Mundwasser gegen SARS-CoV-2: Zwei Studien – ein Ergebnis
Colgate Plax, Dequonal, Iso-Betadine, Listerine – wer damit den Mund spült, hat weniger SARS-CoV-2 im Mund.
Diese Behauptung wird zwischenzeitlich durch zwei Studien belegt, die wir in diesem Beitrag besprechen, weil sie sich sehr gut ergänzen.
Die erste Studie stammt von Toni Luise Müller und 11 Koautoren und ist das, was wir eine Petrischalen-Studie nennen. SARS-CoV-2, das durch einen Swap in der Nase geerntet wurde, wird Vero E6 Zellen angehängt (weil sie sich nicht wehren können), in einem Cocktail aus Serum, Penicillin, Streptomycin, Ciprofloxacin und Amphotericin B angerührt und gedeiht dann vor sich hin, bis genügend Virus vorhanden ist, um das Virus-Gemisch 1: 1 mit einer Flüssigkeit zu versetzen, die ihm vorgaukelt, es handle sich bei ihr um Sekrete der Atemwege. Dem ganzen wird dann die vierfache Menge von Mundwasser, handelsübliches Mundwasser zugefügt und dann wird gewartet, und gewartet, und gewartet und am Ende zeigt sich in drei von acht Samples eine signifikante Reduzierung von SARS-CoV-2 – drei Mundwasser haben dem Virus zwar nicht den Garaus gemacht, aber dessen Aktivität um den Faktor 3 reduziert: Die drei Viren reduzierenden Mundwasser oder Mundspülungen tragen den Namen:
Dequonal,
Iso-Betadine Mouthwash 1,0% und
Listerine Cool Mint.
Die Wirkstoffe, die in den drei Mundwassern enthalten sind, sind (in der Reihenfolge oben):
Dequalinium Chlorid, Benzalkonium Chlorid,
Polyvidon Iod und
Ethanol sowie essentielle Öle.
Nun ist Petri-Schalen Forschung aber Petri-Schalen Forschung. Ob die Wirkung außerhalb, im richtigen Leben dieselbe ist, ist eine offene Frage, jedenfalls so lange diese Frage nicht untersucht wurde. Wie es unsere Recherche so will, haben wir eine Studie aus Singapur aufgetan, die die Ergebnisse von der Universität Ulm voll und ganz bestätigt, eine reale Welt Studie. Chaminda J. Seneviratne und 12 Ko-Autoren haben diese Studie gerade abgeschlossen und auf medRxiv veröffentlicht. Sie trägt den Namen: Efficacy of Commercial Mouth- Rinses on SARS-CoV-2 Viral Load in Saliva: Randomized Control Trial in Singapore.
Die Studie kommt also aus Singapur. Sie umfasst ursprünglich 36 Probanden, die alle an COVID-19 erkrankt sind und denen Speichelproben genommen wurden. Interessanter Weise lies sich im Speichel von 19 der 36 Probanden kein SARS-CoV-2 nachweisen, weshalb sie ausgeschlossen wurden. Ein weiterer Proband wurde ausgeschlossen, weil er sich nicht an das Protokoll gehalten hat. Die verbleibenden 16 Probanden wurden per Zufall auf vier Gruppen verteilt, die entweder ein Mundwasser mit drei unterschiedlichen Wirkstoffen oder reines Wasser erhielten. Den Probanden wurden im Abstand von 5 Minuten, 3 und 6 Stunden weitere Speichelproben entnommen und die darin vorhandene virale Ladung über den Ct-Wert erschlossen.
Ergebnis: Drei aktive Substanzen in Mundwasser sind in der Lage, SARS-CoV-2 im Speichel zum Teil erheblich zu reduzieren:
“This in vitro study found that three mouth-rinses containing different active components, namely dequalinium chloride, benzalkonium chloride, polyvidone-iodine and essential oil could significantly reduce the SARS-CoV-2 viral load to undetectable level.”
Die Reduktion der Menge an SARS-CoV-2 im Speichel hält bis zu sechs Stunden vor, das ist ein weiteres Ergebnis dieser Studie.
