieß es früher, muss nicht teuer sein. Aber auch ein privates Blog muss von irgend etwas leben.
Deshalb unsere Bitte: Tragen Sie dazu bei, dass wir als Freies Medium weiterbestehen.
Folgen Sie uns auf Telegram.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:
Paßt zu Tönnis, Klimaanlage, >1300 Infizierte, trotz Maskepflicht am Arbeitsplatz.
Stellt sich nur die Frage ob die Masken auch “richtig” getragen wurden?
Immer wieder hört/liest man, dass Masken nicht vor Aerosolen schützen. Wenn das wirklich so ist und sars-cov 2 tatsächlich via Aerosolen übertragen wird, dann waren die Masken bei den Tönnies-Mitarbeiter auch nur bedingt nützlich. Außerdem wird immer wieder berichtet, in Aerosolen wäre die Viruslast zu gering, um eine Erkrankung zu verursachen, so wie es bei Inflluenzaviren ebenfalls der Fall sein soll.
Was ist denn das für ein seltsamer Bus mit 5 Sitzplätzen in einer Reihe?
Wenn ich einen normalen Reisebus betrachte, so frage ich mich wie bei normaler Fahrzeugbreite 5 Sitzplätze plus Gang möglich sein sollen. Betrachtet man youtube-Videos vom Straßenverkehr in Ostasien, so sind die Busse und LKWs dort nicht breiter als hierzulande.
Im Artikel vom12. März zeigte die Schemazeichnung einen normalen Bus mit plausiblem Längen/Breitenverhältnis, 12 Reihe à 2×2 Sitzplätze pro Reihe plus die 4-plätzige Heckreihe minus 2 Reihe auf der rechten Seite wegen der Einstiege, also 48 Sitzplätzen.
Der Bus hier ist so doch nie existent…
Was ich bei solchen Studien bzw. Experimenten nicht verstehe ist, woher weiß man, an welchem Ort sich die Leute infizierten und welche Person der Verursacher ist. War denn tatsächlich bekannt, dass die Leute, bevor sie in den Bus einstiegen, noch nicht infiziert waren? Wurden sie unmittelbar nach Ausstieg aus dem Bus getestet, ansonsten könnten sie sich zwischenzeitlich doch woanders das Virus eingefangen haben. Hat das übertragene Virus ein besonderes Merkmal an dem man erkennen kann, wer der „Absender“ des Virus ist?
Es gäbe ja noch andere Kohorten und Schicksalsgemeinschaften außer einem chinesischen oder ausländischen Bus. Z.B. die Parlamente.
In der Schmerzkammer der Demokratie gibt es keine Maskenpflicht und Masken werden – so wie man öfters hört (s. auch Dr. Schaeuble) – als unzumutbar empfunden und nicht (immer) getragen.
Oder hat sich das jetzt geändert, denn bei Versammlungen ab 100 gibt es jetzt Maskenpflicht?
Dabei sitzen pro Volksvertreter (Altparteien) demselben dann noch je ca. 30 Lobbyisten “auf dem Schoß” (neulich so gelesen), oder sagen wir mal, die haben engen Kontakt.
Ist das Techtelmechtel ausgesetzt oder geht das (zumindest mit BigPharma & Co) munter weiter?
Haben wenigstens die das Näschen mit dem Maulkorb gepudert oder verbreiten die das Virus dann so richtig, wenn sie zurück in die Firmenzentrale zum Rapport kommen?
Oder gibt es wenigstens klar einsehbare und nachvollziehbare Besucherzettel, genau so wie z.B. in den Restaurants, Wirtschaften und Sportstudios?
Wie ist denn überall dort die Infektionsrate ohne Maske? Wird regelmäßig getestet?
Gibt´s dazu Zahlen? Wie ist es eigentlich im BT-Kindergarten?
Man hört gar nichts von Infektionen, schweren Verlaufsformen und Todesfällen bei Parlamentariern, Mitarbeitern und Lobbyisten und deren Angehörigen und nichts über die Infektionswege.