Die vier Wirkstoffe, die die Reduktion von SARS-CoV-2 im Speichel erreichen, sind genau die vier Wirkstoffe, die in der Petri-Schalen-Studie von Meister et al. SARS-COV-2 zugesetzt haben. Ergo, kann man festhalten:
Mundwasser mit den genannten Wirkstoffen sind gegen SARS-CoV-2 aktiv und reduzieren die virale Ladung von SARS-CoV-2 im Speichel erheblich;
gurgeln, gurgeln, gurgeln!!!
Die Ergebnisse sind u.a. für Zahnärzte von Bedeutung, die – wenn Sie Patienten unmittelbar vor der Behandlung mit einem der genannten Mundwasser spülen lassen, ihr eigenes Risiko erheblich reduzieren können. Ansonsten wäre das Mundspülen eine Methode, um die Wahrscheinlichkeit, SARS-CoV-2 zu verbreiten, zu minimieren.
Seit Ende Januar besprechen wir Studien zu SARS-CoV-2. Damit gehören wir zu den wenigen, die das neue Coronavirus seit seinem Auftauchen verfolgt und den Niederschlag, den es in wissenschaftlichen Beiträgen gefunden hat, begleitet haben. Die folgenden Texte dokumentieren diese Tätigkeit in einer Weise, die uns, als privates Blog, das in keiner Weise mit der finanziellen Ausstattung öffentlich-rechtlicher Anstalten konkurrieren kann, stolz macht.
Gutes, so hieß es früher, muss nicht teuer sein. Aber auch ein privates Blog muss von irgend etwas leben.
Deshalb unsere Bitte: Tragen Sie dazu bei, dass wir als Freies Medium weiterbestehen.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:
Diese Mundwässer zerstören u.a. die gesunde Mundflora, was ja auch nicht gesundheitsförderlich ist.
Zumindest die mehrfache Verwendung von Polyvidon Iod ist offensichtlich nicht ungefährlich, insbesondere für bei älteren Menschen.
Heute Morgen las ich einen anderen Bericht über diese Studie mit dem Mundwasser. Dort wurde stolz als ein Ergebnis erwähnt, dass alle an der Studie beteiligten Personen nicht erkrankt sind, obwohl sie ursprünglich alle infiziert waren. Welch ein Unsinn! Niemand weiß, ob diese Personen ohne Mündspülung erkrankt wären. Ansonsten besteht ja schon seit Beginn der Coronakrise in den Apotheken eine verstärkte Nachfrage nach diesen Mundwässern.
Ganz besonders – so schätze ich – zu empfehlen sofort nach dem Gebrauch von Bakterien-/ Pilz- und ggf. auch Viren-akkumulierenden und damit verseuchten Personalmasken.
Zur Wiederbelebung der Wirtschaft: Bitte gurgeln!!!
Da sich die Berliner Clique jedoch daran gewöhnt hat, weitgehend ohne die lästige Demokratie, sondern durch Schreckensankündigungen und Bevormundung zu regieren, würde wohl auch Null Corona-Erkrankungen nicht helfen. Es sei denn, ein bekannter Philantrop würde in Mundgurgelmittel investiert haben …
Yep!
Das hat zudem den Charme, dass es auch gegen die Ausdünstungen von Spanplatten hilft
und allgemein die Verträglichkeit gegenüber Pharmaerzeugnissen verbessert.
Zumindest vorübergehend.
Prösterchen 🙂
Eigentlich ja logisch, denn wenn das Mundwasser Alkohol enthält, welcher ja desinfiziert, wird ja der Mund quasi von innen desinfiziert. Interessant wäre jetzt, zu wissen, ob das gleiche Ergebnis auch mit z.B. Vodka funktionieren würde. Mit Handdesinfektionsmittel würde es vermutlich funktionieren, nur schmeckt das Zeugs aller Voraussicht nach nicht.
Vielleicht könnte man auch noch eine Studie mit Schwedenkräutern machen, die ja in 40%igem Korn angesetzt werden und so eklig schmecken, dass ich persönlich davon ausgehe, dass kein Virus da freiwillig im Mund bleibt. Oder Jagertee. Vielleicht könnte man Ansteckungen beim Skifahren vermeiden, wenn nur alle genug Jagertee trinken? Nein, ich will das Ergebnis nicht veralbern, aber es wäre doch eine Überlegung wert, oder nicht? 😉
Frohes und gesundes neues Jahr wünsche ich Allen hier.
Vielen Dank, dass Sie ScienceFiles unterstützen! Ausblenden
Wir sehen, dass du dich in Vereinigtes Königreich befindest. Wir haben unsere Preise entsprechend auf Pfund Sterling aktualisiert, um dir ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Stattdessen Euro verwenden.Ausblenden
Liebe Leser,
seit 2011 sind wir als zentrale Stelle zur Prüfung von nicht nur wissenschaftlichen Informationen für Sie da -
Unentgeltlich in all den Jahren.
Bislang sind wir in der Lage, unseren Aufwand über Spenden zu decken.
Damit das auch weiterhin so bleibt, benötigen wir Ihre Hilfe:
Lieber Herr Klein, kennen Sie dieses Interview mit Whistleblower Li? https://www.youtube.com/watch?v=qFlqXPl_hZQ
Hallo Herr Winter,
Hier in voller Länge:
https://sciencefiles.org/2020/09/16/chinesischer-whistleblower-kpch-hat-sars-cov-2-absichtlich-freigesetzt/
Diese Mundwässer zerstören u.a. die gesunde Mundflora, was ja auch nicht gesundheitsförderlich ist.
Zumindest die mehrfache Verwendung von Polyvidon Iod ist offensichtlich nicht ungefährlich, insbesondere für bei älteren Menschen.
Heute Morgen las ich einen anderen Bericht über diese Studie mit dem Mundwasser. Dort wurde stolz als ein Ergebnis erwähnt, dass alle an der Studie beteiligten Personen nicht erkrankt sind, obwohl sie ursprünglich alle infiziert waren. Welch ein Unsinn! Niemand weiß, ob diese Personen ohne Mündspülung erkrankt wären. Ansonsten besteht ja schon seit Beginn der Coronakrise in den Apotheken eine verstärkte Nachfrage nach diesen Mundwässern.
Ganz besonders – so schätze ich – zu empfehlen sofort nach dem Gebrauch von Bakterien-/ Pilz- und ggf. auch Viren-akkumulierenden und damit verseuchten Personalmasken.
Zur Wiederbelebung der Wirtschaft: Bitte gurgeln!!!
Da sich die Berliner Clique jedoch daran gewöhnt hat, weitgehend ohne die lästige Demokratie, sondern durch Schreckensankündigungen und Bevormundung zu regieren, würde wohl auch Null Corona-Erkrankungen nicht helfen. Es sei denn, ein bekannter Philantrop würde in Mundgurgelmittel investiert haben …
Ich gurgele nicht. Ich desinfiziere meinen Rachen mit Alohol -hicks! 😀
Yep!
Das hat zudem den Charme, dass es auch gegen die Ausdünstungen von Spanplatten hilft
und allgemein die Verträglichkeit gegenüber Pharmaerzeugnissen verbessert.
Zumindest vorübergehend.
Prösterchen 🙂
Schluckimpfung hört sich besser an. Prost.
… um den Faktor 3 reduziert : Ist Faktor nicht ein Ausdruck aus der Multuplikation ? Müsste es nicht Divisor heissen ?
Eigentlich ja logisch, denn wenn das Mundwasser Alkohol enthält, welcher ja desinfiziert, wird ja der Mund quasi von innen desinfiziert. Interessant wäre jetzt, zu wissen, ob das gleiche Ergebnis auch mit z.B. Vodka funktionieren würde. Mit Handdesinfektionsmittel würde es vermutlich funktionieren, nur schmeckt das Zeugs aller Voraussicht nach nicht.
Vielleicht könnte man auch noch eine Studie mit Schwedenkräutern machen, die ja in 40%igem Korn angesetzt werden und so eklig schmecken, dass ich persönlich davon ausgehe, dass kein Virus da freiwillig im Mund bleibt. Oder Jagertee. Vielleicht könnte man Ansteckungen beim Skifahren vermeiden, wenn nur alle genug Jagertee trinken? Nein, ich will das Ergebnis nicht veralbern, aber es wäre doch eine Überlegung wert, oder nicht? 😉
Frohes und gesundes neues Jahr wünsche ich Allen hier.