Das muß uns allen doch am Herzen liegen.
In den Bussen, mit denen ich fahre, sitze ich meisten 2 m vom nächsten Fahrgast.
Sollte mal wirklich jemand mir sitzen, rede ich mit diesem Fahrgast nicht und er nicht mit mir.
Zudem trage ich in Bussen generell immer eine FFP2 Maske und nicht diesen Stofffummel, der inzwischen bei vielen Frauen beliebt ist aus demselben Stoff besteht, wie ihr Kleid oder ihre Bluse.
Daran sieht maln mal wieder, wie interlligent die meisten Frauen sind.
Und Schopenhauer und auch Nietzsche haben wieder einmal recht.
Und wie der Kommentator vor mir schon schreibt. Diese ganze Maskenpflicht ist ein einziger Teppichflicken.
Beda M. stadler, Berner Virologe a. D., kam bei achgut im Juli zu genau dem gleichen Schluss: Klimaanlagen sind ein großes Problem, wenn man virale Infektionen nicht haben will. Daas Gleiche zeigt sich auch in den USA – und in anderen hochentwickelten Länder, die flächendeckend klimatisiert sind. – Geöffenete Fenster sind gut, U-Bahnen sind schlecht – vermutlich auch, weil dort das UV-Licht nicht hinkommt.
Vielen Dank, dass Sie ScienceFiles unterstützen! Ausblenden
Wir sehen, dass du dich in Vereinigtes Königreich befindest. Wir haben unsere Preise entsprechend auf Pfund Sterling aktualisiert, um dir ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Stattdessen Euro verwenden.Ausblenden
Liebe Leser,
gerade haben Sie uns dabei geholfen, eine Finanzierungslücke für das Jahr 2023 zu schließen, da ist das Jahr auch schon fast zuende.
Weihnachten naht.
Und mit Weihnachten das jährlich wiederkehrende Problem: Ein Weihnachtsmann, der im Kamin stecken bleibt, weil er zu viel anliefern muss.
Vermeiden Sie dieses Jahr diese Kalamität. Diversifizieren Sie Ihr Geschenkportfolio.
Z.B. indem Sie unsere Sorgen um die Finanzierung des nächsten Jahres mindern.
Unser Dank ist Ihnen gewiss! Und Sie können sicher sein, dass Sie auch im nächsten Jahr ScienceFiles in gewohntem Umfang lesen können.
Paßt zu Tönnis, Klimaanlage, >1300 Infizierte, trotz Maskepflicht am Arbeitsplatz.
Stellt sich nur die Frage ob die Masken auch “richtig” getragen wurden?
Immer wieder hört/liest man, dass Masken nicht vor Aerosolen schützen. Wenn das wirklich so ist und sars-cov 2 tatsächlich via Aerosolen übertragen wird, dann waren die Masken bei den Tönnies-Mitarbeiter auch nur bedingt nützlich. Außerdem wird immer wieder berichtet, in Aerosolen wäre die Viruslast zu gering, um eine Erkrankung zu verursachen, so wie es bei Inflluenzaviren ebenfalls der Fall sein soll.
Was ist denn das für ein seltsamer Bus mit 5 Sitzplätzen in einer Reihe?
Wenn ich einen normalen Reisebus betrachte, so frage ich mich wie bei normaler Fahrzeugbreite 5 Sitzplätze plus Gang möglich sein sollen. Betrachtet man youtube-Videos vom Straßenverkehr in Ostasien, so sind die Busse und LKWs dort nicht breiter als hierzulande.
Im Artikel vom12. März zeigte die Schemazeichnung einen normalen Bus mit plausiblem Längen/Breitenverhältnis, 12 Reihe à 2×2 Sitzplätze pro Reihe plus die 4-plätzige Heckreihe minus 2 Reihe auf der rechten Seite wegen der Einstiege, also 48 Sitzplätzen.
Der Bus hier ist so doch nie existent…
Es gibt in den USA und in Kanada Schulbusse, in denen sogar 6 Kinder auf eine Reihe passen. Hier ein Beispiel für einen 5-Sitzer: https://www.njtvonline.org/news/video/gottheimer-bill-calls-for-seat-belts-on-school-buses-mum-on-background-checks/
Was ich bei solchen Studien bzw. Experimenten nicht verstehe ist, woher weiß man, an welchem Ort sich die Leute infizierten und welche Person der Verursacher ist. War denn tatsächlich bekannt, dass die Leute, bevor sie in den Bus einstiegen, noch nicht infiziert waren? Wurden sie unmittelbar nach Ausstieg aus dem Bus getestet, ansonsten könnten sie sich zwischenzeitlich doch woanders das Virus eingefangen haben. Hat das übertragene Virus ein besonderes Merkmal an dem man erkennen kann, wer der „Absender“ des Virus ist?
Es gäbe ja noch andere Kohorten und Schicksalsgemeinschaften außer einem chinesischen oder ausländischen Bus. Z.B. die Parlamente.
In der Schmerzkammer der Demokratie gibt es keine Maskenpflicht und Masken werden – so wie man öfters hört (s. auch Dr. Schaeuble) – als unzumutbar empfunden und nicht (immer) getragen.
Oder hat sich das jetzt geändert, denn bei Versammlungen ab 100 gibt es jetzt Maskenpflicht?
Dabei sitzen pro Volksvertreter (Altparteien) demselben dann noch je ca. 30 Lobbyisten “auf dem Schoß” (neulich so gelesen), oder sagen wir mal, die haben engen Kontakt.
Ist das Techtelmechtel ausgesetzt oder geht das (zumindest mit BigPharma & Co) munter weiter?
Haben wenigstens die das Näschen mit dem Maulkorb gepudert oder verbreiten die das Virus dann so richtig, wenn sie zurück in die Firmenzentrale zum Rapport kommen?
Oder gibt es wenigstens klar einsehbare und nachvollziehbare Besucherzettel, genau so wie z.B. in den Restaurants, Wirtschaften und Sportstudios?
Wie ist denn überall dort die Infektionsrate ohne Maske? Wird regelmäßig getestet?
Gibt´s dazu Zahlen? Wie ist es eigentlich im BT-Kindergarten?
Man hört gar nichts von Infektionen, schweren Verlaufsformen und Todesfällen bei Parlamentariern, Mitarbeitern und Lobbyisten und deren Angehörigen und nichts über die Infektionswege.
Das muß uns allen doch am Herzen liegen.
In den Bussen, mit denen ich fahre, sitze ich meisten 2 m vom nächsten Fahrgast.
Sollte mal wirklich jemand mir sitzen, rede ich mit diesem Fahrgast nicht und er nicht mit mir.
Zudem trage ich in Bussen generell immer eine FFP2 Maske und nicht diesen Stofffummel, der inzwischen bei vielen Frauen beliebt ist aus demselben Stoff besteht, wie ihr Kleid oder ihre Bluse.
Daran sieht maln mal wieder, wie interlligent die meisten Frauen sind.
Und Schopenhauer und auch Nietzsche haben wieder einmal recht.
Und wie der Kommentator vor mir schon schreibt. Diese ganze Maskenpflicht ist ein einziger Teppichflicken.
Beda M. stadler, Berner Virologe a. D., kam bei achgut im Juli zu genau dem gleichen Schluss: Klimaanlagen sind ein großes Problem, wenn man virale Infektionen nicht haben will. Daas Gleiche zeigt sich auch in den USA – und in anderen hochentwickelten Länder, die flächendeckend klimatisiert sind. – Geöffenete Fenster sind gut, U-Bahnen sind schlecht – vermutlich auch, weil dort das UV-Licht nicht hinkommt.